Samstag, 1. Juni 2013

Der heilige Priester und Märtyrer Pamphilus

1. Juni. 
Zu Cäsarea in Palästina der heilige Priester und Blutzeuge Pamphilus, ein Mann von staunenswerter Heiligkeit, Gelehrsamkeit und Freigebigkeit gegen die Armen. 
Er wurde wegen seines Glaubens an Christus in der Verfolgung des Galerius Maximianus zuerst unter dem Statthalter Urbanus gepeinigt und in den Kerker geworfen. Unter Firmilianus wurde er dann von neuem vor Gericht gestellt und gefoltert und erlitt schließlich mit mehreren Gefährten das Martyrium. 
(Quelle: http://www.introibo.net/download/brevier/martyrologium/06_juni.pdf )

Der heil. Pamphilus und seine zwölf Genossen, Märtyrer. Jahr 309.

Der heilige Pamphilus war im Heidentum geboren, in den damaligen Wissenschaften sehr gut unterrichtet und bekleidete in seiner Vaterstadt eines der ersten obrigkeitlichen Ämter. 

Um dem Drängen seines Herzens nach Erkenntnis zu genügen, machte er sich auch mit der Religion der Christen bekannt; kaum aber hatte er Jesus Christus kennen gelernt, als er nur mehr daran dachte, den Weg zu wandeln, den Jesus und die Heiligen gewandelt sind. 

Tag und Nacht betrachtete er in der hl. Schrift; schrieb sie selbst eigenhändig ab und verteilte mehrere Abschriften dieses heil. Buches unentgeltlich. 

Er hatte sich eine Menge Bücher von ungeheurem Werte gesammelt, die er der Kirche von Cäsarea zum Geschenke machte; all sein Vermögen teilte er unter die Armen und obwohl er selbst ein Lehrer hätte sein können, wollte er doch lieber ein Schüler sein und besuchte daher die Schule eines weisen Christen, um sich noch mehr Kenntnisse zu sammeln. 
Später errichtete er eine öffentliche Schule für das Studium der heil. Schrift, unterstützte jene, welche sich in der Kenntnis der heil. Schrift vervollkommnen wollten, begab sich dann in die Einsamkeit und verwendete alle Tage seines Lebens auf die Betrachtung und Bearbeitung dieses heiligen Buches.

Im Jahre 307 wurde er auf Befehl Urbans, Statthalters von Palästina, wegen des christlichen Glaubens mit dem Diakon Valens, welcher die ganze hl. Schrift auswendig wusste, und mit Paulus, einem glaubenseifrigen Manne, gefangen genommen und auf die Folter gespannt. Da ihn aber der Statthalter nicht zur Verleugnung des Heilandes zwingen konnte, wurde er
in den Kerker geworfen, wo er zwei Jahre schmachten musste.

Unterdessen starb Urban und der grausame Firmilian wurde sein Nachfolger. Da traf es sich, dass eines Tages Christen aus Ägypten, welche ihre Brüder, die verurteilt waren in den Bergwerken zu arbeiten, begleitet hatten, auf ihrem Rückwege an den Toren der Stadt Cäsarea angehalten wurden. 

Von den Wachen gefragt, wer sie seien, gaben sie unerschrocken zur Antwort: „Wir sind Christen." Vor den Statthalter geführt, bekannten sie mutig ihren Glauben und wurden zu Pamphilus in das Gefängnis geworfen. Am anderen Tage ließ sie Firmilian alle miteinander vor seinen Richterstuhl führen. 

Zuerst wandte er sich an die Ägypter und ließ sie auf das Grausamste martern. Als er sie um ihre Namen fragte, sagten sie, dass sie die Namen der falschen Götter abgelegt und die Namen der heil. Propheten angenommen hätten, sie hießen Elias, Jeremias, Samuel, Isaias, David. Der Statthalter fragte nun den, welcher Elias hieß: „Welches ist deine Vaterstadt?" „Jerusalem ist sie," sagte er. Firmilian kannte diese Stadt nicht; denn nachdem sie zerstört war, ließ Kaiser Hadrian an einer anderen Stelle eine andere Stadt aufbauen, welche er Aelia nannte. 


