Im spanischen Bürgerkrieg wurde ein Priester, ein gläubiger, frommer Priester, von den „Roten“ gefangengenommen. Er wurde verhört von einem ehemaligen Priester, der zu ihm sagte: „Ich möchte kein Missverständnis aufkommen lassen: Ich habe meinen Glauben aufgegeben und stehe außerhalb der Kirche.“ Da entgegnete der gläubige Priester: „Sie Glücklicher, Sie Glücklicher. Ich wollte, ich könnte meinen Glauben loswerden. Morgen in aller Früh erschossen zu werden, fiele mir nicht so schwer, wenn ich überzeugt wäre, danach in ewigen Schlaf zu fallen.“
Aber wir fallen nicht in einen ewigen Schlaf, wir fallen in die Hände Gottes. Und von diesen Händen steht in der Heiligen Schrift:
„Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“
Auch das steht in der Heiligen Schrift, nicht nur die Worte von der Barmherzigkeit! Viele Menschen hören nicht gern vom Tode reden. Am liebsten schlössen sie jedes Mal die Augen und die Ohren, wenn irgendetwas sie an den Tod erinnert, damit nicht die behagliche Ruhe ihrer Seele gestört werde.
Aber es ist gut und heilsam für uns, uns an diese ernsteste aller natürlichen Wahrheiten zu erinnern.
Nicht, damit wir niedergedrückt werden, sondern damit wir jederzeit gerüstet sind für die letzte Stunde. „Sterblicher, denk’ ans Sterben!“, so steht im Buch von der „Nachfolge Christi“.
Niemand weiß, wann der Tod kommt. „Seid bereit! Ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“
In meiner Heimat steht ein Kreuz – ein steinernes Kreuz. Und auf diesem steinernen Kreuz ist der Spruch angebracht:
Der Weg zur Ewigkeit,der ist doch gar nicht weit.Um achte fuhr er fort,um neune war er dort."
Alles aus der Predigt von Prälat Prof. May: Sterblicher, denk’ ans Sterben!
Hoffentlich war er "um neune" auf der richtigen Seite der Ewigkeit angelangt und nicht in der Hölle.
Wie wahr ist das alles, was Prof. May predigt. (Man kann sicher annehmen, dass der gläubige Priester im Beispiel nicht ernsthaft gewünscht hat, er könnte glauben, wie sein abgefallener Mitbruder, dass er nur in einen ewigen Schlaf fiele nach dem Tod.)
Meine immer noch protestantischen bzw. quasi atheistischen Verwandten denken sogar alle fälschlich, sie fielen ins Nichts nach dem Tode.
Sie werden ziemlich ungehalten, wenn man ihnen sagt, dass es nicht so ist. Diese Gedanken möchten sie zu gerne von sich fern halten, damit sie "sich nicht beunruhigen müssen". Das haben mir auch schon andere Protestanten gesagt. Übersetzt bedeutet das vor allem: Sie wollen ihr Leben nicht ändern und nicht mit ihrem scheinbar bequemen Sündenleben aufhören.
Es kann aber keiner ungestraft gegen die Offenbarung Gottes am Falschen festhalten. Wenn sie bis zum letzten Atemzug an dieser irrigen Meinung festhalten und sich nicht zu Gott bekehren wollen, werden sie in der Hölle auf ewig reichlich Gelegenheit haben, krass beunruhigt zu sein.
Leider gibt es auch genügend Katholiken, die so denken, bzw. sogar glauben, jeder käme in den Himmel, obwohl er in seinem Leben wiederholt schwer gegen alle Gebote verstoßen und sich nie wirklich für Gott interessiert hat und das alles nicht einmal bereut.
Gott sei Dank war eines der ersten Bücher mit denen ich in Berührung kam nach meiner Konversion das "Vorbereitung zum Tode", Betrachtungen für jeden Tag, die vorzugsweise bei noch guter Gesundheit zu lesen sind, vom heil. Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori, einem meiner liebsten Heiligen.
In dem Buch steht unter anderem, dass Gott jedem Menschen von seiner Erschaffung an eine unterschiedliche Anzahl von Todsünden zugebilligt hat, eine theologische Meinung, die, wie der heil. Alphons sagt, auch von den Kirchenvätern gedeckt ist.
Keiner weiß, wie viele Todsünden ihm zugebilligt worden sind. Nach der letzten Todsünde, bei der Gott dann dem Todsünder keine Gnaden mehr zur Bekehrung gibt, heißt es dann:
Der Weg zur Ewigkeit,
der ist doch gar nicht weit.
Um achte fuhr er fort,
Um achte fuhr er fort,
Ein schönes Weihnachtsgeschenk ist das Buch vom heil. Alphons, das neu aufgelegt wurde, auch für sich selbst.