Montag, 29. Februar 2016

Einzigartige Fastenpredigten über das Leiden unseres Herrn Jesus Christus, vorgetragen in der Basilika des Vatikans

Leider sind Predigten speziell über das Leiden des Gottmenschen Jesus Christus schon seit längerer Zeit nicht mehr im Vatikan zu hören, aber Gott sei Dank kann man sie noch in gedruckter Form finden.P. Joachim Ventura, einst General der Theatiner, wurde unter die besten Kanzelredner seiner Zeit gerechnet, wenn nicht als der beste Kanzelredner gehandelt. 

Pater Gioacchino (Joachim )Ventura
Ab 1841 hielt er über mehrere Jahre sehr erfolgreich die Fastenpredigten im Vatikan.

Im Vorwort zu seinen zahlreichen Schriften erklärt er, warum jeder Priester wie die heiligen Kirchenväter und die Apostel predigen sollte. 

P. Ventura beklagt, dass schon zu seinen Zeiten nur noch wenige Priester so predigen und die harten Herzen der Leute daher auch nicht mehr erweicht werden. (Was würde er heute sagen?)

P. Ventura war jedenfalls umfassend gelehrt, man merkt leicht, dass er nicht nur die heiligen Kirchenväter in- und auswendig kannte.

Hier sind die Links zu seinen einzigartigen Fastenpredigten (kostenfrei herunterladbar als PDF), die er 1841 in der Basilika des heil. Petrus im Vatikan über das Leiden unseres Herrn Jesus Christus gehalten hat:


Teil eins:
(Falls die Links nicht funktionieren sollten bei der bsb-muenchen.de nach Gioacchino Ventura suchen)

P. Ventura hat die ursprünglichen Predigten für den Druck noch umfassender ausgearbeitet, und mit Fußnoten versehen, um Priestern die Möglichkeit zu geben, nach seiner Vorlage eigene Predigten zu erstellen.

Hat man sich an den damaligen Sprachstil gewöhnt (fünf Nebensätze sind keine Seltenheit) findet man allerdings sehr schnell den "verborgenen Schatz".

Am Ende des Vorworts erklärt er, wie und warum jeder ernsthaft das Leiden Christi betrachten sollte (zum Vergrößern anklicken, wie man Frakturschrift liest, wird hier erklärt):





Freitag, 26. Februar 2016

Unwissende lehren und Zweifelnden recht raten

Fortsetzung der Predigt von Kardinal Faulhaber über die sieben Werke der geistigen Barmherzigkeit:

Das zweite Werk, die Unwissenden lehren, will zum Guten und zum Lichte hinführen.

In erster Linie haben die Träger des kirchlichen Lehramtes die Sendung, die Unwissenden zu lehren und in das Lichtreich der Offenbarung zu führen.

In zweiter Linie ist der Auftrag, die Unwissenden zu lehren, an die Männer und Frauen des Lehrberufes gerichtet gegenüber den Schülern, an die Eltern gegenüber den Kindern, an die Meister gegenüber den Lehrlingen, an die Schriftseller gegenüber den Lesern.

In dritter Line sind alle berufen, im Reiche der Wahrheit und Sittlichkeit die Sendboten des Lichtes zu sein, und die Seelen, denen die Sterne des Himmels niemals aufgegangen oder wieder untergegangen sind, aus dem Dunkel zum Lichte zu führen.

So bringt uns die zweite geistige Barmherzigkeit die herrliche Botschaft:

Ihr sollt Sendboten des Lichts, Künder der Wahrheit sein.

Ihr sollt im Besonderen mithelfen, die öffentliche Meinung vor Fälschungen zu bewahren, die sittlichen Begriffe von Licht und Finsternis nicht umstoßen zu lassen, die Tyrannei der Lügen, der Vorurteile und der Schlagwörter zu brechen. 
Ihr sollt die Unwissenden lehren.

Es ist eine Tat der Barmherzigkeit, die Sünder zurechtzuweisen und so einen Irregegangenen zurückzurufen.

