Mittwoch, 30. April 2014

Hans Küng: “Wir kontrollieren alles"

Der Verfasser der folgenden (von mir übersetzten) Zeilen, (kursive Hervorhebungen und Unterstreichungen auch von mir, Original siehe unten) hat sich 2007 nur in seiner Einschätzung der Zukunft Hans Küngs und seiner progressiven Freunde geirrt. Diese Zukunft, jetzt Gegenwart, brachte für die "Progressiven" den (rein natürlich gesehen) totalen Triumph und nicht den Rückzug in die Defensive.
Hans Küng, der seit Jahrzehnten versucht, die katholische Kirche mittels seinem "Projekt Weltethos" im Dialog mit den "Weltreligionen" untergehen zu lassen, hat nämlich kürzlich erklärt, Papst Franziskus sei der erste Papst, an dem er nichts auszusetzen habe: Hans Küng ist „hocherfreut“ über Papst Franziskus – „Muß nicht mehr als Papstkritiker auftreten“
Es war auf einer Konferenz Mitte der 80er Jahre als ich Hans Küng zuhörte, der in triumphalistischen Tönen über den Sieg der Progressiven referierte:  
Wir kontrollieren“, verkündete er, „die Seminare, die theologischen Fakultäten und Fachbereiche, die katechetischen und liturgischen Institutionen, die Verlage, die Zeitschriften, die von Bedeutung sind, und die Diözesanverwaltungen." 
Die meisten Bischöfe, sagte er, sind jetzt auf „unserer“ Seite, und die, die es nicht sind, sind neutralisiert wordenJeder, der eine Zukunft in der Hierarchie oder in einer katholischen Akademie möchte, hat keine andere Wahl, als mit uns zu kooperieren, stellte er fest. Es war ein leichtes Spiel, es waren nur noch einige Details zu klären, die verärgerte Bande von reaktionären Abweichlern von der neuen Ordnung (Anmerkung von mir: hier sind ganz offensichtlich die dem Lehramt treuen Katholiken gemeint) hat nicht verstanden, was passiert ist und konnte nicht viel dagegen tun.
Es war eine beeindruckende Rede. Fast niemand von den Linken spricht in dieser Art heutzutage. Sie kontrollieren immer noch weitgehend die großen Institutionen, besonders die akademischen Einrichtungen und einige Orden, aber die Klügsten unter ihnen wissen, dass sie zunehmend in der Defensive sind. 
Ihre verlässlichsten Verbündeten sind heute, wie in 1962, die Medienleute, die die katholische Kirche immer noch als eine reaktionäre und bedrohliche Institution ansehen, als den großen und nicht zu tolerierenden Abweichler vom Evangelium des liberalen FortschrittesFür solche Leute ist der einzig gute Katholik ein schlechter Katholik. Die anti-katholischen Medien brauchen die Linke und umgekehrt.
Was muss man sich zuerst fragen, wenn man solche Zeilen liest? Doch wohl zuerst: Wer ist „wir“, die alles in der katholischen Kirche kontrollieren, für Hans Küng 
Die Antwort darauf folgt im nächsten Post.

Siehe auch:
"Wir sind Kirche", wo Hans Küng ebenfalls Mitgründer war, erklärte vor Monaten:
"Papst Franziskus hat die Katholiken des rechten Flügels überrumpelt"

Video oben: Was Hans Küng über Papst Franziskus gleich nach dessen Wahl wusste

Originaltext zur Übersetzung oben:
"It was at a conference in the mid–eighties that I listened to Hans Küng hold forth in triumphalist tones on the victory of the progressives. “We” control, he announced, the seminaries, the academic departments of theology, the catechetical and liturgical institutions, the publishing houses, the magazines that matter, and the chanceries. Most of the bishops, he said, are now on “our” side, and those who aren’t have been neutralized. Anyone who wants a future in the hierarchy or the Catholic academy has no choice but to cooperate, he observed. It was a clean sweep; all that was left were a few details; the disgruntled band of risibly reactionary dissidents from the new order didn’t understand what had happened and couldn’t do much about it.
It was an impressive speech. Almost nobody on the left is talking that way today. They are still largely in control of major institutions, notably the academy and some religious orders, but the more astute among them know that they are increasingly on the defensive. (See my “The Persistence of the Catholic Moment,” FT, February). Their most reliable allies today, as in 1962, are people in the media who continue to see the Catholic Church as a reactionary and threatening institution, the great and not–to–be–tolerated dissenter from the gospel of liberal progress. For such people, the only good Catholic is a bad Catholic."
http://www.firstthings.com/article/2007/01/the-catholic-center-21

