Mittwoch, 9. Januar 2013

Der Gottlose kommt von Gott nicht los oder: Spiegel und Welt als Missionare des Unglaubens

Alle Jahre immer wieder und wieder ... Antwort auf dieses und dieses und dieses:

"(...) Er ist auch ein ein­sa­mer Mensch, denn wenn Gott den Men­schen nicht umgibt und umsorgt, dann ver­liert der Mensch die Gemein­schaft, die höchste, die treff­lichste, die beglü­ckendste Gemein­schaft, die Gemein­schaft Got­tes. Der Ungläu­bige ist ein­sam, denn er hat den höchs­ten Gefähr­ten ver­lo­ren, den der Mensch haben kann, Gott.  
Und weil er ein­sam ist, weil er nicht mehr die Gemein­schaft Got­tes genießt, sucht er die Gemein­schaft der Men­schen. Er ist rast­los bemüht, sich mit Men­schen zu umge­ben. Er kann nicht allein blei­ben; es gibt kei­nen gott­lo­sen Ein­sied­ler.  
Einer die­ser Gott­lo­sen, die nicht allein blei­ben kön­nen, war Adolf Hit­ler. Der Reichs­pres­se­chef Otto Diet­rich, der ja stän­dig um Hit­ler war, schreibt in sei­nen Lebenser­in­ne­run­gen: „Hit­ler konnte nicht allein sein. Es war auf­fal­lend, wie sehr er davor zurück­schreckte. Es war mir oft, als fürch­tete er sich vor sich selbst und sei­ner eige­nen inne­ren Zwie­spra­che.“  
Der Gott­lose, der Ungläu­bige ist ein­sam, weil er Gott ver­lo­ren hat, und die­se Ein­sam­keit zehrt an ihm und beun­ru­higt ihn. Wie­derum hat kein ande­rer als Fried­rich Nietz­sche diese Ein­sam­keit des Gott­lo­sen in ergrei­fende Worte gefaßt. (...)
Der Gott­lose ist unru­hig, ori­en­tie­rungs­los und ein­sam. Aber er kommt von Gott nicht los. Er sucht fort­wäh­rend Gemein­schaft, Gemein­schaft der Men­schen, mit denen er sich zusam­men­tun kann. 
Es gibt zahl­lose Gott­lo­sen­bünde: Monis­ten­bund, Bund für Geis­tes­frei­heit, Huma­nis­ti­sche Union, Frei­den­ker­ver­band und wie das alles heißt. In der Gemein­schaft fühlt er sich siche­rer, als wenn er allein steht. Wenn er die ande­ren zu sei­ner Ideo­lo­gie bekehrt, dann meint er, er finde Ruhe.  
Und so ist er rast­los tätig als Mis­sio­nar des Unglau­bens. Ja, meine lie­ben Freunde, nie­mand spricht so viel und so oft von Gott wie der Gott­lose. Es ist ganz merk­wür­dig: Die Gläu­bi­gen schwei­gen, sind zurück­hal­tend, manch­mal auch rat­los oder gar feige, aber die Gott­lo­sen, die Ungläu­bi­gen tra­gen ihren Unglau­ben zu Markte. Sie reden fort­wäh­rend davon.  
Bruce Mars­hall, der schot­ti­sche Schrift­stel­ler, schil­dert ein­mal eine Nonne, die ihren Glau­ben ver­lo­ren hat und aus dem Klos­ter aus­ge­tre­ten ist. Und diese Nonne sagt: „Jetzt, wo ich nicht mehr glaube, ent­de­cke ich mich selbst dabei, daß ich dau­ernd an Gott denke.“ Der Mensch, der Gott los sein will, kommt von Gott nicht los.
Die Frei­geis­ter kön­nen von Gott nicht schwei­gen, weil ihr Gewis­sen nicht davon schweigt. Sie las­sen nie­man­den mit ihren zudring­li­chen Reden über die Reli­gion in Ruhe, weil ihnen die Reli­gion keine Ruhe läßt.  