Es ist noch größere Barmherzigkeit, den Zweifelnden recht zu raten und so im Voraus einen Mitmenschen vor dem Irrweg zu bewahren.

Wir danken dem Arzt der eine Krankheit geheilt hat, wir danken noch mehr dem Arzt, der vor einer Krankheit bewahrt hat.

Wir erleben viel Zweifel und Ratlosigkeit. Die Menschen sind gar nicht so selbstständig, wie sie tun. Sie sind oft genug auf einen guten Rat angewiesen.

Die meisten sind nicht einzig durch eigene Wahl, sondern von außen durch einen rechten Rat auf den rechten Weg, durch einen falschen Rat auf den falschen Weg geführt worden.

Fortsetzung folgt

Montag, 22. Februar 2016

Die geistigen Werke der Barmherzigkeit erklärt von einem sehr guten Kardinal

An der gleichen Stelle, da der Katechismus von den leiblichen Werken der Barmherzigkeit spricht, nennt er auch sieben geistige Werke der Barmherzigkeit:
  1. Die Sünder zurechtweisen, 
  2. die Unwissenden lehren, 
  3. den Zweifelnden recht raten, 
  4. die Betrübten trösten, 
  5. das Unrecht geduldig erleiden, 
  6. denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen, 
  7. für die Lebenden und die Toten beten.
Diese Werke heißen geistige Barmherzigkeit, weil sie unmittelbar den Seelen der Mitmenschen einen guten Dienst erweisen.

So gewiss es neben der leiblichen wirtschaftlichen Not eine geistige und sittliche Not gibt – auch die Seelen rufen nach Brot und Licht, nach Heimat und Pflege 
, so gewiss muss es neben der leiblichen Nothilfe eine Fürsorge für die Seelen geben. 

So gewiss die geistige Not der Zeit noch größer ist als die leibliche, weil sie auch jene erfasst, die nicht wirtschaftliche Not leiden, so gewiss ist die Barmherzigkeit an den Seelen noch notwendiger als die leibliche Barmherzigkeit.
(..) 
Die leibliche Not macht sich bemerkbar. Die Not der Seelen ist meist still und totgeschwiegen. 
Wir müssen acht haben, dass wir über der lauten leiblichen Not die stille Seelennot nicht übersehen.
(…)

Das erste Werk „Die Sünder zurechtweisen“ ist im Evangelium geboten: „Hat Dein Bruder gesündigt, sollst du ihn zurechtweisen“ (Luk.17, 3). 
Nicht aus Scheinheiligkeit, die in fremden Augen jeden Splitter, im eigenen Auge nicht einmal den Balken sieht! Nicht aus Klatschsucht und Rachsucht, überhaupt nicht aus selbstsüchtigen Gründen, sondern aus Barmherzigkeit mit der Seele des Bruders! 

Zuerst müssen wir ein mea culpa sprechen. Wenn aber der Herr fragt: „Wo ist Abel, dein Bruder?“, dürfen wir nicht ausweichend antworten: „Bin ich denn der Schutzmann meines Bruders?“ (Gen.4, 9.) 
„Hat dein Bruder gesündigt, sollst du ihn zurechtweisen.“ Zuerst unter vier Augen, nicht vor fremden Ohren, dann vor Zeugen, zuletzt vor der Kirche (Mat.18,15-7). 
Einerseits schonend, anderseits bestimmt und ohne Menschenfurcht. 
Aus diesem Heilandswort ist die christliche Tugend der brüderlichen Zurechtweisung heraus gewachsen. 

Wenn wir wissen, da oder dort besteht für einen Mitmenschen die Gefahr der schweren Sünde, für die Umgebung die Gefahr schweren Ärgernisses, haben wir die Pflicht, ihn zur Rede zu stellen, außer wir müssten mit Grund fürchten, Sünde und Ärgernis noch größer zu machen. 

Gar leicht kann es also unsere Pflicht werden, in einer Versammlung, in einer Gesellschaft, in der Straßenbahn zu erklären: das und das ist nicht wahr, das ist Verleumdung. 

