Die falschen Propheten unserer Zeit verzerren das Bild Gottes. Sie reden unaufhörlich und allein von der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes, aber sie unterschlagen seine Heiligkeit und seine Gerechtigkeit. Dadurch führen sie die Menschen in die Irre, wiegen sie in falscher Sicherheit.
Die falschen Propheten sprechen nur vom Himmel, aber nicht von der Hölle; sie reden nur von Gott, aber nicht von seinem Widersacher.
Die falschen Propheten von heute behaupten, alle Religionen verehren denselben Gott. Richtig ist, dass nur ein einziger Gott existiert. Aber die Vorstellung, die jede Religion sich von Gott macht, ist entweder richtig oder falsch. Die Vorstellungen, die sich die Menschen von Gott machen, sind sehr verschieden. Es kommt darauf an, die richtige Vorstellung von Gott zu haben, denn nur so kann man ihn richtig verehren. Und da ist das Christentum konkurrenzlos. Es verkündet den Gott, der sich selbst geoffenbart hat. Das ist eine Religion, die nicht von unten stammt, sondern von oben. Und deswegen ist sie wahr.
Die falschen Propheten unserer Tage lehren vor allem eine falsche Sittenlehre. Sie verfälschen den Willen Gottes über den Menschen. Wie gehen sie vor? Sie schauen um sich und sehen, wie die Menschen sich verhalten. Und aus dem faktischen Verhalten, aus dem faktischen Verhalten der Masse der Menschen, aus dem faktischen Verhalten der Mehrheit der Menschen leiten sie ihre Moralgebote ab.
Ihr Grundsatz lautet: Was die Mehrheit, die übergroße Mehrheit tut, das kann nicht von Gott verboten sein, das kann nicht sündhaft sein. Diesen falschen Grundsatz wenden sie dann an auf die einzelnen sittlichen Verhaltensweisen, meinetwegen auf das Wort. Die Menschen lügen. Fast alle Menschen lügen. Die meisten Menschen lügen. Also, sagen sie, kann die Lüge nicht verboten sein.
Vor allem aber bewährt sich ihre falsche Ausgangsposition auf dem Gebiete der Geschlechtlichkeit. Für die meisten Menschen gibt es im Laufe des Lebens zeitweise oder dauernd ein sexuelles Problem. Eine Tatsache. Selbstbefriedigung, vorehelicher, außerehelicher Geschlechtsverkehr, Mißbrauch der Geschlechtskraft in der Ehe sind außerordentlich weit verbreitet. Also, sagen die falschen Propheten, ist weiter nichts daran, wenn man sich einen geschlechtlichen Genuß verschaffen will.
Vor allem aber bewährt sich ihre falsche Ausgangsposition auf dem Gebiete der Geschlechtlichkeit. Für die meisten Menschen gibt es im Laufe des Lebens zeitweise oder dauernd ein sexuelles Problem. Eine Tatsache. Selbstbefriedigung, vorehelicher, außerehelicher Geschlechtsverkehr, Mißbrauch der Geschlechtskraft in der Ehe sind außerordentlich weit verbreitet. Also, sagen die falschen Propheten, ist weiter nichts daran, wenn man sich einen geschlechtlichen Genuß verschaffen will.
Falsche Propheten sind jene, die Homosexualität als normale Verhaltensweise hinstellen. In dem Lexikon für Theologie und Kirche, herausgegeben von Seiner Eminenz Kardinal Kasper, wird es als Aufgabe der Seelsorge bezeichnet, „homosexuellen Menschen bei der Gestaltung einer homosexuellen Partnerschaft zu helfen“. Ich wiederhole diesen ungeheuerlichen Satz: Die Aufgabe der Seelsorge ist es, „homosexuellen Menschen bei der Gestaltung einer homosexuellen Partnerschaft zu helfen.“ Nein! Das Gegenteil ist der Fall! Man muss ihnen helfen, aus ihrer Neigung herauszukommen.
Die falschen Propheten unserer Tage sprechen kaum oder gar nicht mehr von Sünde und Schuld, rufen nicht zu Umkehr und Bekehrung auf, erklären das Bußsakrament als unnötig und überflüssig. Sie vertuschen die Schwäche, den Leichtsinn und die Bosheit der Menschen. Von ihnen sagt der Prophet Isaias: „Sie sind stumme Hunde. Sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und schlafen am liebsten.“
Die falschen Propheten unserer Tage sprechen kaum oder gar nicht mehr von Sünde und Schuld, rufen nicht zu Umkehr und Bekehrung auf, erklären das Bußsakrament als unnötig und überflüssig. Sie vertuschen die Schwäche, den Leichtsinn und die Bosheit der Menschen. Von ihnen sagt der Prophet Isaias: „Sie sind stumme Hunde. Sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und schlafen am liebsten.“
Die falschen Propheten verbreiten einen beschwichtigenden Optimismus. Das ist alles nicht so schlimm, weder das Übel in der Welt noch die Strafgewalt Gottes. „Morgen soll es euch so gehen wie heute. herrlich über die Maßen“, so sagen im Alten Bunde die falschen Propheten. „Ihr werdet das Schwert nicht sehen, Hungersnot wird euch nicht treffen, sondern sicheren Frieden will ich euch geben an dieser Stätte.“ So tun es die falschen Propheten unserer Tage ebenso.
Wer es wagt, die Katastrophen unserer Zeit als die Sprache Gottes zu deuten, wer in den Untergängen und Unfällen unserer Tage den Finger Gottes zu erkennen meint, der wird verunglimpft, verhöhnt und ausgesperrt. Aber gerade das war ja die Aufgabe der wahren Propheten, die Zeichen der Zeit, also die Geschehnisse in Natur und Geschichte, im Namen Gottes zu deuten. (...)"
Alles aus der Predigt: Von wahren und falschen Propheten