Woher aber dieses Heer von Leiden und Trübsalen, welche uns bedrücken, uns das Leben verbittern und fast unerträglich machen? Sind sie von Gott, unserem Schöpfer und gütigsten Vater?
„Er ist ja die Liebe.“ (1. Joh. 4,8) „Er hat kein Wohlgefallen an den Leiden seiner Kinder. Er hat den Menschen gut, heilig und gerecht erschaffen, und der Mensch lebte im irdischen Paradiese,“ sagt der hl. Augustinus (de civ. Dei I.), „wie er wollte, so lange er wollte, was Gott geboten hatte, Speise war da, damit er keinen Hunger, Trank war da, damit er keinen Durst leide; der Baum des Lebens war da, damit das Altern ihn nicht auflöse. Keine Krankheit von innen, kein Stoß von außen war zu fürchten. Die höchste Gesundheit im Körper, die höchste Ruhe in der ganzen Seele. Keine Erschöpfung ermüdete ihn, und kein Schlaf belästigte ihn wider Willen.“
Kurz, kein Übel sollte den Menschen drücken, er sollte den Tod nicht kosten und aus dem Zustande des irdischen Glückes zum Genusse einer vollkommenen Seligkeit übergehen.
Jedoch, der Mensch wählte sich eigenwillig und freiwillig die Sünde, und aus der Sünde flossen und fließen immer noch wie aus einer unversiegbaren Quelle alle Leiden und Mühseligkeiten, jedwede Trübsal, Not und Tod.
Nicht Gott ist ihr Urheber, der Mensch hat sie verschuldet; und wenn es in der Schrift heißt (Sir. 11,14.): „Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum kommt von Gott“, so ist es die Sünde, die dem lieben Gott die Zuchtrute der Leiden in die Hand gedrückt hat, womit er die Menschheit heimsucht; die nun büßen muss für die ehedem begangenen Frevel und Sühnung hierfür leisten muss bis zum Ende ihrer Tage.
Aber eben diese Zuchtrute der Leiden und Trübsale, welche Gott der Herr über uns schwingt, sind ein Zeichen seiner großen Güte; denn „wen Gott lieb hat, den züchtigt er.“ (Hebr. 6,13.) „Deine Schläge, o Gott“, ruft der hl. Ephrem aus, „sind voll der Liebe; in Deiner Rache glüht Barmherzigkeit, wegen deiner Liebe siehst Du bei Deinen Strafen nur auf das Heil der Menschen. Deine Zuchtruten sind vom Baume der Barmherzigkeit abgeschnitten.“ Und der hl. Petrus Damianus schreibt: „O wie preiswürdig ist die Göttliche Vorsehung! Sie züchtigt die Ihrigen um sie der ewigen Züchtigung zu entziehen; sie drückt; um zu erheben; sie schneidet, um zu heilen; sie beugt, um zu erhöhen.“
Gott ist die Liebe; mit ewiger Liebe lieb’ ich dich“, spricht er (Jerem, 31,3). Diese Liebe bewog ihn, uns zu erschaffen; diese Liebe bewog ihn, uns seinen geliebten Sohn zu schenken und in dessen Blute uns zu erlösen; diese Liebe bewegt ihn, uns all seiner Seligkeit einst teilhaftig zu machen; aber nur unter der Bedingung, dass wir leiden.
Es führt kein anderer Weg zum Himmel als der Kreuzweg, den Jesus der Sohn Gottes, selbst gegangen. Auch er musste leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen. (Luk. 24,26.) Den gleichen Weg des Kreuzes musste auch seine geliebte Mutter, mussten die Apostel, seine Freunde, wandeln; den gleichen Weg wandelten die Heiligen.
„Kein anderer Schlüssel öffnet die Türe des Himmels, als der Kreuzesschlüssel; über keine andere Brücke gelangst du in das himmlische Paradies, als über die Brücke des Kreuzes!“ „Trübsale, Versuchungen, Beschwerden, Krankheiten und alle Widerwärtigkeiten werden uns aus keiner anderen Ursache zugeschickt“, sagt die hl. Katharina von Siena, „als zu unserem Heile.“ „Leiden ist der beschwerlichste, aber sicherste Weg zu Gott; darum soll das Kreuz unser Trost und unsere Freude sein“, sagt die hl. Theresia von Avila.
„Das Kreuz ist die wahre Pforte, durch die man in den Tempel der Heiligkeit eintritt. Es ist nicht möglich, dieselbe auf einem anderen Weg zu finden“, sind die Worte des hl. Franz von Sales.
Alles aus Leidensblumen aus dem Garten der Heiligen, Ein Exempel-und Erbauungsbuch für alle Betrübten und Leidenden, herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abensberg,
Nächste Folge: die drei Gründe, warum Gott Leiden schickt und zulässt.
