Freitag, 14. April 2017

Die Stunde der Kreuzigung des Gottmenschen Jesus Christus

Die Stunde der Kreuzigung war nach dem heil. Johannes etwa die Mittagstunde, da die Verurteilung etwa um die sechste Stunde (die um 11 Uhr begann)* stattfand und über den Vorbereitungen der Kreuzigung und dem Zug zum Kalvarienberg diese Stunde beinahe verfloss. 
Damit steht nicht im Widerspruch, wenn der hl. Markus sagt: „Es war aber die dritte Stunde, da sie ihn kreuzigten.“ Denn in dem Ausdruck: „Sie kreuzigten ihn“, fasst Markus, der zu Rom schrieb, alles zusammen, was nach römischem Begriff zur Kreuzigung gehörte, also die Geißelung, Kreuztragung und Annagelung. Diese Geißelung aber haben wir in die dritte Stunde zu verlegen. Was dieser folgte, füllte wohl die Zeit bis gegen 12 Uhr aus.

Die Finsternis, die bald nach der Annagelung des Herrn eintrat, dauerte auch nach dem hl. Markus (15,33) von der sechsten bis zur neunten Stunde.

Demnach hing der Herr, wie auch die beständige Tradition bezeugt, drei volle Stunden am Kreuz, von 12-3 Uhr nachmittags, und starb um 3 Uhr.


*Der heil Johannes zählte die Stunden, wie die anderen Evangelisten auch, von Sonnenaufgang an.


alles aus: Handbuch zur Biblischen Geschichtedes Alten und des Neuen Testaments


Siehe auch:
„War Jesus Jude?" - „Nein". Ein Benediktinerabt erklärt den dogmatischen Sachverhalt.

und
Die gött­li­che Per­son in zwei Natu­ren
und
Cur Deus homo? Warum wurde Gott ein Mensch?



Donnerstag, 6. April 2017

Leiden an der und für die Kirchenkrise

Der international bekannte Blogger Steve Skojec beschreibt hier, wie das Leiden an der Kirchenkrise und das Schweigen der allermeisten Bischöfe und Kardinäle zu den Vorgängen in Rom täglich schwer an seinen Nerven zerrt und sich wie ein dunkler Schatten über sein ganzes Leben legt.

Die meisten Kommentatoren schrieben ihm, dass er ihnen aus der Seele spricht.

Ich selbst weiß oft genug nicht, was an meiner zwar deutlich besseren, aber immer noch nicht rosigen psychischen Verfassung Folge meiner gesundheitlichen Probleme des letzten Jahres oder was Folge der furchtbaren Kirchenkrise ist.

Eines weiß ich jedenfalls sicher: wenn ich in einer ganz katholischen Gesellschaft statt in dieser furchtbaren neuheidnischen leben würde, wäre meine Laune deutlich besser.

Mein Beichtvater gab mir neulich den guten Rat, meine Leiden für die Kirchenkrise aufzuopfern und mich nicht auch noch täglich um das zu kümmern, was täglich alles Unschönes aus Rom kommt, so würde ich mehr zur Beendigung der Kirchenkrise tun.
Diesen sehr guten Rat möchte ich gerne allen weitergeben, die auch an der Kirchenkrise leiden.

Siehe auch:
Wie ein Katholik das Leiden sehen sollte

Wie ein Katholik das Leiden sehen sollte

Oft hört man ungerechte Anklagen gegen Gottes Vorsehung, denn der Unglaube wendet ein: Wenn ein gütiger Gott die Welt regiert, so dürfte es in ihr keine Leiden geben.

Wofür hält der Christ die Leiden?


Der Christ hält die Leiden für Gnadenerweise, durch die Gott seine Auserwählten zur ewigen Seligkeit führen will.

„Wen der Herr lieb hat, den züchtigt er.“ (Hebr. 12,6)

Viele wollen nicht glauben, dass Gott ihr bester Vater ist, weil er sie mit Leiden heimsucht. „Wo ist Gottes Vatersorge,“ sprechen sie, „wenn Unglück über Unglück über mich hereinbricht!“ Wie manches schwachgläubige Menschenherz ist daran gescheitert. 


Warum gibt es überhaupt Leiden? Das ist das große „Warum“, über das manche nicht hinwegkommen, das ihren Glauben wankend macht und sie mit Bitterkeit erfüllt. Sind die Leiden wirklich ein Beweis, dass es keinen Gott gibt? Darauf gibt uns der christliche Glaube eine klare und bestimmte Antwort.
Das Christentum erst hat Licht über alle Fragen ausgegossen, besonders auch über die Leidensfrage. Christus hat Licht in die rechte Auffassung vom Leid gebracht, besonders auch in das schwer verständliche Leid des Gerechten. Die wahre Religion lehrt uns nicht nur fromm leben, sondern auch geduldig leiden. 

Wenn Gott uns Leiden schickt, so tut er es in bester Absicht.

„Kommt dir ein Schmerz , so halte still
und frage, was er von dir will.
Die ewige Liebe schickt dir keinen
nur darum, dass du solltest weinen.“

Das Leiden soll nach Gottes heiligem Willen für uns die Segensquelle werden. Gott liebt uns, aber seine Liebe zu uns ist nicht blind. Er hat nicht nur unser zeitliches Wohl, sondern vor allem unser ewiges Heil im Auge. Das Leiden soll uns Wegweiser nach oben sein. Das Leiden soll unser Herz von der Welt lösen. Erst im Leiden lernt der Mensch begreifen, dass die Erde nicht seine wahre Heimat ist.

Auf dem Dornenpfad des Leidens gelangen wir sicherer und schneller zum Himmel als auf jedem anderen Wege. Das Leiden bringt uns zur Sinnesänderung und ist eine Aufforderung zur Besserung.

Wir sollen die Leiden und Mühsale des Lebens im Geiste der Buße willig auf uns nehmen. Kreuz und Sünde stehen in enger Beziehung zueinander. Durch willig getragenes Leiden können wir überreichen Lohn verdienen und Sündenstrafen sühnen. Das Leid endet bald und wandelt sich in der Ewigkeit in unaussprechliche Freude und Seligkeit.

Doch erst beim Weltgericht werden wir in allen Rätseln und Dunkelheiten unseres Lebens gnadenvolle Fügungen Gottes erkennen. Schau einen Teppich auf der Rückseite an, und du siehst nur ein planloses Durcheinander von Fäden, kehre ihn aber um, so treten kunstvoll gearbeitete Bilder dir vor Augen.


Alles aus: Pfr. Friedrich Rosenmeyer, Konvertitenkatechismus, mit Imprimatur, 1933


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