Sonntag, 30. November 2014

Wo es keinen Hass auf die Häresie gibt, da gibt es keine Heiligkeit

"Wenn wir die Sünde hassten, wir wir sie hassen sollten, mit reiner Absicht, heftig und mannhaft, so würden wir mehr Buße tun, wir würden uns mehr Selbstbestrafung auflegen, wir würden einen dauerhafteren Schmerz über unsere Sünden fühlen. 

Was schließlich der Untreue gegen Gott die Krone aufsetzt, ist die Häresie. Sie ist die Sünde der Sünden, das ekelhafteste Ding, auf welches Gott in dieser bösartigen Welt herabschaut. 

Aber wie wenig begreifen wir ihre außerordentliche Gehässigkeit! Sie ist die Befleckung der Wahrheit Gottes, die schlimmste aller Unreinigkeiten. 

Dennoch wie gering schlagen wir sie an! Wir betrachten sie, und sind ruhig. Wir berühren sie, und schaudern nicht. Wir vermischen uns mit ihr, und haben keine Furcht. Wir sehen sie heilige Dinge berühren, und geben kein Zeichen von Abscheu oder Widerwillen von uns. Einige von uns bewerben sich um ihre Freundschaft, und manche beschönigen sogar ihre Schuld.

Wir lieben Gott nicht genug, um für seine Ehre in Zorn zu geraten. Wir lieben die Menschen nicht genug, um zum Besten ihrer Seelen aus christlicher Liebe wahrhaftig zu sein.

Nachdem wir das Gefühl, den Geschmack, das Gesicht und alle Sinne eines dem Himmel zugewandten Geistes verloren haben, können wir mitten unter dieser hässlichen Pest verweilen, in unverwüstlicher Ruhe, ausgesöhnt mit ihrer sittlichen Fäulnis, nicht ohne manche ruhmredige Äußerungen freisinniger Bewunderung,vielleicht sogar mit einer eifrigen Zurschaustellung toleranter Sympathien. 

Warum stehen wir so weit unter den alten Heiligen und den neueren Aposteln dieser späteren Zeiten? 
Weil wir nicht den strengen Ernst der Alten haben. Es fehlt uns der Geist der alten Kirche, der alte kirchliche Charakter. 

Unsere christliche Liebe ist unwahrhaft, weil sie nicht streng ist, und sie wirkt nicht überzeugend, weil sie unwahrhaft ist.
Es fehlt uns die treue Anhänglichkeit an die Wahrheit, als Wahrheit, als Gottes Wahrheit. Unser Seeleneifer ist gering, weil wir keinen Eifer für Gottes Ehre haben. (…) 
Wir sagen den Menschen die Hälfte der Wahrheit, die Hälfte, die unserer eigenen Kleinmütigkeit und ihrem Eigendünkel am besten zusagt, und dann wundern wir uns, dass so wenige bekehrt werden, und dass von jenen wenigen so viele wieder abfallen. (…) 

Wo es keinen Hass auf die Häresie gibt, da gibt es keine Heiligkeit.

Ein Mann, der ein Apostel sein könnte, wird ein Geschwür in der Kirche, wenn es ihm an diesem gerechten Abscheu fehlt.

Wir brauchen den heiligen Erzengel Michael, dass er in diesen Tagen der allgemeinen Häresie neue Herzen in uns hineinlegt."


Alles aus: Das kostbare Blut oder Der Preis unserer Erlösung, von P. Frederick William Faber, Doktor der Theologie und Superior des Oratoriums zu London, Mit Genehmigung des Verfassers ins Deutsche übertragen von Carl. B. Reichling. Regensburg, Verlag Georg J. Manz, 1860. S.388
Den Originaltext zu dieser Stelle und noch einige Sätze mehr gibt es hier

Der Verfasser P. Faber war ein großer, seeleneifriger Konvertit aus dem häretischen und schismatischen Anglikanismus. Das Exemplar, aus dem ich dieses Zitat abgeschrieben habe, stand einst in der Bibliothek des erzbischöflichen "Clericalseminars" in Freising. Wann es dort ausgeschieden ist, steht nicht im Ausscheide-Stempel. 
Ich denke, es schied aus allerspätestens mit dem glorreichen Vatikanum II, dem Zeitpunkt, ab dem die Leute nicht mehr so viel über den "Preis ihrer Erlösung" nachdenken sollten und ab dem einem Großteil des katholischen Klerus Häresien komplett gleichgültig, wenn nicht gar lachhaft wurden.

Mittlerweile sind Häresien den Katholiken so gleichgültig, dass sogar der Papst einen "orthodoxen" Häretiker und Schismatiker bittet, sich und die katholische Kirche öffentlich zu "segnen". Als Muster, wie man mit "wiederverheirateten Geschiedenen", sprich Ehebrechern, umgehen kann, hat er die orthodoxen Schismatiker und Häretiker den Katholiken auch schon mehrmals in seinem neugestaltetenden Pontifikat vorgestellt. 
Bei den "Orthodoxen" darf ein Ehebrecher nämlich nochmals "heiraten". Da nicht nur Häresien, sondern auch Sünden den Katholiken mittlerweile egal sind, hat auch das zu keinem Aufschrei geführt.

Siehe auch:
Kennzeichen aller Häretiker

und
Welcher Glaube und welche Werke zur Rettung erforderlich sind

und 
katholische Predigten, in denen die ganze Wahrheit dargelegt wird und wo dem Prediger Häresien und Sünden nicht gleichgültig sind: http://www.glaubenswahrheit.org/

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