Donnerstag, 15. November 2012

Heilsame Lehren, aus des heiligen Albert Schriften gezogen

Hl. Albertus Magnus
Wie man mit falscher Münze nichts Gutes kaufen kann, so kann man mit falschen Tugenden das Himmelreich nicht erwerben. (zur näheren Erläuterung siehe hier)

Wer wahre Geduld hat, der beklagt sich gegen keinen Menschen wegen einer erlittenen Unbild, weil doch das Herz durch Klagen und Entschuldigen manchmal erleichert wird. Er kümmert sich um eine solche Erleichterung nicht, sondern trägt seine Beschwerde mit Gott allein, bis der Liebevolle, Getreue durch innern Trost sie ihm abnimmt.

Oft ist nur Überfluss, was man notwendig zu brauchen glaubt.

Ein besonderes Bewahrungsmittel der Keuschheit ist die heilige Freude an Gott, denn diese macht, dass alles Andere keinen Wert mehr für uns hat. Wer den Geist verkostet hat, den ekelt alles Fleisch.

Man halte in Allem Maß, nur nicht im Lob und Preise Gottes und in der Danksagung gegen ihn; denn groß ist der Herr und über alles Maß preiswürdig. Ps. 47, 2.

Merke nicht darauf, was andere von dir denken oder reden; ob sie dir schmeicheln oder dich lästern; denke du nur an das, was zu deinem Frieden gereicht.

Wer wahrhaft barmherzig ist, der betrübt sich mehr über die Sünde dessen, der ihn beleidigt hat, als über die Unbild, die ihm zugefügt worden ist.

Die wahre Furcht Gottes treibt den Menschen an, nicht bloß die schweren, sondern auch die lässlichen Sünden zu vermeiden.

Der Mensch kann durch sich fallen, aber nicht durch sich auferstehen.

Es ist eine falsche Buße, wenn man eine Sünde bessert, wegen einer anderen aber sorglos ist.

O wie glücklich ist der Mensch, der auch nur einmal den Herrn in seinem Innern reden gehört hat.

Wahre Klugheit hat, der allen Fleiß anwendet, das Gute und Böse zu erkennen, und jenes mit allem Eifer übt, dieses aber aus ganzem Herzen verabscheut. Die Klugheit muss die Gedanken unseres Herzens ordnen, dass sie nicht außer Gott herumschweifen; die Neigungen des Gemütes, damit es sich nicht von Gott abwende; die Absichten, damit sie rein und unverfälscht bleiben; die Urteile und Vermutungen, dass sie auf das Bessere gerichtet werden. Auch alle unsere Worte und Handlungen und selbst unser Gang müssen von der Klugheit geordnet werden, damit Alles, wie es sein soll, geschehe.

alles aus: 
Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

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