Donnerstag, 22. Dezember 2016

Fast 10 Jahre katholisch und die Hölle der letzten drei Monate

Morgen ist es 10 Jahre her, dass der liebe Gott mich aus unverdienter Gnade in seine einzig wahre Kirche, die katholische, berufen hat. Allen damaligen Unkenrufen sogenannter "Freunde" zum Trotz, würde ich zum ersten Mal in meinem Leben glücklich.

Ungetrübtes Glück gibt es natürlich nur im Himmel und den muss man sich verdienen. Am besten haben die Heiligen sich den Himmel verdient. Allerdings gibt es keinen Heiligen, der nicht schwere Kreuze zu erdulden hätte: "No Cross, no Crown", wie eine farbige Ordensschwester, die im Ruf der Heiligkeit starb immer betonte.

Als ich frisch katholisch war, wollte ich unbedingt eine große Heilige werden. Leider wiederstrebt solch ein Wunsch der mit den Folgen der Erbsünde durcheinandergeratenen menschlichen Natur, die es sich hier auf Erden gerne so gemütlich macht, wie es geht.

Vor etwa vier bis fünf Monaten stellte ich nach ernsthafter Selbstprüfung fest, dass ich von der Heiligkeit wohl noch weit entfernt bin und betete nach sehr langer Zeit mal wieder, der liebe Gott möge eine große Heilige aus mir machen.

Wenig ahnte ich, wie der liebe Gott damit beginnen würde. Die deutsche Ordensschwester Emilie Schneider, ebenfalls im Ruf der Heiligkeit verstorben und sehr selten ohne schwere innere und äußere Leiden sagte: "Die Märtyrer hatten trotz ihrer furchtbaren körperlichen Quälen meist große innere Tröstungen, die ihnen die Qualen als gering erschienen ließen. Aber körperliche Quälen ohne innere Tröstungen zu haben, dass ist es, wie man Gott wirklich wohlgefällig werden kann."

Und in so einen Zustand versetzte mich der liebe Gott, als ich am 29.9. erstmals mit Vorhoflattern ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dem folgten drei weitere Krankenhausaufenthalte und drei weitere Besuche der Notfallambulanz. Eine Therapie mit Betablockern versetzte mich in den desolatesten Zustand, in dem ich je war. Seitdem weiß ich, was schwere Angstattacken sind, die durch den Eingriff der Betablocker in den Serotoninstoffwechsel im Gehirn entstehen.  Verstärkt wurde das Ganze durch einen totalen Östrogenmangel bedingt durch Wechseljahre, den das Gehirn ebenfalls nicht mag.
In so einem Zustand kann man kaum noch beten und bekommt sogar Geistlichen Ekel, beides für einen Katholiken eine besonders schwere Prüfung. Aber immerhin gelangen mir noch Stoßgebete zum lieben Heiland und zur Gottesmutter.

Und Gottseidank könnte ich dank einer medizinischen Ausbildung recherchieren, was mit mir los ist, denn auf die heute hoch spezialisierten Ärzte, die leider häufig nicht über ihren Tellerrand hinausgucken (wollen), ist da wenig Verlass. Am 6.12. hätte ich dann endlich eine Herzkatheterablation für mein Vorhoflattern und dank moderner Hormonersatztherapie seit knapp fünfzig Tagen fühlt sich mein Kopf fast wieder normal an.

Leider haben meine Familie und ich gerade eine schwere fiebrige Virusbronchitis und können wohl zum ersten Mal, seit wir katholisch sind, am Hochfest Weihnachten nicht in die Kirche gehen. Aber auch krank kann man dem lieben Jesuskind Opfer bringen.

Ich hoffe recht bald wieder ganz hergestellt zu sein, und möchte dann u. a. über das entchristlichte Krankensystem in unserer Gesellschaft berichten und wie es wäre, wenn die Krankenpflege noch in Ordenshand wäre, wie früher.
Bis dahin bin ich sehr froh, dass zumindest Kardinal Burke und drei mutige andere Kardinäle es vorgezogen haben, lieber dem göttlichen Messias Jesus Christus zu folgen, als einer anti-katholischen Lehre.

Allen ein recht gesegnetes Weihnachtsfest, möge das göttliche Kind in der Krippe alle mit recht viel Gnade beschenken!

PS: Tippfehler möge man verzeihen, Tippen ist eh nicht meine Stärke und diesmal blogge ich vom I-Pad im Bett, der gerne mal eigenmächtig Worte abändert, wie ich schon öfter feststellen musste.
Und:
Eine Heilige bin ich leider immer noch nicht, aber ich weiß nach alldem besser, woran ich mit Gottes Gnade noch arbeiten muss. Wenn Gott einem nicht hilft, täuscht man sich nämlich gerne über sich selbst, davor haben sich alle Heiligen gefürchtet.
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