Montag, 12. Januar 2015

Die schon 1941 geplante Vertreibung von 14 Millionen Deutschen aus den Ostgebieten

In der "Welt" gibt es einen reich bebilderten Artikel, der für deutsche Verhältnisse schon fast an ein Wunder grenzt
Es wird nämlich mal relativ ausführlich über die zig Millionen deutschen vertriebenen Kriegsopfer und deren Leiden berichtet.

Über das ganze Ausmaß dieser Vertreibung wusste ich nichts, obwohl auch mein Vater seine Heimat in Schlesien verlassen musste, bis mir vor einem Jahr das schon einige Jahrzehnte alte Buch eines mitleidigen Amerikaners in die Hand gefallen war, der über die noch weit nach Kriegsende anhaltenden Vertreibungen von zig Millionen Deutschen mitsamt Kindern und Alten aus den traumhaft schönen Ostgebieten, der jahrhundertelangen Heimat ihrer Vorväter, berichtete und über deren namenloses unbeschreibliches Elend, das niemanden interessierte
Er war selbst Zeuge des deutschen Vertreibungselends unvorstellbaren Ausmaßes gewesen.

Der Autor war entsetzt, dass die sogenannte Weltöffentlichkeit davon nichts wusste und meinte, wenigstens durch sein bebildertes Buch den Deutschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Man kann sich fragen, weshalb die Weltöffentlichkeit nichts von diesem Unrecht wusste. 

Denn damals gab es schon die UN, die doch 1945 angeblich nur gegründet wurden, um solches Elend für die Zukunft zu verhindern durch "die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, den Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit" (Zitat wiki)

Vielleicht hilft bei der Suche nach Gründen für dieses Verschweigen des Terrors, der an Millionen Deutschen noch weit nach Kriegsende verübt wurde, der Hinweis darauf, dass die Sowjetunion, Polen und die Tschechoslowakei neben England und den Vereinigten Staaten Gründungsmitglieder der UN waren.

Der heutige WELTartikel gibt weiteren Aufschluss darüber, warum wohl die Nachkriegsvertreibung der Deutschen verschwiegen wurde. 
Die Vertreibungen waren nämlich schon ab 1941 geplant.

Das einzige Manko am Artikel ist, dass der Autor meint, sich zwischendrin entschuldigen zu müssen, weil durch seinen Bericht die "Täterschaft der Deutschen" unterschlagen wird. 

Übrigens habe ich kürzlich ein Heft von 1969 im Antiquariat erworben, in dem die Namen von über 4100 aus den Ostgebieten vertriebenen katholischen Welt- und Ordenspriestern und ihr Bistum, in dem sie inkardiniert waren und der Ort, wohin es sie nach ihrer Vertreibung verschlagen hatte, im Einzelnen aufgeführt sind. 
Im Heft stand extra, dass es sich nicht um die vollständige Zahl der vertriebenen Priester handelt.

Man kann nicht sagen, dass der atheistische Kommunismus, der dann in den so "gereinigten" Ostgebieten eingeführt wurde, nicht gut vorbereitet war.


Auszug aus oben verlinktem WELTartikel "Vertrieben - Die Geschichte meiner ostpreußischen Familie"

Am 16. Dezember 1941 stand die deutsche Wehrmacht nicht allzu weit vor Moskau, im Kino wurde "Quax, der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann uraufgeführt, überall zwischen Köln und Königsberg bereiteten Hausfrauen die bevorstehende Kriegsweihnacht vor. Ein ganz normaler Dienstag also im mittlerweile dritten Kriegsjahr? Nicht ganz. 
Denn der britische Außenminister Eden war nach Moskau gereist, um an jenem 16. Dezember Stalin zu treffen. 
Dass dieser Tag entscheidend für die bis dahin größte Völkerwanderung werden würde, ahnte niemand in Deutschland. Auch meine ostpreußischen Vorfahren nicht.

Anthony Eden, britischer Außenminister: "In meiner ersten Unterredung am 16. Dezember ließ sich Stalin mit einiger Ausführlichkeit über die Nachkriegsgrenzen in Europa aus. Er schlägt die Wiederherstellung Österreichs als Staat vor. Ostpreußen soll an Polen abgetreten werden. Die 'Curzon-Linie' soll die Grundlage der künftigen russisch-polnischen Grenze bilden." (aus "Der Zweite Weltkrieg" von Winston Churchill)

Von dem Gespräch drang nichts nach außen, und so erfuhren weder meine Oma noch meine Großtanten noch meine Großcousine, die damals alle in Ostpreußen lebten, was Stalin bereits 1941 vorhatte und ihr weiteres Leben komplett auf den Kopf stellen sollte:
Die Sowjetunion wollte Polens Ostgebiete bis zu besagter Curzon-Linie schlucken, die der Sprachgrenze zwischen Polen, Weißrussen und Ukrainern folgte. 
Dafür sollte Polen mit deutschem Land entschädigt werden, namentlich mit Ostpreußen, wo rund 2,5 Millionen Menschen lebten.