Maria, meine Zuflucht und mein Trost


ist der Name eines sehr schönen Lehr-, Gebets- und Betrachtungsbuches über die Gottesmutter, zusammengestellt von einem enorm seeleneifrigen Priester und kostenlos zu lesen und herunterzuladen bei der Bayerischen Staatsbibliothek (unter PFD-Download oben links) hier.

Verlagsort: Regensburg | Erscheinungsjahr: 1859 | Verlag: Pustet
Signatur: Asc. 5516 b
Permalink: http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10270053-5



Montag, 14. April 2014

Der Monat April, dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn und Heilands Jesu Christi geweiht


Dies ist der Titel eines Betrachtungsbuches speziell über das Leiden Christi von dem in der Veröffentlichung immer neuer Gebets-und Betrachtungsbücher damals äußerst rührigen Priester Michael Sintzel, erschienen im sehr guten Manz Verlag.
Es ist kostenlos herunterzuladen bei der Bayerischen Staatsbibliothek hier: (Nach dem Herunterladen kann man den Inhalt wesentlich deutlicher lesen)
Der Monat April, dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn und Heilands Jesu Christi geweiht durch Betrachtungen und Gebete auf alle Tage dieses Monats : mit Morgen-, Abend-, Meß-, Beicht-, Kommunion- und verschiedenen anderen Gebeten  
Autor / Hrsg.: Sintzel, Michael
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10315164_00009.html

Siehe auch: 
frühere Blogeinträge über das Leiden Christi (jeweils herunterscrollen) :
hier und hier


Sonntag, 6. April 2014

Was nützt das Fasten, wenn du im Theater mit den Augen die Ehe brichst? Vom hl. Kirchenvater Johannes Chrysostomus

Heutzutage muss man zum "Ehebruch mit den Augen" nicht einmal aus dem Haus gehen, es reicht meist das Anschalten des Fernsehers oder des Internet.

Sechste Homilie von der Buße, in der sechsten Woche der heil. Fastenzeit.

Chrysostomus warnt darin zuerst vor dem Besuche der Schauspiele. Was nützt das Fasten denjenigen, welche die Schauplätze der Bosheit besuchen, die öffentliche Schule der Unzucht und den Tummelplatz der Frechheit betreten? Was nützt das Fasten, wenn du dem Korper nach enthaltsam bist, aber mit den Augen die Ehe brichst? Dies letztere geschieht im Theater. 


Der Redner führt nun die Stelle bei Matth. 5, 27 an; „Wer ein Weib ansieht, um ihrer zu begehren, hat die Ehe schon gebrochen in seinem Herzen“ und verbreitet sich weitläufig darüber und bleibt auch den Beweis nicht schuldig, dass dies göttliche Gebot nicht schwer, nicht unmöglich sei. 
Gegen das Ende spricht er von der Harmonie des alten mit dem neuen Gesetze und von der beiderseitigen Belohnung. Am Schlusse selbst bringt er noch eine eindringliche Ermahnung, das allerheiligste Altarssakrament würdig zu empfangen.

Gefunden in der "Bibliothek der Kirchenväter"
Zur ganzen Homilie geht es hier (rechts unter "Navigation" die einzelnen Teile anklicken)