Der Bekenner Elias aber meinte nicht das irdische Jerusalem, sondern das himmlische; daher sagte er auch, als ihn der Statthalter fragte, wo diese Stadt Jerusalem liege: „Die Stadt, von der ich spreche, liegt im Morgenlande, die ersten Strahlen der Sonne beleuchten sie und nur Diener des wahren Gottes bewohnen sie." Der Statthalter wurde über diese Worte heftig erzürnt, und da er mit diesen standhaften Bekennern nichts ausrichten konnte, verurteilte er sie zum Tode durch das Beil.

Nun kam die Reihe an Pamphilus und seine Gefährten. Er kannte ihren Mut
 und stellte daher an sie die kurze Frage, ob sie den Göttern opfern wollten. Da sie sich standhaft weigerten, wurden auch sie zum Tode durch das Schwert verurteilt. 


Kaum war dies Urteil gesprochen, als ein Diener des Pamphilus, Porphynus mit Namen, den jener heilige Mann im christlichen Glauben unterrichtet hatte, mitten aus der
Volksmenge seine Stimme erhob und rief:
„Wird man wohl den Toten das Begräbnis verweigern?" Wutentbrannt ließ ihn Firmilian herbeiführen, fragte ihn, ob er Christ sei, und als er es bejahte, ließ er ihn peitschen und mit eisernen Krallen seinen Leib zerfleischen. Der mutige Bekenner duldete und schwieg. Vor Zorn außer sich, verurteilte ihn der Statthalter zum langsamen Feuertode. 

Er wurde sogleich auf die Richtstätte geführt an einen Pfahl gebunden und rings umher mit Holz umgeben. Dieses wurde nach und nach angezündet, damit er auf diese Weise langsam brate. Voll Seelenruhe, den Blick zum Himmel gerichtet, stand der Heilige da und duldete die unerhörte Qual. Als endlich die Flamme sein Gesicht erreichte, rief er: „Jesus, Maria, erbarme dich meiner," und gab seinen Geist auf.

Ein Bekenner, Namens Seleukus, machte sich sogleich auf den Weg und brachte dem Statthalter die Nachricht von dem standhaften Tode des Porphynus. Die Soldaten ergriffen ihn, und als Firmilian erfuhr, dass er ein Christ sei, verurteilte er ihn sogleich zum Tode und ließ ihn enthaupten. —
Theodolus, ein Sklave des Firmilian und ebenfalls ein Christ, hatte den heil. Märtyrern einige Liebesdienste erwiesen. Dieses erfuhr Firmilian und ließ ihn kreuzigen. 

Die Leiber der heil. Märtyrer blieben auf dem Richtplatz liegen. Gin frommer Christ, mit Namen Julian, der gerade in die Stadt kam und von dem Tode der heil. Bekenner hörte, lief eilig hinaus auf die Richtstätte, um sie zu sehen. Er umarmte die hl. Leichname und küsste einen nach dem anderen voll heiliger Freude. — Als dies dem Statthalter hinterbracht wurde, verurteilte er ihn sogleich zum Feuertode.

Zwölf heilige Leichname bedeckten jetzt die Richtstätte. Niemand durfte sie beerdigen. Der Statthalter hatte Wachen hingestellt, damit sie niemand wegtragen könnte, er wollte, dass Hunde oder Raubvögel die Leiber verzehrten, aber kein Tier wagte es, sie anzurühren. 

So lagen sie vier Tage unversehrt unter freiem Himmel, bis endlich die Christen sie heimlich wegtragen und ehrenvoll begraben konnten.
aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

Andere Heiligenlegende über den hl. Pamphilus, die weitere Informationen über ihn liefert: hier

Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...