Der Traum des Hl. Joseph, Giordano Luca |
Der hl. Joseph wusste nicht, was er von der offenbar werdenden Schwangerschaft seiner Verlobten Maria halten sollte, konnte ihr, der Engelreinen, aber unmöglich etwas Schlechtes zutrauen und wusste nicht, was er machen sollte, bis ihm der Engel des Herrn im Traum erschien, ihm aus seiner quälenden Lage half und ihm Klarheit verschaffte.
Maria hätte ihm erklären können, was ihr geschehen war, um ihn aus seiner peinlichen inneren Not zu befreien, tat es aber nicht. Warum nicht, steht in der Erklärung zu der Stelle in dieser Vulgata-Ausgabe:
"Maria überlässt alles der Leitung der göttlichen Vorsehung, überzeugt, dass Gott, der der heil. Elisabeth das hohe Geheimnis offenbart (Luk. 1, 41-45), sich vorbehalte, es kund zu tun, wem Er wolle. (Anmerk.: das ist schön im Bild oben zum Ausdruck gebracht: Die allerseligste Jungfrau betet im Hintergrund.)
Wie der Zweifel des hl.Thomas unseren Glauben an die Auferstehung, so festigt das Bedenken des heil. Joseph unseren Glauben an Christi wunderbare Empfängnis (hl. Chrys.). Der Engel ist wohl Gabriel, der auch Daniel (9,24) und der heil. Jungfrau die Botschaft der Menschwerdung gebracht."