Donnerstag, 11. Dezember 2014

Sterb­li­cher, denk’ ans Ster­ben!

"Sol­che Gedan­ken ent­hal­ten eine ernste Mah­nung: Bereit sein für den Tod. Der Tod wäre nicht so etwas Tie­ferns­tes, wenn die unsterb­li­che Seele nicht wäre, wenn die Ewig­keit nicht wäre, wenn das Gericht nicht wäre, wenn das Ster­ben nicht die Brü­cke ent­we­der zu ewi­ger Freude oder zu ewi­gem Leid wäre. 

Im spa­ni­schen Bür­ger­krieg wurde ein Pries­ter, ein gläu­bi­ger, from­mer Pries­ter, von den „Roten“ gefan­gen­ge­nom­men. Er wurde ver­hört von einem ehe­ma­li­gen Pries­ter, der zu ihm sagte: „Ich möchte kein Miss­ver­ständ­nis auf­kom­men las­sen: Ich habe mei­nen Glau­ben auf­ge­ge­ben und stehe außer­halb der Kir­che.“ Da ent­geg­nete der gläu­bige Pries­ter: „Sie Glück­li­cher, Sie Glück­li­cher. Ich wollte, ich könnte mei­nen Glau­ben los­wer­den. Mor­gen in aller Früh erschos­sen zu wer­den, fiele mir nicht so schwer, wenn ich über­zeugt wäre, danach in ewi­gen Schlaf zu fal­len.“ 

Aber wir fal­len nicht in einen ewi­gen Schlaf, wir fal­len in die Hände Got­tes. Und von die­sen Hän­den steht in der Hei­li­gen Schrift: 
„Es ist furcht­bar, in die Hände des leben­di­gen Got­tes zu fal­len.“ 

Auch das steht in der Hei­li­gen Schrift, nicht nur die Worte von der Barm­her­zig­keit! Viele Men­schen hören nicht gern vom Tode reden. Am liebs­ten schlös­sen sie jedes Mal die Augen und die Ohren, wenn irgend­et­was sie an den Tod erin­nert, damit nicht die behag­li­che Ruhe ihrer Seele gestört werde. 

Aber es ist gut und heil­sam für uns, uns an diese erns­teste aller natür­li­chen Wahr­hei­ten zu erin­nern. 
Nicht, damit wir nie­der­ge­drückt wer­den, son­dern damit wir jeder­zeit gerüs­tet sind für die letzte Stunde. „Sterb­li­cher, denk’ ans Ster­ben!“, so steht im Buch von der „Nach­folge Christi“. 

Nie­mand weiß, wann der Tod kommt. „Seid bereit! Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ 
In mei­ner Hei­mat steht ein Kreuz – ein stei­ner­nes Kreuz. Und auf die­sem stei­ner­nen Kreuz ist der Spruch ange­bracht: 
Der Weg zur Ewig­keit,
der ist doch gar nicht weit.
Um achte fuhr er fort,
um neune war er dort."
Alles aus der Predigt von Prälat Prof. May: Sterb­li­cher, denk’ ans Ster­ben!

Hoffentlich war er "um neune" auf der richtigen Seite der Ewigkeit angelangt und nicht in der Hölle. 
Wie wahr ist das alles, was Prof. May predigt. (Man kann sicher annehmen, dass der gläubige Priester im Beispiel nicht ernsthaft gewünscht hat, er könnte glauben, wie sein abgefallener Mitbruder, dass er nur in einen ewigen Schlaf fiele nach dem Tod.)

Meine immer noch protestantischen bzw. quasi atheistischen Verwandten denken sogar alle fälschlich, sie fielen ins Nichts nach dem Tode. 
Sie werden ziemlich ungehalten, wenn man ihnen sagt, dass es nicht so ist. Diese Gedanken möchten sie zu gerne von sich fern halten, damit sie "sich nicht beunruhigen müssen". Das haben mir auch schon andere Protestanten gesagt. Übersetzt bedeutet das vor allem: Sie wollen ihr Leben nicht ändern und nicht mit ihrem scheinbar bequemen Sündenleben aufhören.

Es kann aber keiner ungestraft gegen die Offenbarung Gottes am Falschen festhalten. Wenn sie bis zum letzten Atemzug an dieser irrigen Meinung festhalten und sich nicht zu Gott bekehren wollen, werden sie in der Hölle auf ewig reichlich Gelegenheit haben, krass beunruhigt zu sein.

Leider gibt es auch genügend Katholiken, die so denken, bzw. sogar glauben, jeder käme in den Himmel, obwohl er in seinem Leben wiederholt schwer gegen alle Gebote verstoßen und sich nie wirklich für Gott interessiert hat und das alles nicht einmal bereut.

Gott sei Dank war eines der ersten Bücher mit denen ich in Berührung kam nach meiner Konversion das "Vorbereitung zum Tode", Betrachtungen für jeden Tag, die vorzugsweise bei noch guter Gesundheit zu lesen sind, vom heil. Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori, einem meiner liebsten Heiligen.

In dem Buch steht unter anderem, dass Gott jedem Menschen von seiner Erschaffung an eine unterschiedliche Anzahl von Todsünden zugebilligt hat, eine theologische Meinung, die, wie der heil. Alphons sagt, auch von den Kirchenvätern gedeckt ist. 

Keiner weiß, wie viele Todsünden ihm zugebilligt worden sind. Nach der letzten Todsünde, bei der Gott dann dem Todsünder keine Gnaden mehr zur Bekehrung gibt, heißt es dann:
Der Weg zur Ewig­keit, 
der ist doch gar nicht weit. 
Um achte fuhr er fort,

um neune war er in der Hölle.
Und das auf ewig.

Ein schönes Weihnachtsgeschenk ist das Buch vom heil. Alphons, das neu aufgelegt wurde, auch für sich selbst.






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