Jakob und sein Bruder Johannes zeichneten sich besonders durch ihre treue Anhänglichkeit und ihren großen Eifer aus, weshalb sie auch Jesus „Boanerges,” d.h. Donnerkinder, nannte. Diesen ihren Eifer für die Ehre Gottes muste der Heiland sogar mäßigen, weil er zu weit ging. Die Einwohner einer Samariter-Stadt verweigerten einst dem Heilande den Eintritt. Darüber erzürnt, sprachen die beiden Brüder: „Herr, willst du, so sagen wir, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre.” Jesus aber verwies ihnen ihren ungeregelten Eifer und sprach:
„Ihr wisset nicht, wessen Geistes ihr seid, d. h. welcher Geist euch treibt. Der Menschensohn ist nicht gekommen, Seelen zu verderben, sondern selig zu machen.”Hier, lieber Leser, hast du eine klare Antwort auf die Frage: „Warum Gott nicht immer und sogleich diejenigen mit seinem Gerichte und seiner Strafe heimsucht, die ihr Herz seinen Einsprechungen und Ermahnungen verschließen und durch große oft zahlreiche Verbrechen ihn sogar beleidigen."
Gott ist barmherzig und langmütig; er wartet auf die Verkehrten, Verirrten, Verblendeten, er ruft sie, er klopft an ihr Herz, er streckt seine Hand nach ihnen aus und erst, wenn alles vergeblich, wenn das Maß der Gnade ausgeleert ist, dann folgt die Strafe!
Betrachte dich selbst, wie oft hat Gott dich schon auf verschiedene Weise gemahnt; noch wartet er; willst du etwa die letzte Gnade noch verscherzen?
Betrachte dich selbst, wie oft hat Gott dich schon auf verschiedene Weise gemahnt; noch wartet er; willst du etwa die letzte Gnade noch verscherzen?
Weißt du, ob nicht vielleicht die letzte Gnade dir schon gewährt ist?...
Ganze Heiligenlegende, leider ohne die ewig gültigen Ermahnungen von Pfarrer Ott: hier
alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858
Ganze Heiligenlegende, leider ohne die ewig gültigen Ermahnungen von Pfarrer Ott: hier
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