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Verfälschte Geschichte, Antwort an Rolf Hochhuth |
Was hier bei Zenit steht, nämlich dass es eine Sowjetkampagne war, mittels des Buches "Der Stellvertreter" geschrieben von Rolf Hochhuth, Papst Pius XII. als Hitlerfreund hinzustellen, hatte schon 1963 der Berliner Generalvikar Walter Adolph, der sich mit sowjetischen antikatholischen Machwerken auskannte, in seinem Buch Verfälschte Geschichte, Antwort an Rolf Hochhuth, als sehr wahrscheinlich angegeben.
Hochhuths Buch erinnerte ihn zu sehr an das sowjetische Machwerk "Der Vatikan im zweiten Weltkrieg", damals via DDR in den Westen gebracht, ebenfalls mit dem Ziel, Kübel von Unwahrheiten über die katholische Kirche auszuschütten.
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Pius XII, der Papst mit dem lilienweißen Image, bis die Sowjets Kübel voll Schmutz über ihn ausschütten ließen |
Mittlerweile gilt als so gut wie sicher, was der ehemalige rumänische Geheimdienstchef Pacepa zur Wiederherstellung des "lilienweißen Image" von Papst Pius XII. sagen hat:
(...) Der ehemalige Spion aus Rumänien sagte, dass sein neues Buch „ganz solide Fakten präsentiere und dokumentiere, wie das ungeheure Getriebe des KGB durch gezielte Fehlinformation in der Lage war, das Image Pius XII. von lilienweiß zu kohlrabenschwarz zu verändern — gerade so, wie es das Image von Ceausescu in sein Gegenteil verkehrt hatte“.
Weiterhin erklärte er, dass die Geschichtsgestaltung in Bezug auf den leidenschaftlich antikommunistisch eingestellten Papst tatsächlich 1945 begann. Lediglich in Sorge um sein eigenes Image und gestärkt vom Sieg nach dem Zweiten Weltkrieg, besaß Stalin noch einen Feind, den er besiegen wollte: die Katholische Kirche in der Ukraine — die letzte Enklave des Vatikans in der Sowjetunion. Nachdem er dort die Kirche verfolgt hatte, begann er damit, Papst Pius XII. als Kollaborateur der Nazis darzustellen und verkündete 1945 über Radio Moskau, dass Pius XII. „Hitlers Papst“ gewesen sei.
Doch die Kampagne schlug fehl als der Tag graute, an dem Pius XII. über Radio Vatikan den Nazismus als „satanisches Gespenst“ brandmarkte (02. Juni 1945). Darüber hinaus wurde Pius XII. für die Bemühungen, die er während der Kriegszeit angestellt hatte, um religiöse Minderheiten zu beschützen, gelobt – unter anderem von Präsident Roosevelt, Winston Churchill (der ihn als „den größten Mann unserer Zeit“ bezeichnete) und von Albert Einstein.
„Stalins Anstrengungen, Fehlinformation zu verbreiten, wurden von der Generation, die Zeuge der Zeit gewesen war und die die Geschichte, wie sie wirklich war, durchlebt hatte, zurückgewiesen. Sie kannte nämlich die wahre Gestalt Papst Pius XII.“, so Ex-Spion Pacepa. „Der Kremlin versuchte es noch einmal in den 1960er Jahren bei der nachfolgenden Generation, die jene Zeit nicht erlebt hatte und die es nicht besser wusste. Dieses Mal funktionierte es.”
Von zentraler Bedeutung für diesen zweiten Gestaltungsversuch, der unter dem Decknamen „Operation Sitz 12“ lief, war das gegen Pius XII. gerichtete Schauspiel „Der Stellvertreter“. Der übergetretene Spion erklärte, dass er in seinem neuen Buch unter Beweis stelle, wie der deutsche Autor, Rolf Hochhuth, mit jedem seiner Schauspiele beabsichtigte, antikommunistisch eingestellte Persönlichkeiten anzuschwärzen. Sein Buch enthalte „unleugbare Fakten, die zeigen, dass der KGB überall in Hochhuths Schauspiel seine Hände im Spiel hatte“.
Desweiteren verriet er, dass einer von Rolf Hochhuths engsten Freunden, David Irving, ein bekannter antisemitisch eingestellter Historiker und Holocaustleugner, für ihn Nachforschungsarbeiten über zwei dieser Schauspiele angestellt hatte. Die Verteidiger Pius XII. weisen auf die tragische Ironie der Tatsache hin, dass so viele führende Juden weiterhin dem Image Pius XII. als Hitlers Papst Glauben schenken – und das, wo es auf einem Schauspiel beruht, das von jemandem geschrieben wurde, der enge Beziehungen zu David Irving unterhielt. (...)