Die heilige Kirche will uns am heutigen Tag ganz besonders mahnen und aufmuntern, den Heiligen auf dem Weg zum Himmel nachzufolgen und ihre schönen Tugenden zu üben, wodurch sie eben heilig und selig geworden sind.
Heilig müssen wir werden, dazu sind wir ja von Gott berufen. Wer nicht heilig wird, wird auch nicht selig. Wir können aber heilig werden, wenn wir in die Fußstapfen Jesus, seiner göttlichen Mutter und seiner Heiligen treten. Sie haben tiefe, unauslöschliche Spuren zurück gelassen, die du nicht übersehen kannst, außer du drückst die Augen zu. Lies nur die Legende durch, die Lebensgeschichte eines jeden Heiligen wird dir hierüber Aufschluß geben.
Doch will ich dir in Kürze zeigen, wie sie es gemacht haben, eine solche Heiligkeit und Seligkeit zu erlangen.
Erstens hatten sie ein recht inniges Verlangen, eine heilige Sehnsucht, die Christliche Vollkommenheit zu erreichen oder, was das selbe ist, Christus ähnlich zu werden. Dieses Verlangen, so es in einem Herzen lebendig ist, nennen die Geisteslehrer schon ein Zeichen der Auserwählung. Dieses Verlangen wird aber im Herzen rege und lebendig, wenn man ernstlich betrachtet, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben, welche unaussprechliche Seligkeit, welch unschätzbarer Lohn denen versprochen ist, welche die Vollkommenheit erreichen. Daher haben denn auch die Heiligen unverwandt ihren Blick auf die ewigen Güter gerichtet und sich von dem trügerischen Schein der vergänglichen Güter und Freuden dieser Welt nicht täuschen und fesseln lassen.
Zweitens haben die Heiligen eben deshalb auch die Welt vom ganzen Herzen verachtet und ihre eitlen erbärmlichen Freuden verschmäht. Sie haben auf das schmähliche, bittere Ende derselben geschaut und wurden mit Ekel und Abscheu gegen sie erfüllt. Schau dich nur auch um und siehe, wie die Welt ihre Liebhaber belohnt; mit Sorgen und Kümmernis, mit Mühen und Plagen, mit Streit und Zwietracht, mit Jammer und Elend, mit Krankheit und Tod. Keinen Liebhaber der Welt wirst du zufrieden finden und ihr Tod, wie bitter, wie jammervoll, wie schrecklich ist er!
Drittens ließen es die Heiligen beim bloßen Verlangen nach Vollkommenheit und Seligkeit nicht bewenden, sondern sie haben auch ernstlich Hand angelegt, eingedenk der Worte Jesus: Das Himmelreich leidet Gewalt. Sie haben ihre bösen Neigungen fortwährend bekämpft, haben den Versuchungen kein Gehör gegeben, dem Lockungen der Welt widerstanden und die Anfechtungen immer mit aller Kraft bestritten. Sie haben sorgfältige Wache gehalten über ihre Sinne, haben sie abgetötet und bezähmt und weil sie ihrer Schwäche bewusst waren, sich immer misstraut. Allerdings war dieser Kampf für sie hart, auch sind sie gar oft gestrauchelt und haben Wunden davon getragen, aber sie haben den Mut nicht verloren.
Erstens hatten sie ein recht inniges Verlangen, eine heilige Sehnsucht, die Christliche Vollkommenheit zu erreichen oder, was das selbe ist, Christus ähnlich zu werden. Dieses Verlangen, so es in einem Herzen lebendig ist, nennen die Geisteslehrer schon ein Zeichen der Auserwählung. Dieses Verlangen wird aber im Herzen rege und lebendig, wenn man ernstlich betrachtet, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben, welche unaussprechliche Seligkeit, welch unschätzbarer Lohn denen versprochen ist, welche die Vollkommenheit erreichen. Daher haben denn auch die Heiligen unverwandt ihren Blick auf die ewigen Güter gerichtet und sich von dem trügerischen Schein der vergänglichen Güter und Freuden dieser Welt nicht täuschen und fesseln lassen.
Zweitens haben die Heiligen eben deshalb auch die Welt vom ganzen Herzen verachtet und ihre eitlen erbärmlichen Freuden verschmäht. Sie haben auf das schmähliche, bittere Ende derselben geschaut und wurden mit Ekel und Abscheu gegen sie erfüllt. Schau dich nur auch um und siehe, wie die Welt ihre Liebhaber belohnt; mit Sorgen und Kümmernis, mit Mühen und Plagen, mit Streit und Zwietracht, mit Jammer und Elend, mit Krankheit und Tod. Keinen Liebhaber der Welt wirst du zufrieden finden und ihr Tod, wie bitter, wie jammervoll, wie schrecklich ist er!
