Man kann auch heutzutage zu kaum einer anderen Diagnose der tiefsten Ursachen aller gesellschaftlichen Übel kommen, als zu der, die der Spanier Donoso Cortés schon 1852 gestellt hat:
"Die modernen Irrlehren sind zahllos; doch haben sie ihren Ursprung, aber auch ihr Ende in zwei höchst wichtigen Verneinungen: die eine bezieht sich auf Gott, die andere auf den Menschen.
Die Gesellschaft verneint, dass Gott sich um seine Geschöpfe sorge. Beim Menschen aber stellt sie in Abrede, dass er in der Erbsünde empfangen sei.
Sein Stolz hat dem Menschen heute zwei Sätze zugeflüstert und beide hat er geglaubt, nämlich, dass er keinen Makel habe und dass er Gott nicht benötige; dass er stark und schön sei.
Deswegen sehen wir ihn auf seine Macht so eingebildet und in seine Schönheit so verliebt."
aus der "Denkschrift an Seine Eminenz Kardinal Fornari vom 9. Juni 1852, "Die Hauptirrtümer der Gegenwart nach Ursprung und Ursachen"; in: Donoso Cortés Der Abfall vom Abendland, Dokumente, Thomas Morus Presse, 1948
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