Montag, 14. Januar 2013

Warum hat Jesus Christus sich so arm, niedrig und mit Leiden beladen gemacht?

"Jesus Christus hat diese vollkommene Entsagung geübt, hat sich so arm, so niedrig, so mit Leiden beladen gemacht, weil dies allein Seiner göttlichen Würde entsprach

In der Tat, der Gottheit, die auf Erden wandelt, geziemt nur völlige Entblößung von allem Irdischen und Gewöhnlichen, und wir fühlen sofort, dass alles, was wir Ihm an irdischen Gütern, an natürlichen Freuden und Genüssen, an weltlichen Ehren und Würden beilegen möchten, Seinen göttlichen Charakter verdunkeln würde. 
So ist diese vollkommene Entsagung und Entäußerung nach Seinen göttlichen Werken (Wundern) der stärkste Beweis Seiner Gottheit, das Siegel der Gottheit auf Seiner Menschheit.

Machen wir sofort die Anwendung hiervon auf die Kirche Jesu Christi und ihr Priestertum. 
Alle ihre Wirksamkeit hängt schließlich davon ab, dass ihr übernatürlicher Ursprung und ihr göttlicher Charakter von den Menschen erkannt und anerkannt wird. Worin sollen sich aber diese bekunden und bewähren? 
Offenbar in nichts anderem als in dem, worin die Gottheit ihres Hauptes und Stifters Jesu Christi selbst sich bekundet und bewährt hat: in göttlichen Werken und durch das Siegel der Heiligkeit, dass der Menschheit vor allem in die Augen leuchtet in der vollkommenen Entsagung und selbstlosen Aufopferung der Hirten und Priester der Kirche. (...)

Wo nur immer der Heilige Geist eine Erneuerung Seines Lebens und Wirkens in der Kirche herbeiführen will, da weckt er zuerst in auserwählten Seelen und durch diese im Priestertum wieder neu den Geist der Entsagung und des Opfers. Dieser Geist der Entsagung und des Opfers ist das göttliche Siegel auf der heiligen Kirche und ihrem Priestertum. 
Je heller dieses Siegel strahlt, desto mehr werden die Seelen angezogen und überzeugt; wird dieses Siegel verwischt, dann schwindet auch der Glaube im Volke und sinkt die Gnadenkraft in der Wirksamkeit der Kirche."

alles aus: Zurück zu dem armen, demütigen und gekreuzigten Heiland Jesus Christus! Ein Wort an die Priester der katholischen Kirche von P. Godehard Geiger OSB, 1918

Das sind Gedanken, die heutzutage viel zu wenig präsent sind. Mich hat schließlich vor allem das Beispiel des hl. Pfarrers von Ars in die wahre Kirche Christi gezogen.  Nach Lektüre seiner unglaublichen Lebensgeschichte war  mir sofort klar, dass er alleine als Beweis für den übernatürlichen Ursprung und den göttlichen Charakter der katholischen Kirche ausreichend wäre.

Dass heißt, selbst wenn es nur diesen einen katholischen Priester jemals gegeben hätte, dieses Leben vollkommener Entsagung und Aufopferung, diese Tag und Nacht brennende Liebe nur zu Gott und zu den Seelen, wären überzeugend genug. 
Jemand wie der hl. Pfarrer von Ars, der, um möglichst viele Opfer für die Seelen zu bringen, nur von -meist- verschimmelten Kartoffeln lebte, ja der sogar nur Gras* gegessen hätte, wenn er davon hätte leben können, und der Tag und Nacht nichts anderes im Sinn hatte, als vor dem Tabernakel zu Gott für die ihm anvertrauten unsterblichen Seelen und für die Seelen aller Menschen zu flehen, was mehr braucht ein Mensch, der guten Willens ist, als Beweis für den übernatürlichen Ursprung und göttlichen Charakter der Kirche, zu der ein solcher Priester gehört?

Nicht umsonst hat der Heilige Vater Papst Benedikt den Priestern den heiligen Pfarrer von Ars als Musterbeispiel wieder vor Augen gestellt.
Nicht umsonst zeichnen die Feinde der Kirche seit eh und je immer das Bild eines feisten, geldgierigen, rein im Irdischen versunkenen Priesters, wenn sie der Kirche Christi schaden wollen.

* dass er beim Versuch Gras zu essen "erwischt" worden war, berichtet sein Missionar und Biograph Alfred Monnin.

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