Manch einer meint sogar, ohne seine Todsünde nicht leben zu können. Ihre Eigenliebe treibt sie sozusagen zu ihrer Sünde, so meinen sie. Der gegenwärtige Moment ist ihnen tatsächlich wichtiger als ihr Schicksal in der Ewigkeit.
So zu denken und auch noch danach zu handeln, zeigt Verblendung in höchstem Maße, denn eine Todsünde ist nicht nur eine schwere Beleidigung Gottes, sondern sie verletzt auch in schwerer Weise die Liebe, die man sich selbst schuldet.
Die wahre Eigenliebe wäre nämlich, sich vorzunehmen, um keinen Preis dieser Welt auch nur eine einzige Todsünde begehen zu wollen, wie im Folgenden der katholische Moraltheologie Victor Cathrein S.J. trefflich darlegt.
So zu denken und auch noch danach zu handeln, zeigt Verblendung in höchstem Maße, denn eine Todsünde ist nicht nur eine schwere Beleidigung Gottes, sondern sie verletzt auch in schwerer Weise die Liebe, die man sich selbst schuldet.
Die wahre Eigenliebe wäre nämlich, sich vorzunehmen, um keinen Preis dieser Welt auch nur eine einzige Todsünde begehen zu wollen, wie im Folgenden der katholische Moraltheologie Victor Cathrein S.J. trefflich darlegt.
„Die Todsünde verletzt auch in schwerster Weise die Liebe, die sich jeder selbst schuldet.
Um eines augenblicklichen Genusses willen wirft der Sünder die Gnade und die Freundschaft Gottes, ja Gott selbst und das ewige Leben von sich und überliefert sich der strafenden Gerechtigkeit des ewigen Richters.
Es ist wirklich so, wie es bei Tobias heißt: „Die Sünde und Unrecht tun, sind die Feinde ihrer Seele.“ (Tob. 12,10.)
Die Todsünde ist unser einziger wahrer und unversöhnlicher Feind.
Mögen sich alle Feinde der Welt und mit ihnen alle Mächte der Finsternis gegen uns verschwören, sie können unserer Seele nicht schaden, wenn wir selbst nicht wollen.
Sie können uns wohl die zeitlichen Güter, vielleicht selbst das Leben nehmen, aber die Seele, die Gnade, die Ewigkeit, den Besitz Gottes können wir nur durch die eigene schwere Sünde verlieren. Diese ist deshalb der wahre und einzige Todfeind des Menschen.
Darum mahnt uns die Heilige Schrift so oft zum Kampf gegen die Sünde. „Kämpfe für die Gerechtigkeit bis in den Tod, so wird Gott wider deine Feinde für dich streiten.“ (Sir 4,33.)
„Fliehe vor der Sünde wie vor einer Schlange.“ (Sir 21,2.)
Dieser Mahnung folgend haben die Gerechten des Alten und des Neuen Bundes in ihren Versuchungen gesprochen: Lieber sterben als sündigen.
Der Versucherin zum Ehebruch antwortete der ägyptische Joseph: „Wie sollte ich ein so großes Übel tun und sündigen wider meinen Gott?“ (Gn 39,9.)
Vor die Wahl gestellt, zu sündigen oder in die Hände ihrer Verfolger zu geraten und zu sterben, antwortete die keusche Susanna: „Ich will lieber ohne die Tat in eure Hände fallen, als sündigen vor dem Angesichte des Herrn.“ (Dn 13,23.)
Ähnlich antworteten der ehrwürdige Greis Eleazar und die Mutter der Makkabäer mit ihren Söhnen den Verfolgern. (Makk 6,24 ff; 7,2ff.)
Ihnen folgten die christlichen Märtyrer und Heiligen aller Jahrhunderte.
Sie haben die schwersten Leiden und Verfolgungen erduldet, selbst den schmerzlichsten Tod, um ihr Gewissen rein von Sünden zu bewahren.
Jeder Christ, der seine Seele rette will, muss in ihre Fußstapfen treten.
