Freitag, 12. September 2014

Kokoserde statt Theologie von Papst Franziskus

Je länger man nicht mehr bloggt, desto weniger hat man Lust zum Bloggen. Man liest dann auch nicht mehr täglich bei Vaticaninsider oder Radio Vatikan, wie hervorragend Papst Franziskus mit den extrem anti-katholischen Vereinten Nationen (UN) zusammenarbeitet und alle ihre „Millenniums“-Themen abarbeitet, mehr oder weniger offensichtlich nur mit den Worten „Jesus“ oder "Evangelium" gemischt. 
Man erfährt dann an sich selbst, dass zutrifft, was schon vor einiger Zeit ein Kommentator in einem englischsprachigen Blog schrieb: „Wenn man sich nicht mit dem beschäftigt, was Papst Franziskus alles sagt, kann man sehr gut katholisch leben.“

Zudem weiß ich mittlerweile über die Hintergründe der Kirchenkrise nie dagewesenen Ausmaßes zu viel, was zum einen enorm deprimiert und zum anderen die Auswahl des Post-Themas erschwert. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Im Garten zu arbeiten, hingegen ist keine Qual, sondern nur Freude, da die Blumen und die Geschöpfe immer von Gott predigen. Mit Gartenarbeit habe ich mich in den letzten Wochen daher ausgiebig beschäftigt. 
Das einzige Problem in unserem Garten (neben dem sonst sehr niedlichen täglichen Katzenbesuch, der sich leider auf das Fangen von Libellen und Wasserfröschen spezialisiert hat) ist der extrem schwere Lehmboden. 

Wer auch damit zu kämpfen hat, dem sei Kokoserde empfohlen. Ich habe diesen Bodenhilfsstoff erst vor kurzem entdeckt und bin begeistert. Die schwer verrottbaren Fasern sorgen für lang anhaltende Lockerung des Bodens und erleichtern so den Pflanzen die Durchwurzelung ansonsten kaum durchdringbaren Bodens. Man kann das Ergebnis schon nach wenigen Tagen sehen. 
Das Produkt gibt es gedüngt erhältlich unter dem schönen New-Age-Titel „Magischer Erdenzauber“ oder auch ungedüngt gepresst (einfach bei Amazon gucken). 

Als ich noch sehr jung war, hing über meinem Bett der angeblich chinesische Spruch, ausgeschnitten aus einem Journal für junge Frauen, das, wenn man die besonders heutzutage dort gegebenen Ratschläge betrachtet, besser "Feindin" hieße: 
"Wer einen Tag lang glücklich werden will, der schlachte ein Schwein, wer ein Jahr glücklich sein will, der heirate. Wer ein Leben lang glücklich sein will, der werde Gärtner."
Damals war ich noch arme protestantische Agnostikerin und konnte daher nicht den Hauptirrtum in dem Spruch erkennen, nämlich, dass der dreifaltige Gott, der allein den nach seinem Bilde geschaffenen Menschen glücklich machen kann, darin gar nicht vorkommt, sondern nur die Geschöpfe.
Ich fürchte allerdings, dass ich mit dem immer gültigen und schönen Satz des heiligen Augustinus: 
„Auf Dich hin hast Du uns geschaffen, oh Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Dir.“ damals noch nicht viel hätte anfangen können. 

Auf jeden Fall immer richtig ist der leicht verständliche Spruch: 
Wer sein Leben lang glücklich werden will, der werde katholisch.“ 
Am glücklichsten ist man als Katholik natürlich, wenn die Hierarchie auch 100% katholisch denkt und handelt. Das ist in Rom schon länger und ganz besonders heutzutage, Gott sei es geklagt, nicht der Fall. 
Dort hat man u. a. zu viel unbarmherziges Verständnis für solche Eheleute, die fälschlich meinen, Liebe sei ein Glücks-Gefühl, das ihnen, wie in dem chinesischen Spruch suggeriert, abhanden kommen kann, worauf man das Glücksspiel als "wiederverheirateter Geschiedener" (modernistische Bezeichnung für eine besonders schwere Form des Ehebruchs) neu versuchen kann.