Sie wol­len alle Erin­ne­rung an Gott aus­lö­schen, und das ist der Grund, meine lie­ben Freunde, warum man die Kreuze aus den Schu­len und aus den Gerichts­sä­len zer­ren will. Das ist der Grund, warum man sich gegen das Glo­cken­läu­ten wen­det, warum die Kirch­türme ver­schwin­den sol­len, warum die Pries­ter ihre geist­li­che Klei­dung nicht mehr tra­gen sol­len. Sie wol­len nicht mehr an Gott erin­nert sein. 
Dafür haben wir Dut­zende his­to­ri­scher Bei­spiele. 
In der Fran­zö­si­schen Revo­lu­tion, also am Ende des 18. Jahr­hun­derts, wurde die Tren­nung von Kir­che und Staat, wie man das nennt, beschlos­sen. Das heißt, der Staat sollte athe­is­tisch sein, denn wenn es eine Tren­nung von der Reli­gion gibt, dann bleibt ja nichts übrig, als daß man Athe­ist ist. 
Kir­chen wur­den geschlos­sen, den Pries­tern wurde das Tra­gen der geist­li­chen Klei­dung ver­bo­ten, der Sonn­tag wurde abge­schafft, eine Zehn­ta­ge­wo­che ein­ge­führt, viele Pries­ter aus­ge­wie­sen, ein­ge­sperrt, ermor­det, ertränkt, die berüch­tig­ten Noya­den, die Erträn­kung der Pries­ter in der Loire. Das war die Fran­zö­si­sche Revo­lu­tion.  
Und ihre Aus­läu­fer haben wir im Anfang des 20. Jahr­hun­derts gespürt, als der Lai­zis­mus in Frank­reich erneut tri­um­phierte und eine radi­kale Tren­nung von Staat und Reli­gion, von Staat und Schule durch­führte. 
Andere haben es ihnen nach­ge­macht, in den zwan­zi­ger und drei­ßi­ger Jah­ren vor allem in Mexiko. 
Damals tobte dort ein furcht­ba­rer Kir­chen­kampf. Die Reli­gion war ver­bo­ten, Pries­ter wur­den aus­ge­wie­sen, ein­ge­sperrt, ermor­det. Gläu­bige Laien wur­den ins Gefäng­nis gewor­fen und star­ben mit dem Rufe: „Es lebe Chris­tus, der König!“ Die Anfüh­rer im Kampfe gegen die katho­li­sche Kir­che in Mexiko waren die Kom­mu­nis­ten, die Frei­mau­rer und die Pro­tes­tan­ten. Das wol­len wir nicht ver­ges­sen.  
Und wie war es dann in Spa­nien in den drei­ßi­ger Jah­ren, als der Sturm gegen die Kir­che los­brach, als die Kir­chen geschlos­sen und ver­wüs­tet wur­den, als man die Klös­ter anzün­dete und die Ordens­leute ermor­dete? Tau­sende von Pries­tern haben in Spa­nien den Mar­ter­tod erlit­ten in die­ser Zeit, elf Bischöfe dar­un­ter.  
Der Gott­lose kann die Exis­tenz von Gläu­bi­gen nicht ertra­gen. Er will die Ver­kün­di­gung aus­mer­zen, indem er die Ver­kün­di­ger umbringt. 
Wir haben die Anfänge die­ser Ent­wick­lung heute unter uns, meine lie­ben Freunde. Sie wird wei­ter­ge­hen. 
Machen Sie sich dar­auf gefaßt, daß die Gott­lo­sen und die Ungläu­bi­gen alles daran set­zen wer­den, die Kir­che zum Schwei­gen zu brin­gen und aus der Öffent­lich­keit zu ver­drän­gen.(...)"
alles aus der Predigt von 2004: Das Unglück aus dem Unglauben


2 Kommentare:

  1. Klar, nachher ist man immer schlauer, aber die deutschen Bischöfe hätten sich bei etwas mehr Gründlichkeit auch vorher schon schlau über Prof. Pfeiffer machen können. Sehr ärgerlich!

    http://kreuzknappe.blogspot.de/2013/01/pfeiffer-sie-faseln-setzen-sie-sich.html

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    1. Ja, deshalb habe ich ja auch in der Überschrift die Frage gestellt, wer Herrn Pfeiffer beauftragt hat. Meines Magens wegen wollte ich danach nicht auch noch recherchieren.

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