Freitag, 5. April 2013

Kurze Bemerkungen über die Andacht zum anbetungswürdigen Herzen Jesu

Die Hauptandacht für einen Christen ist und bleibt immer die Liebe zu Jesus Christus, indem man nämlich oft betrachtet, wie sehr uns dieser liebenswürdige Heiland geliebt hat und wie innig er uns jetzt noch liebt. 


Mit Recht beklagt sich ein frommer Schriftsteller, dass viele Leute allerhand Andachtsübungen verrichteten, aber die Andacht zu Jesus vernachlässigen, dass viele Prediger und Beichtväter von allerhand zu reden wissen, aber nur wenig von der Liebe zu Jesus Christus sprechen, da doch die Liebe zu Jesus Christus die Hauptandacht, ja die einzige Andacht für einen Christen sein sollte. 

Es sollte also den Predigern und Beichtvätern nichts mehr am Herzen liegen, als dass sie ihren Zuhörern und Beichtkindern fortwährend diese Andacht einzuflößen, dass sie dieselben zur Liebe Jesu Christi zu entflammen suchen. 

Weil man dies aber vernachlässigt, so geschieht es, dass wenig Seelen auf dem Wege der Tugend fortschreiten, sondern dass sie immer wieder dieselben Fehler begehen und häufig sogar in Todsünden fallen.
Gewiss, das kommt nur daher, weil man nicht ermahnt wird und folglich auch nicht daran denkt, die Liebe zu Jesus zu erlangen, die jene goldene Kette ist, welche die Seele mit Gott vereinigt.


wird fortgesetzt

alles inklusive Überschrift aus: Jesus Christus betrachtet im Geheimnisse der Erlösung. Betrachtungen und Erwägungen über das bittere Leiden unseres Heilandes, vom heil. Alphons Maria von Liguori,  Bischof von St. Agatha und Stifter der Versammlung des allerheiligsten Erlösers. aus dem Italienischen übersetzt und herausgegeben von M. A Hugnes, Regensburg 1842, S. 468

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