Echte katholische Barmherzigkeit wäre, solche Eheleute zu belehren, 
Wobei ich dann doch wieder bei Papst Franziskus und seiner Theologie angekommen bin, die, wie bei seinem Lehrer Lucio Gera, einem Befreiungstheologen, aus der Pastoral erwächst: "... bei mir erwächst die Theologie aus der Pastoral"
Diesen Artikel hat auch Kardinal Lehmann empfohlen und fügt hinzu
"Es ist noch der Hinweis nützlich, dass Kardinal Bergoglio im Jahr 2012, als sein Lehrer Lucio Gera starb, ihn in der Krypta des Domes in Buenos Aires beerdigen ließ, obwohl er nicht Bischof und nicht Mitglied des Domkapitels war. Über sein Grab ließ Kardinal Bergoglio nur schreiben: „Maestro en teologia"."
(Anmerk: Letzteres heißt "Meister der Theologie".)

Laut Fundamentaltheologie erwächst die Theologie, also die Wissenschaft von Gott, aus der Offenbarung, erst im Alten Bund und dann im Neuen Bund, aber das ist heute endgültig out. 
Papst Franziskus selbst findet, Fundamentaltheologie gehört zu den langweiligsten Dingen auf dieser Erde, glaubt man, dass Papst Franziskus diesen Tweet auch so gemeint hat, woran ich nach über 18 Monaten Pontifikat leider keinen Zweifel mehr habe.

Guckt man nach Lateinamerika, laut Kardinal Lehman der Kontinent im Aufbruch,  und auf die bisherigen Ergebnisse dieses Pontifikates, erkennt man, dass die Übersetzung von „bei mir erwächst die Theologie aus der Pastoral", in etwa heißt: 
je nachdem welche Bauchwünsche die Leute gerade haben, eine solche Theologie schnitze ich ihnen. Oder ganz dumpf: je prolliger die Leute, desto prolliger das Gottesbild und die Moral. 
Man wird sofort an 2. Tim.4:3-4 erinnert.

Der zweite Lehrer von Kardinal Bergoglio, Rahner-Schüler P. Scannone SJ, Erfinder der argentinischen Spielart der Befreiungstheologie, der "Theologie des Volkes", erklärt hier auf Deutsch im Video (mit Krawatte), was ihre Definition von "Volksfrömmigkeit" ist: 
Laien haben in Lateinamerika die Volksfrömmigkeit entwickelt, im Lichte des Evangeliums, aber ohne Beihilfe des Klerus.“

Das deckt sich mit dem Buch, das ich mir von P. Scannone vor über einem Jahr besorgt habe, als ich das erste Mal erfuhr, dass er der hoch geschätzte Lehrer von Kardinal Bergoglio ist.

Sein Buch ist de facto eine Anleitung dazu, wie man aus katholischen Gesellschaften heidnische macht, alles unter dem Deckmäntelchen der „Volksfrömmigkeit“. Seitdem wundert mich nicht mehr, wie es kommt, dass Katholiken in Südamerika immer öfter zu „Santa Muerte“ beten, und in Scharen zu Allerheiligen Essen und Trinken zu ihren Toten auf die Gräber bringen. In der Definition von P. Scannone SJ „evangelisiert sich das Volk selbst und das führt dann zur Volksfrömmigkeit ohne Beihilfe des Klerus
.
Der Klerus hilft bei dem ganzen allerdings schon mit, nämlich indem er dem neuheidnischen Treiben zusieht und schweigt.

An anderer Stelle sprach sich Papstlehrer P. Scannone SJ für eingetragene „Homo“-Partnerschaften in der „post-modernen Gesellschaft
 aus.

Meine Familie und ich haben Jahrzehnte in dem Denk- und Handlungssystem des de facto Heidentums mit seiner grauenhaften Unmoral und seinen entsetzlichen zerstörerischen Auswirkungen auf den Einzelnen und auf die Gesellschaft verbracht und sind seit einigen Jahren jeden Tag aufs Neue überglücklich, endlich die klaren Richtlinien und die Logik des katholischen Glaubens als Lebensanleitung für ein glückliches Leben im Diesseits und vor allem für eine glückliche Ewigkeit zur Verfügung zu haben. 
Wir stehen fassungslos davor, wie man als katholischer Priester offensichtliche Anstrengungen unternehmen kann, die Leute de facto wieder in die Unmoral des Heidentums zurückzuführen und das alles auch noch als „Barmherzigkeit“ und „Volksfrömmigkeit“ verpackt.

Siehe auch:
Mehr über P. Scannone SJ hier.
und



Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...