Drittens ließen es die Heiligen beim bloßen Verlangen nach Vollkommenheit und Seligkeit nicht bewenden, sondern sie haben auch ernstlich Hand angelegt, eingedenk der Worte Jesus: Das Himmelreich leidet Gewalt. Sie haben ihre bösen Neigungen fortwährend bekämpft, haben den Versuchungen kein Gehör gegeben, dem Lockungen der Welt widerstanden und die Anfechtungen immer mit aller Kraft bestritten. Sie haben sorgfältige Wache gehalten über ihre Sinne, haben sie abgetötet und bezähmt und weil sie ihrer Schwäche bewusst waren, sich immer misstraut. Allerdings war dieser Kampf für sie hart, auch sind sie gar oft gestrauchelt und haben Wunden davon getragen, aber sie haben den Mut nicht verloren.
Sie haben erkannt, dass es zwischen Himmel und Hölle, zwischen ewiger Seligkeit und ewiger Verdammnis keinen Mittelweg gibt; sie wussten, dass Jesus nur von einem engen und einem breiten Weg spricht; darum haben sie auch mit aller Gewalt gerungen gleich einem Soldaten, der umgeben von Feinden keinen anderen Ausweg mehr kennt, als zu siegen oder zu sterben.
Haben sie auch gefehlt, so erhoben sie sich in Demut und Reue wieder, wurden noch behutsamer und vorsichtiger und so gereichten ihnen sogar die Fehler zum besseren Fortschreiten im Guten.
Viertens haben die Heiligen sehr viel Treue bewiesen in kleinen Dingen und haben eben dadurch auch die Gnade erlangt, Großes und Schweres zu üben. Wenn du von den übermenschlichen Bußwerken, von dem überaus strengen Leben so mancher Heiligen, von ihren großen Leiden liest, so gerätst du in Furcht und glaubst, dass es dir unmöglich sei, heilig zu werden, weil du solches nicht zu tun vermagst, indem deine ganze Natur davor erschaudert. Aber du sollst wissen, dass du diesen schrecklichen Bußwerken allein die Heiligkeit noch nicht liegt und dann, dass die Heiligen nicht einmal zu solcher Höhe der Abtötung gelangt sind.
Sie haben zuerst mit Kleinem angefangen, haben im Kleinen sich geübt, haben darin treu ausgeharrt und die Gnade erlangt, größeres zu tun. Verachte nur Kleinigkeiten nicht, glaube nicht, dieser oder jener kleine Fehler habe nicht viel zu bedeuten, sondern meide und bekämpfe auch das geringste, denn Christus sagt:
„Wer getreu ist im Kleinen, wird auch treu im Großen; und wer in dem Wenigen ungetreu und böse ist, der wird es auch im Vielen sein” (Luk. 16, 10.)
Fünftens haben sie immer auf ihr Vorbild Jesus Christus geschaut, der uns, wie der heilige Petrus sagt, ein Beispiel hinterlassen, auf dass auch wir in seine Fußstapfen treten. In seiner Bergpredigt hat Jesus die Stufen angegeben, auf denen man zur Seligkeit gelangt; er selbst aber ist sie auch voran gegangen und die Heiligen haben ihm treu nach gewandelt. Sie haben seine Demut, seine Sanftmut, seine Friedfertigkeit, seine Barmherzigkeit, seinen Gehorsam, seine Reinheit, seine Geduld etc. nachgeahmt und zu dieser Nachahmung sich angespornt und beständige Betrachtung seines Lebens, Leidens und Sterbens. Wohl wussten sie, dass sie aus eigener Kraft Christus nicht ähnlich werden könnten, sie kannten ihre Schwächen und die Gefahren, die ihnen drohten, aber eben deshalb haben sie:
Sechstens fest auf des Herrn Hilfe gebaut, unablässig gebetet und gefleht und die Gnadenmittel angewendet, die Christus zum Heil der Menschheit verordnet hat. Durch ihr Gebet haben sie auch das nötige Licht und die nötige Kraft erlangt, das Gute zu erkennen und zu tun und da sie oft die heiligen Sakramente empfingen, so hat Christus selbst in ihnen und mit ihnen gegen die Feinde ihres Heiles gekämpft und ihnen den Sieg erringen helfen.
„Wer getreu ist im Kleinen, wird auch treu im Großen; und wer in dem Wenigen ungetreu und böse ist, der wird es auch im Vielen sein” (Luk. 16, 10.)