Erforschen wir unser Gewissen nicht bloß darüber, ob wir die Demut gehabt haben zu schweigen, sondern auch darüber, ob wir den Freimut gehabt haben, zu reden, wo wir zur Rede stellen mussten. 

Die Sünder zurechtweisen ist im Besonderen den geistlichen Hirten und Oberhirten auf das Gewissen gebunden: „Du sollst zurechtweisen in aller Geduld und Lehrweisheit“ (2 Tim. 4,3). „Du sollst sie scharf zurechtweisen, damit sie im Glauben gesunden“ (Tit.1, 13). 
Die Hirten und Oberhirten müssen die gesunde Glaubenslehre bewahren und in der sittlichen Ordnung Weizen und Spreu auseinander halten. 

Wenn also die Bischöfe ihre Stimme erheben gegen heidnische Auswüchse und Leichenflecken an unserer christlichen Kultur, müssen die Gläubigen hinter ihren Bischöfen stehen. 

Das ist der tiefste Sinn des ersten Werkes geistiger Barmherzigkeit: wir sind mitverantwortlich für die Seele des Mitmenschen. 
(…) 
Gewiss darf man eine Seele nur mit Heilandshänden anfassen, vorsichtig und nachsichtig, aber der Gedanke soll uns nicht mehr loslassen: 
Wir sind mitverantwortlich für die Seele des Mitmenschen.

Fortsetzung folgt

alles aus der Allerseelen-Predigt, gehalten von Kardinal-Erzbischof Michael von Faulhaber im November 1931 im Münchner Dom.

Kardinal Faulhaber hatte eine besondere Begabung, die katholische Glaubens- und Sittenlehre so einfach und gleichzeitig anschaulich und unterhaltsam zu formulieren, dass wirklich jeder sie verstehen kann. 

Da die geistlichen Hirten und Oberhirten ihrer von Kardinal Faulhaber so trefflich beschriebenen Pflicht heute fast fächendeckend nicht mehr nachkommen, lohnt es sich sehr zur eigenen (Gewissens)bildung, Bücher seiner Predigten und Vorträge anzuschaffen, wie z.B. 
Zeitfragen und Zeitaufgaben: gesammelte Reden; Zeitrufe Gottesrufe: gesammelte Predigten; Rufende Stimmen in der Wüste der Gegenwart: gesammelte Reden, Predigten, Hirtenbriefe; dies alles und noch mehr von ihm ist erhältlich hier.



Samstag, 20. Februar 2016

Weshalb die heutigen Katholiken verbildet und glaubensschwach sind

Leider habe ich immer den Eindruck, dass die meisten zeitgenössischen Priester das, was Prälat Georg May kurz und knapp im Folgenden formuliert hat, noch nie durchdacht haben.
"Mei­nen Sie nicht, meine lie­ben Freunde, es komme nicht dar­auf an, was die Gläu­bi­gen in der Zei­tung lesen, im Rund­funk hören oder im Fern­se­hen schauen oder durchs Inter­net sich zu Gemüte füh­ren.  
Von allen Medien gehen Ein­wir­kun­gen aus, Ein­wir­kun­gen, die das gläu­bige Bewusst­sein des katho­li­schen Chris­ten ent­we­der stär­ken oder schwä­chen. 
Dass die meis­ten heu­ti­gen Katho­li­ken ver­bil­det sind, im Glau­ben schwach sind, ist zum gro­ßen Teil den Ein­wir­kun­gen der Medien zuzu­schrei­ben. 
Die Medien lie­fern die Leit­bil­der für die heu­ti­gen Men­schen. Sie pro­pa­gie­ren eine bestimmte Welt­an­schau­ung, sie sind Trend­set­ter, sie machen Poli­tik, sie üben Macht aus. 
Die Redak­ti­ons­tu­ben sind über­pro­por­tio­nal mit kir­chen­dis­tan­zier­ten Per­so­nen besetzt. Ihr Welt­bild und ihr Lebens­stil, das ist es, was sie unter die Leute zu brin­gen ver­su­chen."
Aus der Predigt: Der Christ und die Medien
Man müsste doch annehmen, die Priester möchten keinesfalls, dass es eine Macht gibt, die das, was sie am Sonntag in 10 Minuten predigen, schon während des Restes des Sonntags und weiter während allen Tagen der Woche zunichte macht bzw. ins Lächerliche zieht und verhöhnt. 

