Dienstag, 12. November 2013

Klerikerzölibat: Wo der Glaube stirbt, stirbt auch die Enthaltsamkeit

Das andauernde Opferleben einer so schweren Verpflichtung kann nur aus einem lebendigen Glauben heraus gelebt werden, da die menschliche Schwäche sich immer von neuem meldet. Die übernatürliche Begründung kann nur aus einem solch ständig bewusst gelebten Glauben verständlich erhalten werden. Wo der Glaube nachlässt, lässt auch die Widerstandskraft nach, wo der Glaube stirbt, stirbt auch die Enthaltsamkeit.

Einen immer neuen Beweis dafür liefern alle aufeinanderfolgenden häretischen und schismatischen Bewegungen in der Kirche. Eines der ersten Anzeichen solcher Bewegungen ist immer die Aufgabe der Klerikerenthaltsamkeit. 
Deswegen kann es nicht verwundern, wenn auch bei den großen Häresien und Abfallsbewegungen von der Kirche des 16. Jahrhunderts, bei den Protestanten, Calvinisten, Zwinglianern und Anglikanern sofort der Zölibat aufgegeben wurde. Die Reformbemühungen des Konzils von Trient für den rechten Glauben und die gute Disziplin in der katholischen Kirche musste sich also in ganz logischer Weise auch mit den Angriffen auf die Klerikerenthaltsamkeit beschäftigen.

Alles aus: Der Klerikerzölibat, Kardinal Alfons Maria Stickler, S.41.

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