Montag, 7. Januar 2013

Gab es die drei Weisen aus dem Morgenland wirklich?

Diese Frage musste Prälat Prof. Dr. Georg May angesichts moderner Irrlehrer beantworten:

In Frei­burg im Breis­gau ist ein zehn­bän­di­ges Lexi­kon erschie­nen, das „Lexi­kon für Theo­lo­gie und Kir­che“. Die­ses Lexi­kon will den gesam­ten Wis­sens­stoff, der die Theo­lo­gie und benach­barte Gebiete berührt, dar­bie­ten, zuver­läs­sig dar­bie­ten. 
Das Werk ist von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz mit hohen Sum­men bezu­schußt wor­den.  
Der Haupther­aus­ge­ber ist Wal­ter Kas­per, frü­he­rer Rot­ten­bur­ger Bischof und jetzt Kar­di­nal. Das Lexi­kon ist, wie der Name sagt, für Theo­lo­gie und Kir­che bestimmt, also für die Wis­sen­schaft und für das Leben. Wer die­ses Lexi­kon in die Hand nimmt, der erwar­tet, darin sorg­fäl­tig und wis­sen­schaft­lich ein­wand­frei über Glaube und Lehre der Kir­che unter­rich­tet zu wer­den.  
In der jüngs­ten Auf­lage nun vom Jahre 1995 schreibt der Ver­fas­ser des Arti­kels „Drei Könige“: „Die His­to­ri­zi­tät der Magier­ge­schichte wird heute kaum noch behaup­tet.“ Ich wie­der­hole: „Die His­to­ri­zi­tät (also die Geschicht­lich­keit) der Magier­ge­schichte wird heute kaum noch behaup­tet.“ Das heißt nicht mehr und nicht weni­ger als: die Kir­che und die Gläu­bi­gen haben 2000 Jahre lang eine Legende, eine fromme Erfin­dung für Geschichte gehal­ten. Jetzt end­lich, im Jahre 1995, ist das Licht auf­ge­gan­gen und, so wird for­mu­liert: Die His­to­ri­zi­tät der Magier­ge­schichte wird heute kaum noch behaup­tet. 
Wir sehen, der Unglaube hat Weih­nach­ten erreicht. Auf­schluß­reich ist die Fest­stel­lung des Ver­fas­sers, die Geschicht­lich­keit des Berichts von den Wei­sen werde „heute“ kaum noch behaup­tet. Was heißt „heute“?  
Das heißt, frü­her wurde die Geschicht­lich­keit sehr wohl behaup­tet, aber heute ist es anders. Wenn wir in der 1. Auf­lage die­ses Lexi­kons nach­schauen aus dem Jahre 1931, so lesen wir dort, dass über­haupt kein Zwei­fel besteht an dem Erschei­nen der Magier und dass alle Ablei­tun­gen, etwa aus dem hel­le­nis­ti­schen Mit­ras­kult, fehl am Platze sind.  
In der 2. Auf­lage von 1959 heißt es: „Die Kir­che hat immer an der Geschichte von den Magi­ern als einem his­to­ri­schen Ereig­nis fest­ge­hal­ten.“ Heute, sagt der Ver­fas­ser des erwähn­ten Arti­kels, ist es anders. Ich frage: Seit wann ist für unser Ver­ständ­nis der Hei­li­gen Schrift und somit für unse­ren Glau­ben maß­ge­bend, was heute behaup­tet wird?  
Wir gläu­bi­gen Chris­ten sind nicht von heute, wir sind 2000 Jahr alt. Was heute behaup­tet wird, das kann mor­gen ver­wor­fen wer­den. Der Wind der Mei­nun­gen dreht sich schnell. Wir hal­ten uns an das, was immer bleibt, und das ist die Wahr­heit. Die Wahr­heit ver­al­tet nicht. 
Ich frage wei­ter: Was besagt es, dass die Geschicht­lich­keit heute „kaum noch“ behaup­tet wird? "Kaum", das heißt, es gibt doch noch wel­che, die die Geschicht­lich­keit behaup­ten. Und seit wann ent­schei­den über Geschicht­lich­keit und Unge­schicht­lich­keit Behaup­tun­gen von Theo­lo­gen?  
Wir neh­men unse­ren Glau­ben doch nicht von Theo­lo­gen ent­ge­gen, son­dern vom Hei­li­gen Geist durch die Ver­mitt­lung der Kir­che. Das ist die Glau­bens­quelle.  
weiter in der Predigt: Die Geschicht­lich­keit der Wei­sen aus dem Mor­gen­land

2 Kommentare:

Frischer Wind hat gesagt…

Herzerfrischend, die Predigt -
und höchst ärgerlich, die Aussage im LThuK.
Kann man feststellen, wer der Autor für besagten Artikel war?

Martina Katholik hat gesagt…

Ja, ein klassischer "Prof May" :-)

Leider besitze ich so neue Bücher nicht ;-)
Aber interessant, ich hatte aus dem Kontext gedacht, es sei Kard. Kasper selber gewesen. Aber natürlich muss es so nicht gewesen sein. Gut beobachtet. Vielen Dank!

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