Und doch gibt es diese Macht, die sie nie bekämpfen und vor der sie die ihnen anvertrauten Seelen nicht einmal warnen, nämlich die ungeheure antikatholische Medienmacht von Funk, Fernsehen, Unterhaltungs- und Printmedien, inklusive Internet.

Noch nie habe ich eine Predigt gehört, in der die Leute vor dieser antikatholischen Beeinflussung durch die Medien gewarnt werden. 

Kummer guter Priester
schon im 19. Jahrhundert:
Die Vorliebe vieler Katholiken für das
freimaurerische Blatt
Die Gartenlaube
Allerdings habe ich solche Predigten im Bücherschrank, denn vor 90 Jahren gab es noch Priester, die vor der schon damals sehr aktiven antikatholischen Konkurrenzpredigerin, der freimaurerisch/ sozialdemokratischen Presse, warnten - Rundfunk und Fernsehen gab es damals noch nicht - und die Katholiken fast anflehten, ihr hart verdientes Geld doch nicht für ein Schundblättchen auszugeben, durch das sie und ihre Kinder geistig vergiftet und vom rechten Weg abgebracht werden.


Siehe auch:
Talkshows und Fernsehserien oder: Wie wird man UN-indoktriniert?




Freitag, 19. Februar 2016

Das Gefühl für christliche Ehrbarkeit - ertötet

Die Zeiten, in denen sogar deutsche Kardinäle die Frauen ermahnten, sich christlich ehrbar zu kleiden, sind leider lange vorbei. Solche Ermahnungen gab es früher noch häufig.

Da die meisten Katholikinnen aber lieber auf Modemagazine und Hollywoodfilme mit dem neuesten Schrei von unsittlicher Kleidung hören wollten, als auf diese guten Bischöfe, hat der liebe Gott offensichtlich beschlossen, sie sich selbst zu überlassen und keine so guten Priester mehr zu schicken. 

Schlechte Priester sind ein Ausdruck des Zornes Gottes. Ohne gute Priester nimmt die Unmoral immer mehr zu und kaum einer merkt noch, wie tief man in Wirklichkeit schon gefallen ist. 

Hier ist eine weitere der zahlreichen früheren Ermahnungen:
Kardinal Schulte hat vor einiger Zeit einen Erlass gegen die ungeziemende Frauenkleidung erlassen, in dem er u. a. sagt:  
„Das schlimme Beispiel das von den führenden sogenannten ersten Kreisen in Bezug auf die Gesellschaftskleidung gegeben wird, findet in allen Schichten des Volkes auf offener Straße und im gesamten öffentlichen Leben Nachahmung und droht nachgerade jedes Gefühl für christliche Ehrbarkeit zu ertöten…  
Es ist tief traurig, wenn bischöfliche Erlasse heute nicht mehr daran vorbeikommen, zu erklären, dass nur jene weibliche Gewandung als genügend gelten kann, die den Oberkörper bis an den Hals, wenn auch Hals frei, sowie die Oberarme nicht unbedeckt lässt und den Unterkörper wenigstens bis über die Knie bedeckt, dass ferner durchsichtige Stoffe keine genügende Kleidung sind und hierbei Alter und Stand keinen Unterschied machen. 

Gefunden in „Schönere Zukunft, Nr. 3, 1925
Mode der Zwanziger Jahre:
Zwei sehr gut angezogene Herren
mit fünf nicht genügend bekleideten Frauen
(zweimal Knie und fünfmal Oberarme unbedeckt)
Mit „Kleidung, die den Unterkörper wenigstens bis über die Knie bedeckt“, meinte der Kardinal übrigens keine revolutionären „Damenhosen“, sondern nur Röcke.





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