„Er ist ja die Liebe.“ (1. Joh. 4,8) „Er hat kein Wohlgefallen an den Leiden seiner Kinder. Er hat den Menschen gut, heilig und gerecht erschaffen, und der Mensch lebte im irdischen Paradiese,“ sagt der hl. Augustinus (de civ. Dei I.), „wie er wollte, so lange er wollte, was Gott geboten hatte, Speise war da, damit er keinen Hunger, Trank war da, damit er keinen Durst leide; der Baum des Lebens war da, damit das Altern ihn nicht auflöse. Keine Krankheit von innen, kein Stoß von außen war zu fürchten. Die höchste Gesundheit im Körper, die höchste Ruhe in der ganzen Seele. Keine Erschöpfung ermüdete ihn, und kein Schlaf belästigte ihn wider Willen.“
Kurz, kein Übel sollte den Menschen drücken, er sollte den Tod nicht kosten und aus dem Zustande des irdischen Glückes zum Genusse einer vollkommenen Seligkeit übergehen.
Jedoch, der Mensch wählte sich eigenwillig und freiwillig die Sünde, und aus der Sünde flossen und fließen immer noch wie aus einer unversiegbaren Quelle alle Leiden und Mühseligkeiten, jedwede Trübsal, Not und Tod.
Nicht Gott ist ihr Urheber, der Mensch hat sie verschuldet; und wenn es in der Schrift heißt (Sir. 11,14.): „Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum kommt von Gott“, so ist es die Sünde, die dem lieben Gott die Zuchtrute der Leiden in die Hand gedrückt hat, womit er die Menschheit heimsucht; die nun büßen muss für die ehedem begangenen Frevel und Sühnung hierfür leisten muss bis zum Ende ihrer Tage.
Aber eben diese Zuchtrute der Leiden und Trübsale, welche Gott der Herr über uns schwingt, sind ein Zeichen seiner großen Güte; denn „wen Gott lieb hat, den züchtigt er.“ (Hebr. 6,13.) „Deine Schläge, o Gott“, ruft der hl. Ephrem aus, „sind voll der Liebe; in Deiner Rache glüht Barmherzigkeit, wegen deiner Liebe siehst Du bei Deinen Strafen nur auf das Heil der Menschen. Deine Zuchtruten sind vom Baume der Barmherzigkeit abgeschnitten.“ Und der hl. Petrus Damianus schreibt: „O wie preiswürdig ist die Göttliche Vorsehung! Sie züchtigt die Ihrigen um sie der ewigen Züchtigung zu entziehen; sie drückt; um zu erheben; sie schneidet, um zu heilen; sie beugt, um zu erhöhen.“
Gott ist die Liebe; mit ewiger Liebe lieb’ ich dich“, spricht er (Jerem, 31,3). Diese Liebe bewog ihn, uns zu erschaffen; diese Liebe bewog ihn, uns seinen geliebten Sohn zu schenken und in dessen Blute uns zu erlösen; diese Liebe bewegt ihn, uns all seiner Seligkeit einst teilhaftig zu machen; aber nur unter der Bedingung, dass wir leiden.
Es führt kein anderer Weg zum Himmel als der Kreuzweg, den Jesus der Sohn Gottes, selbst gegangen. Auch er musste leiden und so in seine Herrlichkeit eingehen. (Luk. 24,26.) Den gleichen Weg des Kreuzes musste auch seine geliebte Mutter, mussten die Apostel, seine Freunde, wandeln; den gleichen Weg wandelten die Heiligen.
„Kein anderer Schlüssel öffnet die Türe des Himmels, als der Kreuzesschlüssel; über keine andere Brücke gelangst du in das himmlische Paradies, als über die Brücke des Kreuzes!“ „Trübsale, Versuchungen, Beschwerden, Krankheiten und alle Widerwärtigkeiten werden uns aus keiner anderen Ursache zugeschickt“, sagt die hl. Katharina von Siena, „als zu unserem Heile.“ „Leiden ist der beschwerlichste, aber sicherste Weg zu Gott; darum soll das Kreuz unser Trost und unsere Freude sein“, sagt die hl. Theresia von Avila.
„Das Kreuz ist die wahre Pforte, durch die man in den Tempel der Heiligkeit eintritt. Es ist nicht möglich, dieselbe auf einem anderen Weg zu finden“, sind die Worte des hl. Franz von Sales.
Alles aus Leidensblumen aus dem Garten der Heiligen, Ein Exempel-und Erbauungsbuch für alle Betrübten und Leidenden, herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abensberg,
Nächste Folge: die drei Gründe, warum Gott Leiden schickt und zulässt.