Wie bricht man mit der Sünde? Indem man sich selbst Gewalt antut.
„Wenn du dir nicht selbst Gewalt antust, wirst du die Sünde nicht besiegen“, schreibt der Verfasser des Buches von der Nachfolge Christi. Wenn du dir nicht selbst Gewalt antust, wirst du die Sünde nicht besiegen.
Was heißt Gewalt antun? Gewalt antun heißt schmerzliche Verzichte bringen; Gewalt antun heißt das unterlassen, was wir gern tun möchten, und das tun, was wir gern unterlassen möchten; Gewalt antun heißt die Mittel anwenden, die notwendig sind, um die Sünde zu überwinden; Gewalt antun heißt die Gelegenheit meiden, von der wir wissen, dass wir darin zu Fall kommen. Tun das alle, die vorgeben, Reue zu haben?
Mich hat schon manchmal jemand gefragt: Warum komme ich in meinem sittlichen Streben, im Kampfe gegen die Sünde nicht voran?
Mich hat schon manchmal jemand gefragt: Warum komme ich in meinem sittlichen Streben, im Kampfe gegen die Sünde nicht voran?
Dann antworte ich mit einer Gegenfrage: Wieviel Gewalt haben Sie gegen sich angewendet, um die Sünde, um die Gewohnheitssünde zu überwinden?
In den meisten Fällen muss man mir antworten: Gar keine.
Es war keine rechte, keine tiefgehende, keine umwandelnde Reue vorhanden. Der Sünder konnte nicht ehrlich sprechen: „Es spricht mein Herz zu dir, mein Gott. Dein Antlitz suche ich.“ Das Herz war in der Reue nicht dabei.
Ist es nicht so, wie wiederum der Verfasser des Buches von der Nachfolge Christi schreibt: „Heute bekennst du und verfluchst die Sünde, und morgen begehst du wieder die gleiche Sünde, die du heute bekannt und verflucht hast.“
Warum ist es so?
Weil du dir keine Gewalt antust. Du bist bequem, du bist nachlässig, du scheust vor der Überwindung zurück. Wir kannst du dich da wundern, dass dein sittliches Streben nicht zum Ziele führt? (...)"
Alles aus dieser Predigt von Prälat Georg May
Alles aus dieser Predigt von Prälat Georg May
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