Bis tief ins Mittelalter hinein bestand in der Kirche die Sitte, sich auf hohe Feste durch gemeinsame gottesdienstliche Nachtfeier vorzubereiten. Dieser nächtliche Gottesdienst hieß Vigil. Vigil bezeichnete ursprünglich in der römischen Militärsprache einen der vier Abschnitte, während welcher der Soldat vor dem Heerlager Wache stehen musste.
Ob nun ehemals die Gläubigen die ganze Nacht durchwachten (wie vor Ostern und Pfingsten) oder nur einen Teil, sie suchten durch Beten und Fasten würdiger zu werden für die Gnaden der kommenden Festfeier. Dasselbe wollen auch wir tun. – Die Nachtfeier wurde später auf die Vortage der Feste verlegt; deshalb tragen diese heute den Namen „Vigil“.
Alles aus: „Das Meßbuch der heiligen Kirche“, Anselm Schott O.S.B., Herder, 1939
Alles aus: „Das Meßbuch der heiligen Kirche“, Anselm Schott O.S.B., Herder, 1939
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