Als ich das blau Unterstrichene im obigen Tweet las dachte ich sofort: „Aber das ist genau der Veränderungs-Prozess, den Papst Franziskus offensichtlich in der katholischen Kirche anwendet: Auftauen, auf eine neue Ebene bringen, einfrieren.“
Kurzes Googeln ergab, dass Kurt Lewin Jude war, wie übrigens interessanterweise auch die meisten anderen Begründer der verschiedenen Zweige der „Wissenschaft“ der Psychologie.
Wie die Psychologie seit weit über 100 Jahren benutzt wurde, um das christliche Gesellschaftssystem aufzubrechen, soll im Moment hier nicht diskutiert werden.
Wenn man so nachdenkt, wird das Auftauen in der westlichen Gesellschaft seit 100 Jahren und in der katholischen Kirche seit weit über 50 Jahren verstärkt angewandt.
Die Doktorandin hat zur Unterstützung ihrer These, dass Papst Franziskus ein Change-Agent ist (darüber hatte ich schon 2013 geschrieben), der vorhat, die katholische Kirche nach einem Plan massiv zu verändern, einfach etliche Aussagen von ihm bezüglich seiner Ziele und sein Vorgehen, um diese Ziele zu erreichen, untersucht und daraus ihre Schlüsse gezogen.
Zufällig weiß ich von denselben Progressiven, dass sie eine Angst haben: Nämlich dass sich vor allem die Priester weigern könnten, sich „in Bewegung bringen zu lassen“.
Dennoch sind die Progressiven enorm siegessicher, denn viele haben schon verlauten lassen - war es nicht auch Kardinal Kasper - dass man bald am „Punkt ohne Umkehr“ wäre.
3-Phasen-Modell |
Kurt Lewin war Begründer der experimentellen Sozialpsychologie und Erfinder des „3-Phasen-Modells“.
Der Inhalt des 3-Phasen-Modells ist eben das im Tweet oben blau Unterstrichene:
Der Inhalt des 3-Phasen-Modells ist eben das im Tweet oben blau Unterstrichene:
Man findet eine Struktur in der Gesellschaft oder einer Organisation vor, die einem nicht passt, dann taut man das Ganze auf, bringt es in Bewegung, leitet es dann dorthin, wo man es gerne haben möchte und friert es dann an diesem Punkt wieder ein.
Genial, die Kinder dieser Welt sind schlau.
Warum Juden gerne christliche Gesellschaftssysteme verändern, soll hier auch im Moment nicht erörtert werden, nebenbei ist ja immer meine Meinung, dass selber gründlich forschen am besten bildet.
Wenn man so nachdenkt, wird das Auftauen in der westlichen Gesellschaft seit 100 Jahren und in der katholischen Kirche seit weit über 50 Jahren verstärkt angewandt.
Besonders nachdrücklich wird das Einfrieren angewendet, denn man darf über die überdeutlichen Veränderungen nicht sprechen, z. B. darf man nicht diskutieren, ob der Novus Ordo wirklich erfolgreich war, das wird einem als Denkmuster einfach von oben aufoktroyiert und vieles mehr.
Heute hatte ich mal wieder Zeit zum googeln und das Thema Kurt Lewin lies mir keine Ruhe.
Heute hatte ich mal wieder Zeit zum googeln und das Thema Kurt Lewin lies mir keine Ruhe.
Ich wollte herausfinden, ob erstens Papst Franziskus vielleicht diesen Kurt Lewin kennt, weil er ja eine Ausbildung in Psychologie haben soll. Und zweitens wollte ich sehen, ob es vielleicht irgendwelche Progressive gibt, die mir dazu was sagen können.
Und siehe da, ich bin spät dran, denn über das Thema Kurt Lewin /Papst Franziskus wurde sogar 2015 in Amerika schon eine Doktorarbeit eingereicht!
