Freitag, 17. Oktober 2014

Dank Kardinal Kaspers Aussagen über Afrikaner denken die Anglo-Amerikaner, wir Deutschen wären immer noch Rassisten

Kardinal Kasper hat nach der Bischofssynode am Dienstag dieser Woche ein Interview gegeben, das weltweit hohe Wellen geschlagen hat. 
So hoch, dass der Journalisten- Nachwuchs von „Die Welt“ jetzt zur Rettung von Kardinal Kasper und seinen progessiven Freunden auf der Synode kommen musste unter dem irreführenden Titel und Untertitel
So trickreich läuft der Kampf der Kardinäle in Rom 
Untertitel:
Der deutsche Kardinal Walter Kasper ist einer der mächtigsten Teilnehmer der römischen Synode. Jetzt kursieren verkürzte Zitate, die Kaspers Reformpartei schwächen sollen. Das ist kein Einzelfall.

Was ist wirklich passiert?
Kardinal Kasper war offensichtlich abends nach der Synodensitzung in Plauderlaune und hat ein Interview gegeben, aber offensichtlich nicht darauf geachtet, wem er das Interview gibt. 

Vielleicht hat er „National Catholic Reporter“ verstanden als sich der Journalist Edward Pentin als von "National Catholic Register" kommend vorgestellt hat. Das erstere ist nämlich ultra-progressiv und ganz auf Kaspers Linie, das zweite „konservativ“. 
Nebenbei ist Edward Pentin kein Unbekannter unter Katholiken.

Kardinal Kasper hat in dem Interview etwas über Afrikaner gesagt, über das sich die Anglo-Amerikaner furchtbar aufgeregt haben und wodurch wir Deutschen wieder unter Rassismus-Generalverdacht gekommen sind (Ich verlinke jetzt nicht zu diesen katholischen Bloggern, die ansonsten ganz gut sind, es reicht, wenn ich mich über diese stark verallgemeinerten Deutschen-Attacken geärgert habe.)

Die „aufregende“ Stelle im Interview lautet so:

Kard. Kasper:
„Afrika ist völlig anders als der Westen. Ebenso Asien und muslimische Länder, besonders in Bezug auf Homosexuelle. Darüber kann man mit Afrikanern und mit Menschen aus muslimischen Ländern nicht sprechen. Es ist unmöglich. Es ist ein Tabu. Wir für uns sagen, wir sollten nicht diskriminieren, in bestimmter Hinsicht wollen wir nicht diskriminieren.“
Edward Pentin fragte daraufhin, ob bezüglich dieses Themas (Homosexualität) den afrikanischen Synodenvätern denn zugehört werde. 
„Nein“, stellte Kasper fest, der Mehrheit unter ihnen werde nicht zugehört. „Man hört ihnen nicht zu?“, fragte Pentin nochmals nach. Kasper entgegnete: „In Afrika“, wo die Homosexualität tabuisiert sei, werde ihnen „natürlich“ zugehört, doch „uns sollen sie nicht zu viel sagen, was wir zu tun haben“.

Aus ihren eigenen Publikationen weiß ich zufällig, dass Kardinal Kaspers Freunde im gleichen Geiste seit Jahrzehnten bemängeln, dass seit Jahrhunderten nur Europa theologisiere“ und es an der Zeit sei, dass auch einmal andere Kontinente „theologisieren“ würden.

In Bezug auf Homosexualität gilt das offensichtlich nicht. Da soll der „nicht diskriminierende“ Westen weiterhin "theologisieren", was in diesem Fall Homosex schön reden heißt, und die anderen sollen den Mund halten oder zu Hause reden, so Kardinal Kasper und Co.

Über Papst Franziskus sagt er in dem Interview, dieser habe bisher zu allem in der Synode geschwiegen, doch es sei offensichtlich, was er wolle

Nachdem die Wellen über dieses Interview weltweit zu hoch geschlagen waren, dementierte Kard. Kasper gegenüber kath.net dass er dieses Interview jemals Zenit gegeben habe:
Wörtlich sagt er: "Ich bin schockiert. So habe ich nie über Afrikaner geredet und würde ich auch nie reden. 
Ich stelle fest: Von Zenit hat sich mir in diesen Tagen und Wochen nie jemand vorgestellt und mich nie jemand um ein Interview gebeten. Niemand von Zenit hat von mir ein Interview erhalten." 
Kasper kündigte auch an, dass er die Zenit-Agentur zur Rede stellen werde. 
Kardinal Kasper hatte das Interview auch nicht Zenit gegeben, sondern Edward Pentin, der eben auch für Zenit schreibt, wo er es auch veröffentlicht hatte.

Nachdem Kardinal Kasper solcherart dementiert hatte, lud Edward Pentin den Audio-Mitschnitt des Interviews hoch.

Nun behauptet Die Welt im oben verlinkten Artikel, der Mitschnitt entlaste Kardinal Kasper und zitiert "zum Beweis" eine Stelle, um die es bei der weltweiten Aufregung gar nicht geht und unterstellt zusätzlich dem "konservativen Lager“ mit "Halbwahrheiten und Tricksereien zu arbeiten". 

Ich würde sagen, hier gab es keinerlei Tricks, sondern Kardinal Kasper war zu redselig und zu siegessicher. 
Anhand der weiteren Fragen im Interview hätte er leicht merken können, wen er vor sich hat: keinen Progressiven nämlich und hätte die Veröffentlichung noch verbieten können, was er nicht getan hat. 

Nach Edward Pentin ist es absolut üblich solche Interviews zu veröffentlichen, weil davon ausgegangen wird, dass der Interviewte nichts dagegen hat.

Der Rest des Interviews enthält auch jede Menge Sprengstoff.

Eigentor für Kardinal Kasper. Da müssen sogar Weltleute seiner progressiven Mannschaft zu Hilfe kommen.

Nachtrag: Kardinal Kasper steht für einen Kommentar zum veröffentlichten Audio-Mitschnitt seines anstößigen Interviews, das er geleugnet hat, jemals gegeben zu haben, weil er "über Afrikaner niemals so reden würde" nicht zur Verfügung.


Hier die chronologische Berichterstattung von Rorate caeli zu dem Thema Kasper-Interview:
http://rorate-caeli.blogspot.com/2014/10/kasper-xenophobic-synod-master-pope.html

http://rorate-caeli.blogspot.com/2014/10/synod-fathers-under-intense-pressure.html

http://rorate-caeli.blogspot.com/2014/10/yes-kasper-did-give-interview-with.html

Ein weiteres Kardinal-Kasper-Interview gibt es hier zu sehen.