"§ IV Die Heiligung gesellschaftlicher Beziehungen
Allgemeine Grundsätze
585. Nach dem ursprünglichen Plane sollten die Geschöpfe uns zu Gott führen, da sie uns erinnern, dass Er der Urheber und die vorbildliche Ursache (causa exemplaris) aller Dinge ist.
Seit der Erbsünde üben sie jedoch einen solchen Einfluss auf uns aus, dass sie uns, wenn wir uns nicht in Acht nehmen, von Gott abwendig machen oder wenigstens auf unserem Weg zu Ihm ein Hindernis sind.
Wir müssen darum diese Neigung bekämpfen und im Geiste des Glaubens und des Opfers uns nur insofern der Menschen und Dinge bedienen, als sie uns Mittel sind, um zu Gott zu gelangen.
(…)
587. Es gibt aber auch gefährliche und schlechte Beziehungen, die uns zur Sünde verleiten.
Entweder rufen sie in uns den Geist der Welt wach oder sie fesseln uns durch Empfindungen, die der Sinnlichkeit schmeicheln, so oft wir uns im Umgang mit diesen Personen befinden, und denen wir leicht zustimmen könnten.
Diese Gelegenheiten müssen wir nach Möglichkeit meiden.
Kann man das nicht, so ist man verpflichtet, sie insofern weniger gefährlich zu gestalten, indem man durch größere Anstrengung des Willens die ungeordnete Anhänglichkeit an jene Personen bekämpft.
Anders handeln, hieße seine Heiligung und sein Seelenheil in Gefahr bringen. „Denn wer die Gefahr liebt, kommt darin um“. Qui amat periculum, in illo peribit!" (Eccles., III,27)
Je grösser das Verlangen nach Vollkommenheit ist, desto sorgfältiger muss man gefährliche Gelegenheiten meiden."
Alles aus:
Tanquerey, Adolphe, Grundriss der aszetischen und mystischen Theologie, Societe de Saint Jean l'Evangeliste; Paris 1931, S 418 -419
Adolphe Tanquereys Werke, besonders die zur Dogmatik, waren fester Bestandteil der weltweiten Priesterausbildung vor dem Vatikanum II.
Mit welchen fadenscheinigen Argumente man deren Abschaffung betrieben hat, kann man hier in einer Gegenschrift von 1963 lesen.
Wie bekämpft man ungeordnete Anhänglichkeiten an Personen, die der Sinnlichkeit schmeicheln können, von Anfang an? Indem man sie gar nicht erst richtig ansieht!
Adolphe Tanquereys Werke, besonders die zur Dogmatik, waren fester Bestandteil der weltweiten Priesterausbildung vor dem Vatikanum II.
Mit welchen fadenscheinigen Argumente man deren Abschaffung betrieben hat, kann man hier in einer Gegenschrift von 1963 lesen.
Wie bekämpft man ungeordnete Anhänglichkeiten an Personen, die der Sinnlichkeit schmeicheln können, von Anfang an? Indem man sie gar nicht erst richtig ansieht!
Wie man das am besten macht, und wie es die Heiligen gemacht haben, beschreibt der heil. Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori hier und in den folgenden Kapiteln über "Die Abtötung der Augen" ausführlich.
Diese allgemein gültigen Ratschläge und Anleitungen dort sind auch heute noch umsetzbar, wenn man (mit der Gnade Gottes) ernsthaft (mitwirken) will.
Nur was man richtig gesehen hat, das kann einem die Phantasie als begehrenswert vorstellen, und nur über die Phantasie kann der Teufel auf den Willen einwirken.
Aber was bzw. wen man gar nicht richtig angesehen hat, darüber kann man nicht phantasieren und es daher auch nicht begehren.