Sonntag, 30. Dezember 2012

Warum ver­eh­ren wir die Hei­li­gen?


Wir ver­eh­ren die Hei­li­gen ers­tens, weil sie Freunde Got­tes sind. Sie sind ja in der Gnade, und wer in der Gnade ist, ist ein Freund Got­tes; und selbst­ver­ständ­lich will Gott, daß seine Freunde geehrt wer­den. Die Hei­li­gen haben auf Erden oft Schmach erlit­ten, waren ver­ach­tet und ver­folgt. Jetzt aber sol­len sie von allen wah­ren Ver­eh­rern Got­tes geehrt wer­den. Jetzt soll ihre Tugend aner­kannt wer­den, jetzt sol­len sich die Men­schen an ihrem Bei­spiel auf­rich­ten, und jetzt sol­len sie Gott dan­ken, der mäch­tig und wun­der­bar in sei­nen Hei­li­gen ist.

Wir ver­eh­ren die Hei­li­gen zwei­tens, weil sie Fürs­ten des Him­mels sind. Sie haben es geschafft, die Selig­keit zu erlan­gen. Sie glän­zen wie die Sterne in der Freude, in der ewi­gen Freude bei Gott. Sie haben den Ein­gang in das himm­li­sche Zelt voll­zo­gen. Sie sind Fürs­ten des Him­mels. Wenn wir schon irdi­sche Herr­scher, Fürs­ten und Könige ehren, dann erst recht die­je­ni­gen, die im Him­mel mit der Len­kung der Völ­ker und der Geschi­cke des ein­zel­nen betraut sind.

Wir ver­eh­ren die Hei­li­gen drit­tens, weil sie unsere Wohl­tä­ter sind. Viele Hei­lige haben unmit­tel­bar uns Gutes getan. Den­ken wir an den hei­li­gen Boni­fa­tius, der unser Vater­land vom Dun­kel des Hei­den­tums befreit hat, der die Kir­che in Deutsch­land auf­ge­rich­tet hat, oder erin­nern wir uns an den hei­li­gen Petrus Cani­sius, den zwei­ten Apos­tel Deutsch­lands, der, als der große Abfall kam, doch erheb­li­che Teile unse­res Vater­lan­des für den katho­li­schen Glau­ben geret­tet hat. Und so kön­nen wir eigent­lich bei den meis­ten, wenn nicht bei allen Hei­li­gen irgend etwas nam­haft machen, was wir ihnen ver­dan­ken, womit sie sich um uns ver­dient gemacht haben. 

Vor allem müs­sen wir ihnen dan­ken, weil sie im Him­mel für uns ein­tre­ten. Es gibt ja eine Gemein­schaft der Hei­li­gen, und das bedeu­tet, daß ein Glied an den Geschi­cken des ande­ren teil­nimmt, daß es sich mit dem ande­ren freut, daß es aber auch mit dem ande­ren lei­det, und eben das tun die Hei­li­gen des Him­mels.

Wir sol­len die Hei­li­gen ver­eh­ren vier­tens, weil wir dadurch gro­ßen Nut­zen haben; denn Gott erhört unsere Gebete leich­ter, wenn wir sie mit denen der Hei­li­gen ver­bin­den. Des­we­gen wen­den wir uns, auch im Zen­trum des katho­li­schen Got­tes­diens­tes, in der hei­li­gen Messe, an die Hei­li­gen. Immer wie­der wer­den Hei­lige mit Namen genannt. 
Das hat einen tie­fen Grund. Sie sol­len näm­lich mit uns vor Gott erschei­nen und um seine Hilfe, um seine Gnade beten. Was Gott einem ein­zel­nen viel­leicht ver­wei­gert, so den­ken wir mensch­lich, das wird er nicht ableh­nen, wenn eine Fülle von Zeu­gen für uns bit­tet. Man wird also die Gasse der Apos­tel oder die Gasse der Mar­ty­rer oder die Gasse der Jung­frauen oder die Gasse der Beken­ner abschrei­ten und sie um ihre Hilfe bit­ten, damit wir bei Gott Erhö­rung fin­den.

Vier Gründe also, warum wir die Hei­li­gen ver­eh­ren.

Alles aus der Predigt: Die Verehrung der Heiligen


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