"Das leere Grab weckte Ratlosigkeit, Verwunderung, Bestürzung bei den Juden. Aber es entzündete nicht den Glauben.
Die Frauen, die nach Jerusalem eilten und ihre Entdeckung meldeten, bewirkten zwar, daß sich die Apostel von dem Leersein des Grabes überzeugten, aber die Tatsache, daß der Leichnam verschwunden war, führte sie nicht zu der Überzeugung, er sei auferstanden. Ratlosigkeit, Verwunderung, Bestürzung waren die Reaktion auf das leere Grab.
Nicht einmal die Engelsbotschaft, welche die Frauen den Jüngern übermittelten, bewirkte, daß sie zum Glauben an die Auferstehung Jesu kamen.
Nicht einmal die Engelsbotschaft, welche die Frauen den Jüngern übermittelten, bewirkte, daß sie zum Glauben an die Auferstehung Jesu kamen.
Wie also wurde der Auferstehungsglaube in ihnen entzündet?
Allein durch die Erscheinungen des Auferstandenen selbst. Vierzig Tage hindurch erschien der auferstandene, der lebendig gewordene Herr seinen Jüngern.
Allein durch die Erscheinungen des Auferstandenen selbst. Vierzig Tage hindurch erschien der auferstandene, der lebendig gewordene Herr seinen Jüngern.
Er erschien ihnen nicht bloß, denn dann hätte man immer noch sagen können, das sei ein Gespenst, eine Einbildung, durch Überreizung der Nerven hervorgerufen. Nein, er erschien ihnen und sprach zu ihnen. Er sprach ganz bestimmte, inhaltlich festgelegte Sätze.
Es ist nicht so, wie der Schriftgelehrte Vögtle in Freiburg verkündet, daß er ganz undeutlich gesprochen habe, keine Sätze geformt habe. Das müßte ein Idiot gewesen sein, der keine Sätze spricht. Er hat ganz eindeutig geredet, und seine Reden sind gehört und aufgezeichnet worden.
Er hat nicht nur geredet, er hat auch mit ihnen gegessen und getrunken. Wenn es sichtbare Zeichen für ein Lebendigsein gibt, dann ist es Essen und Trinken. Der Evangelist Lukas gibt sogar die Speisen an, Fisch und Honigkuchen.
Er hat nicht nur geredet, er hat auch mit ihnen gegessen und getrunken. Wenn es sichtbare Zeichen für ein Lebendigsein gibt, dann ist es Essen und Trinken. Der Evangelist Lukas gibt sogar die Speisen an, Fisch und Honigkuchen.
Abendessen in Emmaus Philippe de Champaigne |
Jesus nahm von der Speise, und dadurch bekundete er sein Lebendigsein. Die Auferstehung Jesu wird dadurch bezeugt, daß die Jünger den Auferstandenen gesehen haben. Er ist ihnen erschienen. Sie haben mit ihm gesprochen, ja sie haben ihn betastet, und sie haben mit ihm Speise und Trank eingenommen.
Der Unglaube gibt sich damit immer noch nicht zufrieden. Er sagt: Diese Berichte in den Evangelien sind spät, sehr spät aufgezeichnet worden; da haben sich Wahrheit und Dichtung, Geschichte und Legende vermählt, so daß es schwer, wenn nicht unmöglich ist, den geschichtlichen Kern von den Erfindungen der überreizten Phantasie zu trennen. Was ist zu diesen Aufstellungen, die eure Kinder in der Schule hören, zu sagen?
Die Berichte von den Erscheinungen Jesu stammen von Augen- und Ohrenzeugen. Sie tragen die Lokalfarbe des palästinensischen Judentums. Sodann: Die Evangelien sind in einem relativ frühen Zeitpunkt entstanden. Es war bisher ein negatives Dogma der Schriftgelehrten, daß die Evangelien erst nach der Zerstörung Jerusalems, also nach dem Jahre 70 entstanden seien. Das ist eine Legende, eine Legende von Leuten, die auf das Zeugnis der Zeugen nicht hören wollen.
Der Unglaube gibt sich damit immer noch nicht zufrieden. Er sagt: Diese Berichte in den Evangelien sind spät, sehr spät aufgezeichnet worden; da haben sich Wahrheit und Dichtung, Geschichte und Legende vermählt, so daß es schwer, wenn nicht unmöglich ist, den geschichtlichen Kern von den Erfindungen der überreizten Phantasie zu trennen. Was ist zu diesen Aufstellungen, die eure Kinder in der Schule hören, zu sagen?
Die Berichte von den Erscheinungen Jesu stammen von Augen- und Ohrenzeugen. Sie tragen die Lokalfarbe des palästinensischen Judentums. Sodann: Die Evangelien sind in einem relativ frühen Zeitpunkt entstanden. Es war bisher ein negatives Dogma der Schriftgelehrten, daß die Evangelien erst nach der Zerstörung Jerusalems, also nach dem Jahre 70 entstanden seien. Das ist eine Legende, eine Legende von Leuten, die auf das Zeugnis der Zeugen nicht hören wollen.
Die Evangelien sind, wie es ja ganz natürlich ist, alsbald entstanden, nachdem Jesus gestorben war und auferstanden ist. Es hat den Zeitgenossen keine Ruhe gelassen, das, was sie erlebt haben, niederzulegen. Sie wollten nicht nur davon berichten, sie wollten nicht nur davon predigen, nein, sie wollten es den Zeitgenossen und später Kommenden überliefern, und so haben sie aufgezeichnet, was mit ihnen geschehen ist.
Dafür haben wir ein Zeugnis im Lukasevangelium. Der Evangelist Lukas sagt: „Schon manche haben es unternommen, eine Erzählung der Begebenheiten zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben, so wie es uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind.“
Also, was hier zusammengestellt wurde, das ist Gut, das von Augenzeugen des Lebens Jesu stammt.
Also, was hier zusammengestellt wurde, das ist Gut, das von Augenzeugen des Lebens Jesu stammt.
Jede Seite der Evangelien kündet davon, daß die Berichte, die da niedergelegt sind, von Kennern der Materie, von Zeugen des Lebens, Leidens und Sterbens und Auferstehens Jesu niedergelegt worden sind. Diese Augenzeugen waren nüchterne und überlegte Männer.
Sie konnten Dichtung von Wahrheit unterscheiden. Sie waren darauf bedacht, daß nichts von dem, was ihnen widerfahren war, weggenommen wurde, aber auch nichts hinzugefügt wurde.
Sie konnten Dichtung von Wahrheit unterscheiden. Sie waren darauf bedacht, daß nichts von dem, was ihnen widerfahren war, weggenommen wurde, aber auch nichts hinzugefügt wurde.
Ein Beweis für diese scharfe Trennung zwischen Wahrheit und Dichtung ist die Abweisung aller anderen sogenannten Evangelien außer den vier kanonischen Evangelien. Nur diese vier wurden als echt, d.h. von Augen- und Ohrenzeugen herstammend und in ihrem Inhalt zuverlässig, anerkannt. Alle anderen – und es gab viele andere sogenannte Evangelienschriften – wurden von der Kirche abgewiesen. (...)