Dienstag, 12. April 2016

Kardinal Burke verärgert seine lehramtstreuen Anhänger mit seinen Äußerungen zu "Amoris Laetitia"

Kardinal Burke hat auf die jüngste Veröffentlichung von Papst Franziskus mit einem Beitrag im "National Catholic Register" reagiert. (Nachtrag: Deutsche Übersetzung hier)
(Vorab: Er sagt, keiner muss sich an "Amoris Laetitia" halten, siehe unten.) 

Was er noch gesagt hat, hat zu nicht wenig Verstimmung unter seinen treuen Anhängern im anglo-amerikanischen Sprachraum geführt (siehe hier, hier und hier), die ihm bislang nicht übel genommen hatten, dass er sie mit dem Desaster in Rom seit drei Jahren weitgehend allein gelassen hat. 

Jetzt sind sie jedoch enorm verstimmt, weil sie sich von ihm mit dem Vorwurf angegriffen fühlen, sie sähen, wie die säkularen Medien auch, in dem Dokument eine „Revolution“ und eine „Abweichung vom Lehramt“ und verwirrten damit zusätzlich andere Katholiken.


Quelle
Ich hoffe zwar, dass Kardinal Burke mit seiner Kritik an denjenigen, die in der Apostolischen Exhortation eine „Revolution“ sehen, in erster Linie die progressiven Katholiken gemeint hat, die mit Unterstützung von P. James Martin SJ, einem der Herausgeber des Jesuiten- Magazins „America“, jubilieren, weil sie ihre Homosex-Betätigung in dem Dokument nicht mehr als Sünde bezeichnet finden. (siehe die Tweets links)

Kardinal Burke hat seine Kritik jedoch so unglücklich formuliert, dass diejenigen Katholiken, die der katholischen Tradition treu sind, treu bleiben wollen und diese auch verteidigen wollen, sich von ihm angegriffen sehen.

Ansonsten versucht Kardinal Burke in seinem Beitrag im National Catholic Register wortreich zu erklären, dass sich keiner an die post-synodale Apostolische Exhortation „Amoris Laetitia“ halten muss, weil es kein lehramtliches Dokument darstellt, sondern der Papst darin nur seine persönliche Meinung und das Geschehen auf der Bischofssynode wiedergibt. 
Man müsse sich lediglich an das kirchliche Lehramt halten und "Amoris Laetitia" auch in diesem Licht lesen. Wie letzteres gehen soll, hat er nicht gesagt.

Warum ein Papst ein Dokument mit
 256 Seiten Umfang, lediglich mit seiner persönlichen Meinung als Inhalt, herausgibt, an das sich keiner halten muss, weil es nicht zum Lehramt zählt, erklärt Kardinal Burke leider nicht. 

Er erklärt auch nicht, wie es sein kann, dass die persönliche oder private Meinung des Papstes offensichtlich in weiten Zügen nicht mit dem kirchlichen Lehramt übereinstimmt, denn wenn beides beständig deckungsgleich wäre, kämen ja weder die säkularen Medien, noch die „progressiven“ Katholiken, noch die lehramtstreuen Katholiken auf die gemeinsame Idee, es handele sich um eine „Revolution“…


Ist tatsächlich ein Mann, der „privat“ nicht mit dem kirchlichen Lehramt übereinstimmt, von einer Mehrheit der Kardinäle zum Papst gewählt geworden?

Wo also ist der schon lang ersehnte Helden-Kardinal, der den lehramtstreuen Katholiken im diesem Kampf zu Hilfe kommt?

Ich bin sch
on lange der Meinung von Hilary White, es gibt ihn nirgends:

"I am acquainted with Cardinal Burke, at least a little, and honestly folks, he’s a good guy but a company man to the core. In all the outrages of the last three years, he has done the same thing over and over. He has either remained silent (Lalalalala Laudato Si… I can’t heeeaaar yooooouuu!) And, as Steve said above, each time he has said something publicly that has been taken by the press or anyone else as critical, he has instantly dived for the phone to backpedal as fast as he could.

I know people who have worked with him, and who probably will continue to do so. He did some pretty fun stuff at Synod 1, reportedly calling Walter Kasper a liar to his face in front of a bunch of other bishops, but he’s not the Guy. He never was. The really hard truth is, there isn’t one. The clericalist impulse in modern churchmen is just too strong. No one is coming to save us.

I realize it’s a hard habit to give up, but we really, really have to stop looking for a superhero to rescue us. We hate the idea that we’re it. We’re the ones stuck with the task of calling it like it is. The only bishop I think I still have any respect for (for the moment) is Athanasius Schneider, and he came right out and said recently that the task of defending the Faith is being laid on the lay faithful."
Eine Zusammenfassung von Punkten, die lehramtstreue Katholiken weltweit an "Amoris Laetitia" zu kritisieren haben, mit Links zu anderen guten Beiträgen gibt es hier.
Eine ausführliche deutsche Zusammenfassung der Entsetzen erregenden Inhalte kann man hier lesen.
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