Sie heißt deswegen „die Grössere", weil unter den 60 Kirchen, welche in Rom der Verehrung der allerseligsten Jungfrau geweiht sind, diese die schönste und größte ist. Sie wird auch "Maria zur Krippe" genannt, weil in ihr die Krippe des Heilandes aufbewahrt wird.
Maria zum Schnee heißt sie aber wegen folgender Begebenheit, der sie auch ihren Ursprung zu verdanken hat:
Im Anfang des vierten Jahrhunderts, als Liberius Papst war, lebte in Rom ein edler, reicher Bürger, mit Namen Johannes. Kinderlos beschloss er, in Übereinstimmung mit feiner frommen Gattin, sein Vermögen der allerseligsten Jungfrau zu weihen. Sie beteten, fasteten und gaben reichliches Almosen, auf dass Maria ihnen doch zu erkennen gebe, wie sie ihr Geld zum Wohlgefallen der göttlichen Mutter verwenden könnten.
Siehe, da erschien ihnen in der Nacht vom dritten auf den vierten August die allerseligste Jungfrau und zwar einem jeden besonders, und sprach: „Ihr werdet mir eine Kirche auf dem Hügel Roms bauen, welcher morgen mit Schnee bedeckt sein wird."
Die Muttergottes gibt den Bau der Kirche "Maria zum Schnee" in Auftrag |
Es war im Jahre 353 am 5. August, also zu einer Zeit, wo die Hitze in Italien außerordentlich groß ist. An diesem Tage nun war der Hügel Esquilinus mit Schnee bedeckt.
Erstaunt über dies außergewöhnliche Ereignis sammelte sich bald eine Menge Volkes auf dem Platze und betrachtete den wunderbaren Schnee. Auch Johannes und seine Gemahlin begaben sich dahin und zweifelten nun nicht, dass die Erscheinung, welche sie unabhängig voneinander gehabt, keine Täuschung gewesen.
Voll Freuden eilten sie zum Papst Liberius, erzählten ihm ihren wunderbaren Traum und den Fall des Schnees und erhielten von ihm die Erlaubnis, eine Kirche an diesem Orte zu bauen. Denn auch ihm war die Mutter Gottes erschienen, und hatte ihm ihren Willen kund getan.
Sie legten sogleich Hand an's Werk; der Papst selbst grub mit seinen Händen Erde zum Grunde aus, und bald erhob sich eine prachtvolle Kirche auf dem Hügel. Dort stand früher ein prunkvolles Gebäude, welches der heidnische Kaiser Tiberius seiner unzüchtigen, schamlosen Mutter Livia geweiht und wo später eine Menge Christen hingewürgt wurden und diesen Ort durch ihr Blut heiligten.
Innerhalb eines Jahres stand die prächtige Kirche auf diesem geheiligten Orte vollendet da und Papst Liberius weihte sie feierlich ein. Sie wurde zu einer der vier Hauptkirchen Roms erhoben und ist gleichsam die Mutterkirche aller, der allerseligsten Jungfrau geweihten Kirchen der Welt, weshalb auch der Tag ihrer Einweihung in der ganzen katholischen Kirche gefeiert wird.
Das katholische Volk hatte immer eine große Ehrfurcht vor dieser Kirche, und die Päpste schmückten sie auf das Herrlichste aus. Besonders tat dies der fromme Papst Sixtus III., wozu ihn folgendes Ereignis antrieb: Der Patriarch Nestorius hatte es gewagt, der seligsten Jungfrau den Titel: „Mutter Gottes" streitig zu machen. Seine Ketzerei wurde im Jahre 431 auf der Kirchenversammlung zu Ephesus feierlich verdammt.
Der Papst, ein eifriger Verehrer der heiligen Gottesgebärerin, ließ nun zum Andenken an den Sieg der Wahrheit über den Geist der Lüge, die Kirche „Maria zum Schnee" erneuern und mit den schönsten Gemälden zieren, in welchen die Geheimnisse der göttlichen Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau und der Gottheit des Herrn dargestellt sind zum Zeugnisse des Glaubens der katholischen Kirche.
Auf dem Hochaltar dieses prachtvollen Hauses der Himmelskönigin befindet sich ihr von Gold und Edelsteinen strahlendes Bild, welches der heilige Evangelist Lukas gemalt hat. Gott hat dieses Bild mit vielen glänzenden Wundern verherrlicht, besonders zur Zeit des heiligen Papstes Gregor des Großen.
Damals verheerte eine furchtbare Pest die Stadt Rom. Der Papst, vertrauend auf die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau, stellte einen feierlichen Bittgang an und ließ das Bild in den Straßen Roms herumtragen. Während der Prozession hörte man in den Lüften folgenden englischen Lobgesang:
Das katholische Volk hatte immer eine große Ehrfurcht vor dieser Kirche, und die Päpste schmückten sie auf das Herrlichste aus. Besonders tat dies der fromme Papst Sixtus III., wozu ihn folgendes Ereignis antrieb: Der Patriarch Nestorius hatte es gewagt, der seligsten Jungfrau den Titel: „Mutter Gottes" streitig zu machen. Seine Ketzerei wurde im Jahre 431 auf der Kirchenversammlung zu Ephesus feierlich verdammt.
