Der Hass der Religionsfeinde trifft zwar immer zuerst die Gläubigen, aber er verschont die Stätten ihrer Andacht nicht. In der Zeit der Französischen Revolution wurden Hunderte von Kirchen profaniert, geschändet, verwüstet, niedergerissen. Die Figuren der Heiligen wurden verstümmelt, ihre Bilder zerfetzt, die Gräber aufgerissen.
Unter der Herrschaft des Bolschewismus wurden zahllose Kirchen in Russland und in der ganzen Sowjetunion ihrem Zweck entfremdet, niedergelegt, als Badeanstalten oder Speicher verwendet. Heute, heute brennen in afrikanischen Kirchen, in afrikanischen Ländern, katholische Kirchen, die die Muslime angezündet haben.
Im Spanischen Bürgerkrieg haben die Republikaner* viele Kirchen geschändet, verwüstet und niedergerissen.
Aber ehe die Feinde die Gotteshäuser körperlich niederrissen, haben die Christen sie moralisch niedergerissen. Wodurch?
Die Zahl der Messbesucher in Spanien schwankte zwischen zehn und zwölf Prozent. Ich weiß nicht, was dem Herzen Jesu schmerzlicher ist: Ein niedergebranntes Heiligtum, das die blinde Wut seiner Widersacher bezeugt, oder ein verlassenes Heiligtum, das Kunde gibt von der unentschuldbaren Missachtung der Gotteskinder.
Der nachkonziliare Zusammenbruch ist an unseren Gottesdienststätten nicht spurlos vorübergegangen. Es hat zunächst in Holland begonnen, aber sich dann auf alle Länder Europas verbreitet. Kirchen werden überflüssig, brechen zusammen wegen der Leere, weil die Gläubigen nicht mehr den Weg zu ihr finden. Hunderte von Kirchen werden profaniert, anderen Religionsgemeinschaften übergeben, außer Dienst gestellt.
Die Feinde unseres Glaubens, in Vergangenheit und Gegenwart, wissen um die Bedeutung der Kirchen für die Bewahrung des Glaubens und für den Zusammenhalt der Christen. Deswegen suchen sie die Erbauung und die Ausschmückung katholischer Gottesdienststätten zu verhindern oder zu erschweren.
In den Jahren, die ich in der DDR zugebracht habe, habe ich erlebt, wie das spätere Bistum Görlitz um eine Kirche, um eine Gottesdienststätte in der Stadt Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt, kämpfte. Nach jahrelangen Bemühungen wurde der Kirche endlich ein Bauplatz außerhalb der Stadt zugestanden.
In vielen Ländern ist die Errichtung katholischer Kirchen unmöglich, verboten. In Saudi-Arabien leben Hunderttausende von katholischen Christen, von den Philippinen, Indien, aber sie dürfen keine Kirche errichten. Bei uns dagegen wird eine Moschee nach der anderen gebaut. (...)"
* die "Republikaner" waren spanische Kommunisten, die sowohl von der Sowjetunion als auch von den Internationalen Brigaden unterstützt wurden.
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