Der Titel ist:
Und siehe da, ich bin spät dran, denn über das Thema Kurt Lewin /Papst Franziskus wurde sogar 2015 in Amerika schon eine Doktorarbeit eingereicht!
Der Titel ist:
Unfreezing the Organizational Culture of the Catholic Church:
A Case Study of Pope Francis’ Organizational Culture Change Initiative Using the Transformational Leadership Theoretical Framework,
A Case Study of Pope Francis’ Organizational Culture Change Initiative Using the Transformational Leadership Theoretical Framework,
was in etwa heißt:
Das Auftauen der Organisationskultur der katholischen Kirche:
Eine Fallstudie der organisatorischen Kulturveränderungsinitiative von Papst Franziskus unter Benutzung der theoretischen Rahmenstruktur der transformationalen Führerschaft
Quelle |
Die Doktorandin hat zur Unterstützung ihrer These, dass Papst Franziskus ein Change-Agent ist (darüber hatte ich schon 2013 geschrieben), der vorhat, die katholische Kirche nach einem Plan massiv zu verändern, einfach etliche Aussagen von ihm bezüglich seiner Ziele und sein Vorgehen, um diese Ziele zu erreichen, untersucht und daraus ihre Schlüsse gezogen.
(Das ist das, was ich seit drei Jahren hier in diesem Blog mache, aber ich wusste noch nicht, das man dafür einen Doktortitel bekommen kann, Scherz beiseite.)
Das Ganze hat sie mit sozialpsychologischen Theorien untermauert, die genau auf die Vorgehensweise von Papst Franziskus passen, zum Beispiel muss man bei solchen Veränderungsvorhaben genau wissen, woher der Widerstand kommen könnte.
Dabei ist sie zu dem Schluss gekommen, Papst Franziskus arbeitet nach dem Modell von Kurt Lewin, er hat eine monumentale Aufgabe in Angriff genommen, nämlich die katholische Kirche von ihrer „Klerus-Zentriertheit“ wegzubringen zur katholischen Soziallehre hin (in ihrer Doktorarbeit wird genau erklärt, was unter beidem zu verstehen ist) und er ist ihrer Analyse nach in diesem Prozess in der Phase des Auftauens.
Ich denke, mittlerweile ist Papst Franziskus schon tüchtig in Phase zwei, beim „in Bewegung bringen“.
Dabei ist sie zu dem Schluss gekommen, Papst Franziskus arbeitet nach dem Modell von Kurt Lewin, er hat eine monumentale Aufgabe in Angriff genommen, nämlich die katholische Kirche von ihrer „Klerus-Zentriertheit“ wegzubringen zur katholischen Soziallehre hin (in ihrer Doktorarbeit wird genau erklärt, was unter beidem zu verstehen ist) und er ist ihrer Analyse nach in diesem Prozess in der Phase des Auftauens.
Ich denke, mittlerweile ist Papst Franziskus schon tüchtig in Phase zwei, beim „in Bewegung bringen“.
Das sagen nicht nur alle seine Freunde in den progressiven katholischen Medien, sondern man kann es auch an seinen täglichen Aussagen sehen.
Zufällig weiß ich von denselben Progressiven, dass sie eine Angst haben: Nämlich dass sich vor allem die Priester weigern könnten, sich „in Bewegung bringen zu lassen“.
Ausgemachtes Feindbild aller Progressiven ist nämlich verständlicherweise der „junge traditionelle Priester“, der an dem „festhalten möchte“, was schon immer gelehrt worden ist und wie es schon immer in der katholischen Kirche war.
Dennoch sind die Progressiven enorm siegessicher, denn viele haben schon verlauten lassen - war es nicht auch Kardinal Kasper - dass man bald am „Punkt ohne Umkehr“ wäre.
Mir ist jetzt klar, dass sie damit meinen, dass sie den gewünschten neuen Zustand der Kirche dann so „eingefroren“ haben, dass keiner mehr zurück kann…
Dass Hochmut vor dem Fall kommt, glauben sie offensichtlich nicht.
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