Winston Churchill, britischer Premierminister: "Persönlich sei ich der Ansicht, Polen könnte gegen Westen vorrücken. Wenn es dabei einigen Deutschen auf die Zehen trete, so müsse man sich damit abfinden. Ich demonstrierte dann mit drei Streichhölzern, wie ich mir Polens Marsch nach Westen vorstellte. Das amüsierte Stalin, und in dieser Stimmung gingen wir einstweilen auseinander." (aus "Der Zweite Weltkrieg" über die Teheraner Konferenz im November 1943)

Churchills Streichholzidee verfestigte sich in den folgenden Monaten. Neben Ostpreußen wurden nun auch Pommern und Schlesien ins Visier genommen. In Deutschlands Ostgebieten lebten damals etwa 9,5 Millionen Menschen, hinzu kamen rund 7,5 Millionen Deutsche in Osteuropa außerhalb der Reichsgrenzen – allesamt potenzielle Vertreibungsopfer.
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Am 12. Januar 1945 herrschte Dauerfrost bei minus 20 Grad. An jenem Tag startete die Rote Armee ihre Winteroffensive – ein Stahlgewitter erfasste Deutschland, das in der Kapitulation endete und in der Vertreibung von mindestens 14 Millionen Deutschen aus ihren Siedlungsgebieten in Ostpreußen, Pommern und Schlesien, im Sudetenland, in Polen, auf dem Balkan. Exakte Zahlen gibt es nicht, das Bundesministerium für Vertriebene ging 1966 von 16,5 Millionen Betroffenen aus.

Tagesbefehl der Roten Armee vom 12. Januar 1945: "Nun stehen wir vor der Höhle, aus der heraus die faschistischen Angreifer uns überfallen haben. Wir bleiben erst stehen, nachdem wir sie gesäubert haben. Es ist unnötig, von den Soldaten der Roten Armee zu fordern, dass Gnade geübt wird. Sie lodern vor Hass und Rachsucht. Das Land der Faschisten muss zur Wüste werden."

Fast nirgendwo in Ostpreußen fand eine rechtzeitige Räumung statt. Man treckte mit Pferdewagen gen Westen, die Bahn kam schon bald nicht mehr durch. Die Folge war ein heilloses Chaos auf den verschneiten Straßen, die nicht nur von Flüchtlingen, sondern auch von der Wehrmacht genutzt wurden. Meine beiden Großtanten und die Großcousine waren mittendrin im Inferno. Bereits am 26. Januar 1945 war Ostpreußen komplett eingekreist.

Die Russen rächten sich brutal an den Ostpreußen, den ersten Deutschen, die ihnen in die Hände gefallen waren – durch Vergewaltigung, Verschleppung, Mord. Die Zahl der Toten liegt bei mindestens 500.000, möglicherweise starben deutlich mehr.

Laut dem 1969 aufgelösten Bundesministerium für Vertriebene kamen zwischen 1945 und 1950 rund 2,1 Millionen Deutsche durch Flucht und Vertreibung um oder galten als vermisst. Meine Urgroßmutter war eine davon. Sie starb im April 1945.

Aus dem Brief eines russischen Soldaten: "Nun will ich Dir schreiben, wie unsere Slawen mit den deutschen Frauen umgehen: Einer hält sie und der andere macht mit ihnen, was er will. Es waren auch solche Frauen, die das nicht aushielten und starben." (aus "So fiel Königsberg" von General Otto Lasch)

Ob sie sich vor den vergewaltigenden Rotarmisten verstecken konnte, darüber wollte Großcousine Hildegard mit mir nie sprechen. Einmal nur machte sie eine Andeutung: "Du weißt, dass ich nach dem Krieg mit meinem Mann Kinder haben wollte. Aber wir blieben kinderlos. Du kannst Dir denken warum."


Fortsetzung hier

Siehe auch:
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/nachkriegszeit/flucht_und_vertreibung/

Im sogenannten Dritten Reich unter Hitlers Nazis und auch während des Krieges wurden übrigens keinesfalls nur Juden verfolgt, wie viele nach jahrzehntelanger UN/UNESCO-Beeinflussung glauben:

Die Verfolgung der katholischen Kirche im Dritten Reich
und
Zahl der Priester in deutschen Konzentrationslagern

und
Auszug aus: Priester vor Hitlers Tribunalen":
Aus den Requisiten der Gestapo bei der Verfolgung von Priestern

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