Montag, 10. Juni 2013

Gewissenserforschung in der Halbzeit des Jahres des Glaubens und Missionserfolge eines blinden Inders der Paria-Kaste

Mehr als die Hälfte des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahres des Glaubens ist vorbei. Zeit sich zu fragen:
Was habe ich getan für die Bewah­rung und Ver­brei­tung des Glau­bens?


Und dieses hat vor knapp hundert Jahren ein blinder Inder der Paria-Kaste erreicht, den ein Missionar zum Katechisten ausgebildet hatte:
"(...) Da er mir geweckt erschien, fasste ich den Plan, ihn zum Katechisten seiner Kastengenossen heranzubilden. Zuvor schickte ich ihn aber nach Mangalore zur Untersuchung bei einem tüchtigen Augenarzt.
Nach vierzehn Tagen kehrte er zurück, die Ärzte hatten ihn für unheilbar erklärt. Ich behielt ihn trotzdem und hatte es nicht zu bereuen; denn er zeigte sich noch begabter, als ich angenommen hatte, und war überaus eifrig beim Studium der christlichen Lehre. 
Endlich taufte ich ihn auf den Namen Augustinus. Dann behielt ich ihn noch einige Tage bei mir, bereitete ihn auf die heilige Beichte und Kommunion vor und sandte in schließlich in sein Dorf, damit er dort die Bekehrung seiner Verwandten und Freunde versuche. 
Kaum waren vierzehn Tage verflossen, da erschien er mit seiner Mutter, seinem Bruder und seiner Schwester in Narol. Mit den Worten: ‚Das ist die erste Frucht meiner Arbeit‘, stellte er sie mir vor.

Ich hieß die Leutchen sich setzen, um zu sehen, was sie denn in so kurzer Zeit gelernt hätten. Ganz richtig machten sie das heilige Kreuzzeichen und sangen darauf die Gebete: das Vaterunser, Ave Maria, das Glaubensbekenntnis, die zehn Gebote
die Gebote der Kirche und die Akte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, alles in der Tulu-Sprache.
Zum Verständnis muss ich hier einfügen, dass ich die Gebete den Katechumenen singend beibringe; denn dabei lernen sie viel rascher und bereitwilliger; sie singen nämlich leidenschaftlich gern. Abgesehen von einigen kleinen Fehlern sangen meine Gäste alles ganz gut.
 
Dann stellte ich Fragen über die wichtigsten Glaubensgeheimnisse; alles Notwendige wussten sie. Ich behielt sie zur Vollendung des Unterrichts noch einige Zeit auf der Station und taufte sie dann.  (...)"
Welche Früchte der blinde, seeleneifrige Augustinus noch bringen konnte ist hier zu lesen.

Wie nicht nur der hl. Kirchenlehrer Alfons Maria von Liguori erklärte, kommt es nicht auf den Erfolg der missionarischen Bemühung an, denn den kann nur Gott geben. Auf die Bemühungen jedes einzeln kommt es allerdings an, auch wenn diese scheinbar nicht von Erfolg gekrönt sind. 



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