Der Papst, ein eifriger Verehrer der heiligen Gottesgebärerin, ließ nun zum Andenken an den Sieg der Wahrheit über den Geist der Lüge, die Kirche „Maria zum Schnee" erneuern und mit den schönsten Gemälden zieren, in welchen die Geheimnisse der göttlichen Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau und der Gottheit des Herrn dargestellt sind zum Zeugnisse des Glaubens der katholischen Kirche.
Auf dem Hochaltar dieses prachtvollen Hauses der Himmelskönigin befindet sich ihr von Gold und Edelsteinen strahlendes Bild, welches der heilige Evangelist Lukas gemalt hat. Gott hat dieses Bild mit vielen glänzenden Wundern verherrlicht, besonders zur Zeit des heiligen Papstes Gregor des Großen.
Damals verheerte eine furchtbare Pest die Stadt Rom. Der Papst, vertrauend auf die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau, stellte einen feierlichen Bittgang an und ließ das Bild in den Straßen Roms herumtragen. Während der Prozession hörte man in den Lüften folgenden englischen Lobgesang:
„Erfreue dich, du Königin des Himmels, Alleluja! Denn derjenige, den zu tragen du verdient hast, Alleluja! Ist auferstanden, wie er gesagt hat, Alleluja!"Bei diesen Worten fiel der Papst mit dem ganzen Volke zur Erde nieder und setzte die Worte hinzu:
„Bitte Gott für uns, Alleluja!"Das Flehen des Papstes fand Erhörung; Maria trug seine Bitte vor Gottes Thron und die Pest hörte plötzlich auf. Vor der Kirche, dem heiligen Tor gegenüber, welches alle 25 Jahre anlässlich des Jubiläums geöffnet wird, befindet sich eine Säule von Marmor, auf deren Spitze ein Bild der Mutter Gottes mit dem süßen Jesuskinde steht. Am Fuße der Säule, welche einst den Tempel der heidnischen Gottheit des Friedens zierte, sind die Worte eingeschrieben:
„Er weihte sie der Jungfrau, der Quelle des Friedens."
Papst Paul V., der diese Säule aufrichten ließ, wollte dadurch der Welt verkünden, dass Maria, die göttliche Mutter, uns den wahren Frieden gebracht hat.
Jesus ist der König des Friedens; Er allein kann den Herzen, die von einem bösen Gewissen gepeinigt werden, die ersehnte Ruhe geben; Er allein kann die Betrübten trösten; Er allein hat lindernden Balsam für jede Herzenswunde. Nirgends in der Welt findet der Mensch Friede, außer im heiligsten Herzen Jesu; das heißt, durch gänzliche Hingabe an Jesus im Glauben und Liebe.
Jesus ist der König des Friedens; Er allein kann den Herzen, die von einem bösen Gewissen gepeinigt werden, die ersehnte Ruhe geben; Er allein kann die Betrübten trösten; Er allein hat lindernden Balsam für jede Herzenswunde. Nirgends in der Welt findet der Mensch Friede, außer im heiligsten Herzen Jesu; das heißt, durch gänzliche Hingabe an Jesus im Glauben und Liebe.
Diesen Frieden nun, der in Jesus ist, hat Maria der Welt gebracht;
sie hat den Heiland geboren, Der den Menschen durch Sein Kreuzesopfer mit Gott versöhnte und Der unsere Versöhnung ist, wenn wir uns Seine Erlösungsverdienste zuwenden lassen wollen. Mit ihrem süßesten Kinde auf den Armen, ruft sie dir, christliche Seele, zu:
sie hat den Heiland geboren, Der den Menschen durch Sein Kreuzesopfer mit Gott versöhnte und Der unsere Versöhnung ist, wenn wir uns Seine Erlösungsverdienste zuwenden lassen wollen. Mit ihrem süßesten Kinde auf den Armen, ruft sie dir, christliche Seele, zu:
„Mein Kind! in den vergänglichen Gütern der Erde, in den Lüften der Welt, in Befriedigung deiner Leidenschaften findest du niemals Ruhe; sie sind Dornen, die dein Herz verwunden. Wende dich zu meinem göttlichen Sohne; gib Ihm dein Herz, folge Ihm nach und du wirst finden, was du suchst, — den Frieden hier und in der Ewigkeit, den Frieden, der alle Begriffe übersteigt!"
Gebet. O liebe Mutter Maria, du Frau vom Frieden! führe mich zu deinem Westen Sohne und bitte Ihn, dass er mir armen Sünder sein liebreichstes Herz öffne, damit ich dort den Frieden finde, nach welchem ich mich sehne. Ach, wohin soll ich mich denn wenden, als zu dem, der gesagt hat: „Meinen Frieden gebe ich euch,"
und wer kann mir diese Gabe des Friedens erlangen, als du meine gütigste Mutter. O hilf mir, dass ich den Frieden finde!
Alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858
und wer kann mir diese Gabe des Friedens erlangen, als du meine gütigste Mutter. O hilf mir, dass ich den Frieden finde!
Alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858