Freitag, 11. Oktober 2013

Papst Pius XI. und das Fest der Mutterschaft der hl. Jungfrau Maria

Als im Jahre 1931 unter Zustimmung des ganzen katholischen Erdkreises feierlich das 1500 jährige Jubiläum begangen wurde, seitdem auf dem Konzil von Ephesus die seligste Jungfrau Maria, von der Christus geboren wurde, gegenüber der Irrlehre des Nestorius von den Vätern unter Führung des Papstes Cölestin als Mutter Gottes verkündet wurde, beschloss Papst Pius XI., die Erinnerung an dieses glückliche Ereignis durch ein Zeichen seiner Güte für ewige Zeiten festzuhalten.

In Rom bestand schon ein herrliches Denkmal zur Erinnerung an die Konzilsentscheidung zu Ephesus, der Triumphbogen in der Basilika St. Maria Maggiore auf dem Equilin; von seinem Vorgänger Sixtus III. War dieser mit einem wundervollen Mosaikbild geschmückt worden, hatte jedoch durch die Ungunst der Zeit etwas gelitten. Diesen ließ nun zugleich mit dem Querschiff der Kirche Pius XI. in seiner Freigiebigkeit wieder glücklich herrichten. 

Mosaik in der Apsis des Triumphbogens in der Basilika St. Maria Maggiore
In der Wölbung der Apsis ist die Krönung der Muttergottes abgebildet. Christus und Maria befinden sich in einem großen Kreis und sitzen auf einem großen Thron, der wie ein orientalischer Diwan aussieht. Der Sohn setzt der Mutter eine juwelenbesetzte Krone auf das Haupt. Das Mosaik stellt Maria nicht nur als die Muttergottes dar, sondern als die Mutter Kirche, die Braut des Sohnes. Zu ihren Füßen befinden sich die Sonne und der Mond und um sie herum der Chor der huldigenden Engel. 
Ferner schilderte er in einer Enzyklika die hohe Bedeutung des allgemeinen Konzils von Ephesus und legte darin mit liebevollen, ausführlichen Worten den unsagbar erhabenen Vorzug der Gottesmutterwürde der seligen Jungfrau Maria dar. So konnte sich also diese hohe, geheimnisvolle Lehre immer tiefer in die Herzen der Gläubigen einprägen.

Zugleich stellte er die Gottesmutter Maria, die hochgebenedeite unter allen Frauen, sowie die Familie von Nazareth als das edelste Vorbild für die Erhabenheit und Heiligkeit einer reinen Ehe und für die gottgefällige Erziehung der Jugend hin.

Und damit auch in der Liturgie ein bleibendes Denkmal sei, verordnete er schließlich, dass das Fest der göttlichen Mutterschaft der seligen Jungfrau Maria jedes Jahr am 11. Oktober als Duplex 2. Klasse mit eigener Messe und eigenem Stundengebet von der ganzen Kirche gefeiert werden solle.

Aus: Deutsches Brevier, Dr Johann Schenk, 1937



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