Siehe auch:
Die katholische Lehre über den Ehebruch
und
Wer seine Augen nicht bewacht, wird leicht in Unkeuschheit fallen

und
Wehe dem, der unwürdig kommuniziert



Samstag, 5. April 2014

Womit man sich früher in der Fastenzeit beschäftigt hat

Z.B. mit dem Lesen solcher seit Generationen bewährten Gebets- und Betrachtungsbücher über das Leiden Christi, wie diesem hier vom hl. Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori:
Das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn Jesu Christi : ein Gebet- und Betrachtungsbuch für die heilige Fastenzeit; nebst Meß-, Beicht- und Communion-Gebeten
Man kann es hier online lesen und links oben unter "PDF-Download" auch kostenlos herunterladen.
Seite 1Welche Gewalt die Betrachtung des Leidens Christi hat, die Liebe zu Gott in den Herzen der Menschen zu entzünden.
Eine etwas andere Version gibt es hier 


Mittwoch, 2. April 2014

„Etwas Böses kommt daher“

Über die schlimmen Zeiten in Kirche und Welt und das Gefühl vieler Katholiken weltweit, dass etwas Übles in der Luft liegt, schreibt Steve Skojec, ein amerikanischer Blogger, der mit seinem Post „Warum alle Katholiken über Papst Franziskus besorgt sein sollten“, der auch von Priestern verlinkt wurde, vor einem halben Jahr ziemlich bekannt wurde.

Jetzt hat er nachgelegt und noch viel besser. Ich bin kein Freund von derartig langen Blogeinträgen, aber dieser ist wirklich lesenswert. Steve Skojec vergleicht die zahlreichen Verwirrungen, die im letzten Jahr von Rom aus in die Welt gebracht wurden, und die u. a. dazu geführt haben, dass die Katholiken sich untereinander bekämpfen, mit den von der Kirche anerkannten Privatoffenbarungen der Muttergottes und den Aussagen der hl. Schrift über die Endzeit.

Er schreibt, dass er auch von vielen Laien und Priestern ermutigt wurde, weiter seine Stimme zu erheben, weil es für sie selbst zu riskant ist, öffentlich darüber zu sprechen. Ein Theologieprofessor von einem katholischen College mit gutem Ruf habe ihn neulich angerufen und ihm versichert, dass es viele Theologen gäbe, die tief beunruhigt sind, über das, was aus Rom kommt und überlegen, was sie gegen die wahrgenommenen Irrtümer tun können:
I have heard from people who work at Catholic institutions of all stripes: lay people, school teachers, writers, diocesan staff, diocesan priests, editors, and college faculty. The messages are typically variations on this theme: “Glad you’re saying what I can’t. Keep it up. People are worried. It’s too risky still for me to speak openly about this. Watching carefully all that is going on.” 
In one particularly reassuring episode, I recently received a phone call from a professor of theology at a Catholic college of solid reputation. This individual confirmed me not only in the concerns I have expressed about this pontificate, but in the feelings of terror I experienced at the moment of his announcement. (I have now heard from far too many people who felt what I felt that day to allow myself to discount it as a mere feeling.) 
This professor assured me that there are others in the world of Catholic theological academia who are also deeply concerned, and many are at work to try to understand how to best counter the errors — whether real or perceived — that seem to be issuing forth from this papacy, and from the prelates whom Pope Francis has surrounded himself with.
Immerhin ist es beruhigend zu erfahren, dass wegen dem, was gerade in der einzig wahren Kirche Christi passiert, auch andere als immer nur die Laien besorgt sind und dass man nicht allein ist mit seiner Wahrnehmung, dass in Kirche und Welt etwas ganz schwer in Unordnung ist und mit immer schnellerer Geschwindigkeit in immer größere Unordnung kommt. 
Das ist auch der Tenor der teilweise sehr interessanten Kommentare.

Und hier geht es zum Post: Something wicked this way comes („Etwas Böses kommt daher“) 


Nachtrag: Steve Skojecs Nachtrag zu seinem Post oben, findet sich hierEr hat ihn geschrieben, weil seine Ausführungen zu einigen schweren Missverständnissen, Fehlinterpretationen und Anschuldigungen gegen ihn auf einigen Blogs geführt haben.


Dienstag, 1. April 2014

Betrachtungen über den Novus Ordo oder „Warum hassen die Revolutionäre, die uns den Novus Ordo gaben, die Katholiken so sehr?"

