Ibunt in supplicium aeternum.
Sie werden zur ewigen Strafe eingehen. Matth. XXV. 46
Es gibt eine jenseitige strafende Vergeltung für die Sünder, und diese Vergeltung wird ewig sein, welch schreckliche Wahrheit! Ach! wenn doch alle daran glaubten oder daran dächten.
Aber es glauben manche nicht daran, und suchen sich zu überreden, wir selbst glaubten auch nicht daran; sie meinen, wenn wir diese Wahrheiten verkündigen, so sei es gewiß unsere Absicht nicht, die Gelehrten, die Weisen, die Denker davon zu überzeugen, sondern nur dem Volke einen Schrecken einzujagen und die Einfältigen einzuschüchtern.
Andere denken nicht daran und haben es nicht gerne, dass man ihre Gedanken auf diese Wahrheiten hinleite; wenn Sie sehen, dass wir sie predigen wollen, so möchten sie sich gerne zurückziehen, und wenn sie bleiben müssen, so fühlen sie entweder Furcht, oder Ungeduld und Langeweile.
Es gibt eine jenseitige strafende Vergeltung für die Sünder, und diese Vergeltung wird ewig sein, welch schreckliche Wahrheit! Ach! könnte ich doch allen, welche nicht daran glauben, die Binde von den Augen nehmen, könnte ich sie doch überzeugen, dass mit dem Tode dieses Leibes nicht alles zu Ende ist, dass es einen Gott der Gerechtigkeit, dass es ewige Strafen gebe!
Könnte ich doch alle, welche nicht daran denken, aus ihrem Todesschlafe wecken und ihnen Furcht vor der jenseitigen Vergeltung einflößen, damit sie alles tun, um Gott zu versöhnen, und nichts mehr tun, um ihn zu beleidigen! (...)"
alles aus: Predigten von Joseph Ludwig Colmar, Bischof zu Mainz, dritter Band, Mainz, 1843
Joseph Ludwig Colmar Bischof von Mainz |
Als Joseph Ludwig Colmar 1818 starb, äußerte sein Schüler, der spätere Speyerer Bischof Nikolaus von Weis (1796 - 1869):
„Ich habe nicht für den Verstorbenen zu beten vermocht, weil mir der Gedanke -- wenn dieser Vater und Hirte kein Heiliger ist, dann gibt es kaum einen -- so lebendig vor dem Geiste stand.“– Franz Xaver Remling:„Nikolaus von Weis, Bischof zu Speyer, im Leben und Wirken“, Speyer 1871
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