„Was nütze es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte?“
„Willst du in das Leben eingehen, so halte die Gebote.“
Alles aus: Victor Cathrein S.J., Die katholische Moral in ihren Voraussetzungen und ihren Grundlinien, Herder 1907. S. 313Siehe auch:
Einzelpredigten zum Thema „Gebote Gottes“
- 03.05.1992 Die Pflicht zur Selbstliebe
- 02.08.1992 Katholische Eigentumslehre
- 17.06.2007 Vom Unheil der Lüge
- 22.07.2007 Das Gesetz Gottes im Menschen – das Gewissen
- 12.08.2007 Die Taubheit des Herzens für Gott
- 30.09.2007 Von der Dankespflicht des Menschen gegen Gott
- 24.02.2008 Die gottgesetzte Ordnung der Geschlechtlichkeit
- 06.04.2008 Wie Schafe, die keinen Hirten haben
- 20.07.2008 Die Verdienste des Menschen – Geschenke der Gnade
- 27.07.2008 Das Sittengesetz als Grundlage des privaten und öffentlichen Leb
- 01.03.2009 Die Sünde und die Freude
- 24.01.2010 Das Gebot der Feindesliebe
- 02.10.2011 Den Sonntag heiligen
- 11.12.2011 Freude aus dem Glauben
- 25.01.2015 Ehrfurcht
Predigtreihen zum Thema „Gebote Gottes“
- 22.06.1986 – 30.11.1986 Die Gebote Gottes
- 06.09.1992 – 25.10.1992 Unser Leib
- 30.06.2002 – 10.11.2002 Die Zehn Gebote
- 27.06.2010 – 21.11.2010 Gesetz und Gewissen
- 30.06.2013 – 14.07.2013 Das fünfte Gebot
- 21.07.2013 – 18.08.2013 Das sechste Gebot
- 25.08.2013 – 01.09.2013 Das achte Gebot
- 12.01.2014 – 19.01.2014 Das achte Gebot
Predigten über das Gewissen:
29. Aug. 2010 ... Das Gewissen ist eine Tatsache und so alt und verbreitet wie das Seelenleben des Menschen überhaupt. Menschen ohne Gewissen hat es nie ...
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9. Aug. 2015 ... In den letzten Jahrzehnten wird in der Welt und in der Kirche viel, sehr viel vom Gewissen gesprochen. Ich frage mich, ob die, welche vom ...
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3. Okt. 2010 ... Richtig ist das Gewissen, wenn es mit der objektiven Norm des Gesetzes übereinstimmt. Wir alle wissen, dass das nicht immer der Fall ist.
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23. Okt. 1994 ... Es ist heute meine Absicht, vom Gewissen als einem Gottesbeweis zu sprechen. Wir müssen zunächst wissen, was das Gewissen ist.
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22. Jan. 2006 ... Die erste Naturanlage, die wir uns hier vor Augen führen wollen, ist das Gewissen, das Gewissen, von dem heute so viel die Rede ist, das ...
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Predigten über die Ewigkeit:
14. Okt. 1990 ... Hier wirken wir unsere Erfüllung oder unsere ewigeNichterfüllung. ... Der Weg zur Ewigkeit ist kein lässiger Spaziergang, sondern ein ...
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4. Juli 1999 ... Eine ganze Ewigkeit sollen wir mit ihm, dem vollkommensten aller Menschen, dem Gottmenschen, beisammen sein. Christus aber führt uns ...
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14. Januar 2007. Gottes Gerechtigkeit – Die ewige Verdammnis. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Geliebte im Herrn!
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18. Nov. 1990 ... Die Aussicht auf die ewige Verwerfung gibt dem Menschen die Kraft, die ... Wer aber wider den Heiligen Geist lästert, der wird in Ewigkeitkeine ...
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20. Nov. 1988 ... Gottes Wirklichkeit bleibt in Ewigkeit, und dieses Wort sagt: Es gibt eine ewige Hölle, es gibt eine Verdammnis, es gibt eine ewigeUnseligkeit.
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7. Okt. 2007 ... Oktober 2007. Die Hölle – ewige Strafe der Verdammten. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Geliebte im ...
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