Der Autor ist Jahrgang 1963 und seine Ausführungen auf "Protect the Pope" über den Novus Ordo und seine Auswirkungen gehören zu den besten, die ich je von Laien gelesen habe:
http://protectthepope.com/?p=10267

Noch kurz zu dem im Blog „Protect the Pope“: Der Bloggründer Deacon Nick Donelly, ständiger Diakon in der Diözese von Lancester, wurde kürzlich von seinem Bischof zu einer „Pause zur Besinnung und zum Gebet“ verdonnert: sprich er darf nicht mehr bloggen. 

Dabei hat er nie ein einziges kritisches Wort über den Papst gepostet und sich absolut korrekt an die katholische Lehre gehalten und diese immer wieder gegen Übertretungen verteidigt. 
Sein einziger „Fehler“ war wohl, dass er zu oft den Finger auf die LGTB-Wunde gelegt hat, d.h heißt die unheilige Kooperation der Hierarchie mit den LGTB-NGOs zur Sprache gebracht hat, zuletzt z.B. Kardinal Nichols und die schon lange von ihm protegierte LTGB-Gruppe, die öffentlich die Lehre der Kirche über deren sündhafte LGTB-Aktivitäten zurückweist. 

Angesichts solcher sachlich vorgetragener Kritik endet offensichtlich die dauernd beschworene "pastorale Barmherzigkeit" der Hierarchie und die Verbotskeule, die bei Dogmenleugung und Liturgiemissbräuchen seit Jahrzehnten im Schrank bleibt, kann interessanterweise ganz unbarmherzig herausgeholt werden gegen solche Katholiken, die die katholische Kirche und ihre Lehre tatsächlich lieben und sogar verteidigen wollen.

Mittlerweile bloggt Deacon Nicks Ehefrau weiter, die eigentlich lieber unbekannt bleiben wollte, sich aber nach dem erzwungenen Blogger-Rücktritt ihres Mannes wohl unter Zugzwang sah. „Rechte der Frauen in der Kirche“ sollen ja gestärkt werden und so hat der Bischof leider ;-) keinen Zugriff auf sie und das Blog ist jetzt berühmter - und besser - als je zuvor.




Papst-und Kardinals-Aprilscherze zeitgenössischer katholischer Blogger

Blogger Mundabor (ein Italiener in England lebend) schrieb heute unter der Überschrift "Endlich, ein rechtgläubiger Papst!" u.a. folgendes:
In yesterday’s homily, the Pontiff has invited the present to
“eliminate our non-Christian ways of acting: sodomy, abortion, adultery, fornication, because they can lead us straight to hell, no?”
Heißt übersetzt etwa dies:
In seiner gestrigen Homilie forderte der Papst die Anwesenden auf, „unchristliche Handlungen wie Sodomie, Abtreibung, Ehebruch und  Unzucht aufzugeben, da sie uns direkt in die Hölle führen können, nicht wahr?“
Etliche Leser seines Blogs haben tatsächlich geglaubt, dass Papst Franziskus, der sowohl bei den LGTBlern und als auch der LGTB-fördernden UN für seine berühmte Frage „Wer bin, ich zu richten?beliebt ist und der Sympathien für Kardinal Kaspers Plan gezeigt hat, unbußfertige Ehebrecher (Neusprech: wiederverheiratete Geschiedene) nach einer „Bußzeit“ zur hl. Kommunion zu führen, dies wirklich endlich gesagt haben könnte, nur fünf haben gefragt, ob das ein Aprilscherz sei.

In seinem nächsten Post stellte Mundabor fest, dass wir in so schrecklichen Zeiten leben, dass die Nachricht, das der Papst gesagt hat, was ein Papst normalerweise sagen müsste, tatsächlich ein Aprilscherz ist.



Kardinal Nichols und Papst Franziskus
Ein anderer englischer Blogger legte dem frisch zur Kardinalswürde erhobenen englischen Kardinal Nichols, der schon als Erzbischof für seine enormen LGTB-Sympathien bekannt war, heute ähnlich rechtgläubige und deutliche Worte gegen die "Homo-Ehe" in den Mund, was manche seiner Leser ebenfalls fast zu Jubelstürmen veranlasst hat, bevor sie enttäuscht realisierten, dass das zu schön wäre, um für Kardinäle seiner Art wahr zu sein.


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