Donnerstag, 13. Dezember 2012

Gott schützt die reinen und demütigen Seelen - zum Fest der hl. Jungfrau und Märtyrerin Lucia

ausführliche Heiligenlegende über die hl. Lucia von Syrakus aus dem gleichen Buch wie folgende Ausführungen: HIER
deutlich kürzer über sie aus dem Brevier von 1960: HIER
Thronende Madonna mit hl. Jungfrauen
Brügger Meister um 1489
Quelle
Der heil. Basilius versichert in seiner Abhandlung über die wahre Jungfrauschaft, dass alle Mal, so oft die Verfolger Jungfrauen den tierischen Lüsten frecher, gottloser Wüstlinge in öffentlichen Häusern preisgaben, Jesus Christus in wunderbarer Weise ihre Keuschheit beschützt hat. Dies geschah bei der heiligen Agnes, bei der heiligen Lucia, der heiligen Dorothea und vielen anderen.

Der liebe Gott läßt nie zu, dass reine Seelen, die sich ihm ergeben haben und auf ihn vertrauen, in der Gefahr untergehen. 

Jesus läßt seine unschuldigen Schäflein nicht seiner Hand entreißen, so lange sie ihn lieben, ihm die Treue bewahren und in aller Demut sich ihm in die Arme werfen. 
Nur jene, die sich im eitlen Selbstvertrauen der Versuchung selbst aussetzen, die Gelegenheit nicht fliehen, sondern sogar aufsuchen, werden fallen und zu Grunde gehen. Wer die Gefahr liebt, kommt darin um, und Hochmut kommt vor dem Fall. 

Für solche wirkt Gott kein Wunder, solche dürfen seinen  Schutz nicht hoffen. Darum haben denn auch alle reinen, unschuldigen Seelen von jeher sich gefürchtet, auf sich mißtraut, die Gelegenheit geflohen, die Gefahr gemieden, und sind unbefleckt geblieben. 

Und wenn sie ohne ihr Verschulden in Gefahr kamen, hat der liebe Gott sich ihrer angenommen. Die heilige Agnes, die heil. Lucia haben es dem Richter, der sie der Befleckung preisgeben wollte, ins Angesicht gesagt, dass Gott dies nicht zulassen werde, und ihr Vertrauen ist nicht getäuscht worden.

— O dass doch alle Jungfrauen und Jünglinge, deren Seele noch mit dem Kleide der Unschuld geschmückt ist, dies zu Herzen nehmen und immer demütig vor des Herrn Angesicht wandeln möchten! Viele junge Leute müssen heutzutage in die Welt hinaus und ihr Brot in der Fremde suchen. — Da streckt nun die böse Welt ihre verführerischen Arme nach ihnen aus und sucht sie in ihren Schlingen zu fangen. 
Die Versucher nahen sich ihnen, die bösen Neigungen regen sich, das böse Beispiel steht ihnen vor Augen, die Gelegenheit winkt, wie werden sie der Gefahr entgehen? 

Wenn sie demütig vor Gott wandeln, wenn sie sich fürchten, wenn sie sich und der Welt nicht trauen, wenn sie dem Versucher kein Gehör geben, wenn sie wachen, beten, fliehen, Gottes Hand ist dann ausgestreckt über sie, der heilige Engel steht ihnen zur Seite, und selbst mitten im Feuer der Versuchung werden sie rein und unversehrt bleiben wie die drei Jünglinge im Feuerofen, wie die heilige Lucia mitten in den Flammen!
Gebet: 
Liebe, heilige Lucia! bitte bei Gottes Thron für alle Jungfrauen und Jünglinge um die rechte Erkenntnis, damit sie einsehen, wie notwendig es ist, dass sie jede Gefahr fliehen und immer in aller Demut vor Gott wandeln, damit sie ihr Kleid unversehrt bringen vor Gottes heiligen Richterstuhl. Amen.
Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858 

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