Fünftens haben sie immer auf ihr Vorbild Jesus Christus geschaut, der uns, wie der heilige Petrus sagt, ein Beispiel hinterlassen, auf dass auch wir in seine Fußstapfen treten. In seiner Bergpredigt hat Jesus die Stufen angegeben, auf denen man zur Seligkeit gelangt; er selbst aber ist sie auch voran gegangen und die Heiligen haben ihm treu nach gewandelt. Sie haben seine Demut, seine Sanftmut, seine Friedfertigkeit, seine Barmherzigkeit, seinen Gehorsam, seine Reinheit, seine Geduld etc. nachgeahmt und zu dieser Nachahmung sich angespornt und beständige Betrachtung seines Lebens, Leidens und Sterbens. Wohl wussten sie, dass sie aus eigener Kraft Christus nicht ähnlich werden könnten, sie kannten ihre Schwächen und die Gefahren, die ihnen drohten, aber eben deshalb haben sie:
Sechstens fest auf des Herrn Hilfe gebaut, unablässig gebetet und gefleht und die Gnadenmittel angewendet, die Christus zum Heil der Menschheit verordnet hat. Durch ihr Gebet haben sie auch das nötige Licht und die nötige Kraft erlangt, das Gute zu erkennen und zu tun und da sie oft die heiligen Sakramente empfingen, so hat Christus selbst in ihnen und mit ihnen gegen die Feinde ihres Heiles gekämpft und ihnen den Sieg erringen helfen.
Hl. Maria, Königin aller Heilligen |
Siebtens haben alle Heiligen eine kindliche Andacht und Liebe zur seligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria im Herzen getragen und was sie durch ihr Gebet nicht vermocht, das hat ihnen Maria, die barmherzige und mächtige Jungfrau, bei Gott erfleht, weswegen mit Recht Maria „die Königin aller Heiligen” genannt wird, und nicht bloß deshalb, weil sie alle Heiligkeit übertroffen hat, sondern weil alle Heiligen auf Erden ihre treuen Diener und Verehrer gewesen sind.
Lies nun, Christliche Seele, diese sieben Punkte nochmal durch, nimm sie zu Herzen, befolge sie und du wirst und kannst heilig und selig werden. Du willst ja heilig werden, ja musst heilig werden, wenn du in das Himmelreich eingehen willst. Es gibt keinen Mittelweg, Himmel oder Hölle, heilig oder gottlos, selig oder verdammt, wähle!..
Zum Schluss will ich dir noch die Titel erklären, welche die Kirche ihren verklärten Kindern gibt und in der Legende öfters vorkommen, nämlich: Diener Gottes, Ehrwürdig, Selig, Heilig
Diener Gottes wird der genannt, welcher im Rufe der Heiligkeit verschieden ist.
Ehrwürdig heißt der, dessen Ruf der Heiligkeit durch ein gesetzliches Urteil erwiesen ist, oder vielmehr, dessen Prozess der Seligsprechung begonnen hat.
Selig der, welcher Selig gesprochen ist, d. h. der, dessen Heiligkeit durch ein feierliches Urteil ausgesprochen ist, und dem der Papst in gewissen Ländern, in gewissen religiösen Orden bis zur feierlichen Heiligsprechung eine öffentliche Verehrung erweisen läßt.
Heilig endlich der, welcher feierlich heilig gesprochen oder kanonisiert, d. h. dessen öffentliche Verehrung in der ganzen katholischen Kirche gestattet ist.alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858
Siehe auch:
Von der so wichtigen Flucht der "bösen Gelegenheit"
und
Wie man sich als Christ gegen die Heiligen Gottes verhalten soll
und
Warum verehren wir die Heiligen?
und
Lies nun, Christliche Seele, diese sieben Punkte nochmal durch, nimm sie zu Herzen, befolge sie und du wirst und kannst heilig und selig werden. Du willst ja heilig werden, ja musst heilig werden, wenn du in das Himmelreich eingehen willst. Es gibt keinen Mittelweg, Himmel oder Hölle, heilig oder gottlos, selig oder verdammt, wähle!..
Zum Schluss will ich dir noch die Titel erklären, welche die Kirche ihren verklärten Kindern gibt und in der Legende öfters vorkommen, nämlich: Diener Gottes, Ehrwürdig, Selig, Heilig
Diener Gottes wird der genannt, welcher im Rufe der Heiligkeit verschieden ist.
Ehrwürdig heißt der, dessen Ruf der Heiligkeit durch ein gesetzliches Urteil erwiesen ist, oder vielmehr, dessen Prozess der Seligsprechung begonnen hat.
Selig der, welcher Selig gesprochen ist, d. h. der, dessen Heiligkeit durch ein feierliches Urteil ausgesprochen ist, und dem der Papst in gewissen Ländern, in gewissen religiösen Orden bis zur feierlichen Heiligsprechung eine öffentliche Verehrung erweisen läßt.
Heilig endlich der, welcher feierlich heilig gesprochen oder kanonisiert, d. h. dessen öffentliche Verehrung in der ganzen katholischen Kirche gestattet ist.alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858
Siehe auch:
Von der so wichtigen Flucht der "bösen Gelegenheit"
und
Wie man sich als Christ gegen die Heiligen Gottes verhalten soll
und
Warum verehren wir die Heiligen?
und
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