Sonntag, 26. Mai 2013

Der hl. Bischof Fulgentius über die Allerheiligste Dreifaltigkeit

aus einem alten Brevier von 1937 am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit:

Vom Glauben an Petrus (De fide ad Petrum)
oder Regel des wahren Glaubens
Fulgentius von Ruspe (467-533)


Veranlassung zu dieser Schrift gab Fulgentius die Bitte eines uns sonst nicht weiter bekannten Laien mit Namen Petrus, der vor Antritt einer Pilgerreise nach Jerusalem sich von Fulgentius eine Zusammenstellung der katholischen Glaubenslehren zum Schutz gegen Irrlehren erbat. Fulgentius kam der Aufforderung nach, indem er die Hauptlehren des katholischen Glaubens, vorab das Geheimnis der Trinität, die Christologie und die Lehre von der Rechtfertigung behandelte. (Quelle

Der Glaube nämlich, den die heiligen Patriarchen und Propheten vor der Menschwerdung des Gottessohnes durch göttliche Offenbarung empfingen, den auch die heiligen Apostel vom Herrn selbst, da er im Fleische wandelte, hörten, den sie dann, ausgerüstet mit der Kraft des Heiligen Geistes nicht nur predigten, sondern zur heilsamen Belehrung der späteren Geschlechter auch schriftlich niederlegten, dieser Glaube verkündet uns den einen Gott als den Dreifaltigen, als Vater, Sohn und Heiligen Geist. 

Aber es wäre keine wirkliche Dreifaltigkeit, wenn ein und dieselbe Person Vater und Sohn und Heiliger Geist genannt würde. Wenn nämlich, so wie im Vater und im Sohn und im Heiligen Geiste nur eine Wesenheit ist, ebenso auch nur eine Person in ihnen wäre, so hätte man kein Recht von einer Dreifaltigkeit im eigentlichen Sinne zu reden. 
Andererseits wäre es zwar eine wirkliche Dreifaltigkeit, aber diese Dreifaltigkeit wäre nicht ein Gott, wenn, so wie der Vater und der Sohn und der Heilige Geist durch das eigene Sein jeder Person voneinander verschieden sind, wenn sie ebenso auch der Natur nach verschieden wären.

Aber weil bei diesem einen, wahren und dreifaltigen Gott nicht nur wirklich wahr ist, dass es ein Gott ist, sondern auch, dass er dreifaltig ist; deshalb ist der wahre Gott den Personen nach eine Dreifaltigkeit, der einen Natur nach jedoch eine Einheit.
Infolge dieser Einheit in der Natur ist der Vater ganz im Sohne und im Heiligen Geist; der Sohn ist ganz im Vater und im Heiligen Geist und der Heilige Geist ist ganz im Vater und im Sohn. 

Keiner von ihnen ist getrennt vom anderen; keiner war vor dem anderen in der Ewigkeit schon da, keiner überragt den anderen an Größe oder übertrifft ihn an Macht. Denn, was die göttliche Natur angeht, so war der Vater nicht früher und ist auch nicht größer als der Sohn und der Heilige Geist, und ebenso wenig kann die Ewigkeit und Unermesslichkeit des Sohnes, als ob er früher oder größer wäre, der Unermesslichkeit und Ewigkeit des Heiligen Geistes vorangehen oder sie übertreffen.



Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...