Man muss das Gebet üben. Man muss sich über das Gebet unterrichten. Man muss lernen, wie man beten soll. Man muss sich an Vorbildern des Gebets ausrichten. Gott hat die Fähigkeit zu beten einem jeden gegeben, aber diese Fähigkeit muss ausgebildet werden. Ich empfehle immer Anfängern im Gebet, sich nach den Gebeten zu richten, die sich im Neuen Testament vorfinden. Sie werden staunen. Da gibt es eine Fülle schöner, ergreifender und vor allem kurzer Gebete.
Der Blinde von Jericho schrie: „Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Ja, wer kann denn das nicht beten? Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Oder wer kann nicht beten wie der Zöllner im Tempel: „Gott, sei mir Sünder gnädig“? Wer kann das nicht beten: Sei mir Sünde gnädig?
Wir können auch beten wie der Aussätzige: „Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.“ O, wir möchten doch rein werden, meine lieben Freunde. Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.
Und wir können beten wie der Vater des besessenen Knaben: „Herr, ich glaube, aber hilf meinem Unglauben!“ Unser Glaube ist schwach, fast ein Unglaube. Deswegen: Herr, ich glaube, aber hilf meinem Unglauben! So wie diese Männer im Neuen Testament gebetet haben, so kann jeder beten.
Wir müssen nur damit anfangen. Wir müssen nur wollen. Wir müssen nur die Unlust und die Trägheit überwinden. Beten ist viel wichtiger als fernsehen.
Ich kann nicht beten, das Wort ist eine Irrlehre. Du kannst immer beten. Spürst du Widerwillen und Abscheu vor dem Gebet, dann bete weiter, bete dir zum Trotz, bete gegen dich. Beten ist gut, aber nur, wenn gut gebetet wird.
Worte machen vor Gott, das können viele, aber beten nicht alle. Beten also mit Andacht, mit Aufmerksamkeit, mit Sammlung, mit Konzentration. (...)
alles aus der Predigt: Beten - das Atemholen der Seele von Prälat Georg May
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