Sonntag, 31. März 2013

Wie ist es zu dem Auferstehungsglauben gekommen?

Glauben im katholischen Sinne heißt: etwas sicher für wahr halten. Ein Katholik hält die Auferstehung Jesu Christi von den Toten deshalb für wahr, weil es dafür etliche Augenzeugen gab:

"Das leere Grab weckte Rat­lo­sig­keit, Ver­wun­de­rung, Bestür­zung bei den Juden. Aber es ent­zün­dete nicht den Glau­ben. 
Die Frauen, die nach Jeru­sa­lem eil­ten und ihre Ent­de­ckung mel­de­ten, bewirk­ten zwar, daß sich die Apos­tel von dem Leer­sein des Gra­bes über­zeug­ten, aber die Tat­sa­che, daß der Leich­nam ver­schwun­den war, führte sie nicht zu der Über­zeu­gung, er sei auf­er­stan­den. Rat­lo­sig­keit, Ver­wun­de­rung, Bestür­zung waren die Reak­tion auf das leere Grab. 
Nicht ein­mal die Engels­bot­schaft, wel­che die Frauen den Jün­gern über­mit­tel­ten, bewirkte, daß sie zum Glau­ben an die Auf­er­ste­hung Jesu kamen. 

Wie also wurde der Auf­er­ste­hungs­glaube in ihnen ent­zün­det? 

Allein durch die Erschei­nun­gen des Auf­er­stan­de­nen selbst. Vier­zig Tage hin­durch erschien der auf­er­stan­dene, der leben­dig gewor­dene Herr sei­nen Jün­gern. 

Er erschien ihnen nicht bloß, denn dann hätte man immer noch sagen kön­nen, das sei ein Gespenst, eine Ein­bil­dung, durch Über­rei­zung der Ner­ven her­vor­ge­ru­fen. Nein, er erschien ihnen und sprach zu ihnen. Er sprach ganz bestimmte, inhalt­lich fest­ge­legte Sätze. 

Es ist nicht so, wie der Schrift­ge­lehrte Vögtle in Frei­burg ver­kün­det, daß er ganz undeut­lich gespro­chen habe, keine Sätze geformt habe. Das müßte ein Idiot gewe­sen sein, der keine Sätze spricht. Er hat ganz ein­deu­tig gere­det, und seine Reden sind gehört und auf­ge­zeich­net wor­den.

Er hat nicht nur gere­det, er hat auch mit ihnen geges­sen und getrun­ken. Wenn es sicht­bare Zei­chen für ein Leben­dig­sein gibt, dann ist es Essen und Trin­ken. Der Evan­ge­list Lukas gibt sogar die Spei­sen an, Fisch und Honig­ku­chen. 

Abendessen in Emmaus
Philippe de Champaigne
Jesus nahm von der Speise, und dadurch bekun­dete er sein Leben­dig­sein. Die Auf­er­ste­hung Jesu wird dadurch bezeugt, daß die Jün­ger den Auf­er­stan­de­nen gese­hen haben. Er ist ihnen erschie­nen. Sie haben mit ihm gespro­chen, ja sie haben ihn betas­tet, und sie haben mit ihm Speise und Trank ein­ge­nom­men.

Der Unglaube gibt sich damit immer noch nicht zufrie­den. Er sagt: Diese Berichte in den Evan­ge­lien sind spät, sehr spät auf­ge­zeich­net wor­den; da haben sich Wahr­heit und Dich­tung, Geschichte und Legende ver­mählt, so daß es schwer, wenn nicht unmög­lich ist, den geschicht­li­chen Kern von den Erfin­dun­gen der über­reiz­ten Phan­ta­sie zu tren­nen. Was ist zu die­sen Auf­stel­lun­gen, die eure Kin­der in der Schule hören, zu sagen?

Die Berichte von den Erschei­nun­gen Jesu stam­men von Augen- und Ohren­zeu­gen. Sie tra­gen die Lokal­farbe des paläs­ti­nen­si­schen Juden­tums. Sodann: Die Evan­ge­lien sind in einem rela­tiv frü­hen Zeit­punkt ent­stan­den. Es war bis­her ein nega­ti­ves Dogma der Schrift­ge­lehr­ten, daß die Evan­ge­lien erst nach der Zer­stö­rung Jeru­sa­lems, also nach dem Jahre 70 ent­stan­den seien. Das ist eine Legende, eine Legende von Leu­ten, die auf das Zeug­nis der Zeu­gen nicht hören wol­len. 

Die Evan­ge­lien sind, wie es ja ganz natür­lich ist, als­bald ent­stan­den, nach­dem Jesus gestor­ben war und auf­er­stan­den ist. Es hat den Zeit­ge­nos­sen keine Ruhe gelas­sen, das, was sie erlebt haben, nie­der­zu­le­gen. Sie woll­ten nicht nur davon berich­ten, sie woll­ten nicht nur davon pre­di­gen, nein, sie woll­ten es den Zeit­ge­nos­sen und spä­ter Kom­men­den über­lie­fern, und so haben sie auf­ge­zeich­net, was mit ihnen gesche­hen ist. 

Dafür haben wir ein Zeug­nis im Luka­sevan­ge­lium. Der Evan­ge­list Lukas sagt: „Schon man­che haben es unter­nom­men, eine Erzäh­lung der Bege­ben­hei­ten zu ver­fas­sen, die sich unter uns zuge­tra­gen haben, so wie es uns die über­lie­fert haben, die von Anfang an Augen­zeu­gen und Die­ner des Wor­tes gewe­sen sind.“ 
Also, was hier zusam­men­ge­stellt wurde, das ist Gut, das von Augen­zeu­gen des Lebens Jesu stammt. 

Jede Seite der Evan­ge­lien kün­det davon, daß die Berichte, die da nie­der­ge­legt sind, von Ken­nern der Mate­rie, von Zeu­gen des Lebens, Lei­dens und Ster­bens und Auf­er­ste­hens Jesu nie­der­ge­legt wor­den sind. Diese Augen­zeu­gen waren nüch­terne und über­legte Män­ner
Sie konn­ten Dich­tung von Wahr­heit unter­schei­den. Sie waren dar­auf bedacht, daß nichts von dem, was ihnen wider­fah­ren war, weg­ge­nom­men wurde, aber auch nichts hin­zu­ge­fügt wurde. 

Ein Beweis für diese scharfe Tren­nung zwi­schen Wahr­heit und Dich­tung ist die Abwei­sung aller ande­ren soge­nann­ten Evan­ge­lien außer den vier kano­ni­schen Evan­ge­lien. Nur diese vier wur­den als echt, d.h. von Augen- und Ohren­zeu­gen her­stam­mend und in ihrem Inhalt zuver­läs­sig, aner­kannt. Alle ande­ren – und es gab viele andere soge­nannte Evan­ge­li­en­schrif­ten – wur­den von der Kir­che abge­wie­sen. (...)

weiter in der Predigt: Erschei­nun­gen des Auf­er­stan­de­nen 



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