Maria war als Sklavin in das Haus des Senators Tertullus, eines blinden Heiden und Götzendieners, gekommen, ohne daß man Anfangs wußte, daß sie eine Christin sei. Da sie aber besonders an den Tagen, welche die Heiden durch ihre gottlosen Feste schändeten, viel betete und fastete, wurde sie erkannt und mußte deshalb viel Spott und Hohn, ja sogar oft tätliche Mißhandlungen von Seite ihrer Herrin erdulden, der sie beim An- und Abkleiden dienen mußte.
Maria aber blieb immer sanft und ruhig, und stellte der heidnischen Grausamkeit ihre christliche Geduld entgegen. Sie erfüllte ihre Pflichten mit der sorgsamsten Treue und Genauigkeit und gewann so, wenn nicht die Liebe, doch die Achtung ihrer Herrschaft.
Wohl seufzte sie oft im Stillen über die Verblendung derselben, wohl schmerzte sie es tief, wenn sie sah, wie den Hausgöttern Weihrauch gestreut wurde, und sie betete mit heißer Inbrunst, Gott wolle gnädiglich die Binde von den Augen der Verblendeten nehmen; aber mit heiliger Scheu wich sie zurück, wenn man ihr die geringste Zumutung machte, den Herrn Jesum, ihren göttlichen Bräutigam, zu verleugnen.
Da erschienen plötzlich die blutigen Edikte des Kaisers Diocletian, welche die gänzliche Ausrottung des Christentumes zum Ziele hatten.
Da erschienen plötzlich die blutigen Edikte des Kaisers Diocletian, welche die gänzliche Ausrottung des Christentumes zum Ziele hatten.
Tertullus bot nun alle Mittel auf, seine christliche Sklavin zu bewegen, den Götzen zu opfern. Allein allen seinem Zureden setzte sie immer ein standhaftes „Nein" entgegen.— Aus Furcht, er möchte seine Sklavin verlieren, wenn sie als Christin angegeben würde, brauchte nun Tertullus Gewalt.
Er ließ sie mit Ruten peitschen, um sie auf andere Gesinnung zu bringen und sie, wie er meinte, zu retten.
Denn wegen ihrer Treue und Anhänglichkeit wollte er sie nicht aus seinem Hause lassen und dem sicheren Tode überliefern. Standhaft ertrug Maria die grausamen Rutenstreiche, ohne im Geringsten zu wanken.
Denn wegen ihrer Treue und Anhänglichkeit wollte er sie nicht aus seinem Hause lassen und dem sicheren Tode überliefern. Standhaft ertrug Maria die grausamen Rutenstreiche, ohne im Geringsten zu wanken.
Nun ließ sie Tertullus in einen finsteren Kerker werfen, dort dreißig Tage liegen und ihr nur so viel Nahrung reichen, als zur Fristung ihres Lebens notwendig war. Maria blieb aber auch im Kerker getrost; sie fand im Gebete wundersame Stärke und freute sich, für Jesus in Banden zu liegen.
Nach einiger Zeit erfuhr der Statthalter den ganzen Hergang mit der Sklavin Maria im Hause des Tertullus. Sogleich mußte ihm dieselbe ausgeliefert werden und vor seinem Richterstuhle erscheinen. Auf alle seine Fragen gab Maria ebenso bescheidene als entschlossene Antworten, so daß der Richter darüber staunte.
Nach einiger Zeit erfuhr der Statthalter den ganzen Hergang mit der Sklavin Maria im Hause des Tertullus. Sogleich mußte ihm dieselbe ausgeliefert werden und vor seinem Richterstuhle erscheinen. Auf alle seine Fragen gab Maria ebenso bescheidene als entschlossene Antworten, so daß der Richter darüber staunte.
Als aber das Volk hörte, daß Maria eine Christin sei, verlangte es mit lautem Geschrei, daß sie lebendig verbrannt werde.
Maria zitterte nicht; mit heiterem Mute rief sie dem Richter zu: „Der Gott, dem ich diene, ist mit mir. Ich fürchte deine Peinigungen nicht, die höchstens mir das Leben nehmen können und mich mit meinem Jesus vereinigen werden."
Ergrimmt ließ sie der Richter auf die Folter spannen, ihre Glieder aus den Fugen reißen und ihren Leib zerfleischen. So grausam war die Pein, daß selbst das verwilderte Volk sich darob entsetzte und den grauenvollen Anblick nicht mehr ertragen konnte. Es schrie, man solle mit der Folter enden.
Ergrimmt ließ sie der Richter auf die Folter spannen, ihre Glieder aus den Fugen reißen und ihren Leib zerfleischen. So grausam war die Pein, daß selbst das verwilderte Volk sich darob entsetzte und den grauenvollen Anblick nicht mehr ertragen konnte. Es schrie, man solle mit der Folter enden.
Der Richter gab nach, befahl mit der Peinigung aufzuhören und ließ die Gemarterte durch Soldaten abführen.
— Maria ergriff eine schreckliche Angst, als sie sich in den Händen der Soldaten sah. Sie fürchtete, von diesen frechen Menschen um ihre jungfräuliche Reinigkeit gebracht zu werden und flehte inbrünstig zu Gott, sie aus den Händen der Wüstlinge zu befreien. In diesem Augenblick gewahrt sie eine Gelegenheit, zu entfliehen.
Sie enteilt den Soldaten, entkommt glücklich und findet einen sichern Versteck zwischen Felsen, wo sie sich verbarg. —
In den Felsenschluchten lebt sie von wilden Früchten noch längere Zeit und stirbt endlich eines glückseligen Todes.
Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858
Auf die Überschrift bin ich nach Lektüre dieser Fassung der Heiligenlegende der hl. Dienstmagd Maria gekommen.
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