Mittwoch, 11. Dezember 2013

Bedeutung von "geschlossene Türen zum Frauenpriestertum"

Als vor einiger Zeit Papst Franziskus sagte: „Die Türen zum Frauenpriestertum sind geschlossen.“ war der internationale Jubel unter den  „konservativen“ Katholiken groß. Keiner bemerkte, wie weit wir heruntergekommen sind, wenn man jetzt schon über Selbstverständlichkeiten jubeln muss. 

Da ich damals gerade den Selbstlernkurs progressive Katholikensprache/deutsch“ begonnen hatte, nahm ich den Satz etwas genauer unter die Lupe:
„Die Türen sind geschlossen…“ Nun, wo Türen sind, da ist eine Öffnung in der Wand, nicht wahr? Und kann man geschlossene Türen nicht öffnen, wenn man will? 


Der dazu geplante Post dazu wäre wahrscheinlich auf ewig in der Warteschleife versunken, hätte ich heute nicht auf der „bemerkenswert progressive Presseberichte“-Liste von Wir sind Kirche diesen Artikel: Theologe Beinert: Franziskus beginnt neue Epoche angeklickt.

Herr Theologe Beinert, der offensichtlich Fachmann für links-katholischen Sprachcode ist, erklärt darin u. a. die progressive Bedeutung des Satzes „Die Türen zum Frauenpriestertum sind geschlossen“ sehr klar und einleuchtend:
Frage: Franziskus hat sich in dem Dokument auch deutlich gegen das Frauenpriestertum ausgesprochen. Hat Sie das überrascht? 
Beinert: Nein. Aber was heißt deutlichEr hat neulich in diesem Zusammenhang gesagt, die Türen seien zu, und jetzt heißt es in „Evangelii Gaudium“, das stehe „nicht zur Diskussion“. 
Johannes Paul II. hat im Gegensatz dazu noch gesagt, das sei definitiv ausgeschlossenDas sind zwei verschiedene Kategorien der Wortwahl.  
Wenn etwas definitiv nicht geht, dann geht es nicht und dann müssen wir aufhören, darüber zu reden. 
Wenn ich aber sage, es steht nicht zur Diskussion, dann sage ich damit nicht, wie es morgen aussehen wird. Und auch geschlossene Türen kann man wieder öffnen.
Fast genauso hätte ich das auch erklärt. Ist doch recht einfach zu verstehen, die progressive Katholikensprache, oder? 

Bei der „Ikone der Kirchenreformer“ (Originaltext Voralberger Nachrichten), dem Organisator der „Pfarrer-Initiative“ Helmut Schüller, der übrigens nach allem immer noch Pfarrer in Probsdorf und Universitätsseelsorger in Wien ist, hätte man das alles schon im Oktober erfahren können, wie ich mittels Google gerade feststellen konnte.
Frage: Unklar ist für viele, wie liberal dieser Papst wirklich ist. Stichwort: Frauenpriestertum. Franziskus sagt: „Die Tür ist zu.“ 
SCHÜLLER: „Türe zu“ kann auch heißen: Sie ist vorläufig zu. Man kann klopfen, sie langsam wieder aufschließen. 
Ein Papst, der viel verändern will, muss klug vorgehen. Es leuchtet schon ein, wenn er sich vorsichtig verhält. Die Frage ist: Wo finden wir hinter den Überschriften, die er liefert, aufschlussreichere Texte?
Quelle: http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2013/10/10/mussen-potenzial-der-laien-nutzen.vn
Jetzt ist der von Pfarrer Schüller gewünschte "aufschlussreichere Text" ja da: Evangelii Gaudium. Den verstehen, wie es aussieht, auch wieder nur die Progressiven.

Siehe auch:


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