Ein Katholik muss um das Gemeinwohl besorgt sein und sollte sich darum auch Politik kümmern, deren Aufgabe es ja hauptsächlich ist, bzw. sein sollte das Gemeinwohl zu fördern.
Wenn er sich nicht kümmert, kann er u.a leicht solchen auf den Leim gehen, die ihre Ideologien, die keineswegs das Gemeinwohl fördern, umsetzen wollen. Das geht mit Hilfe der Medienpropaganda schneller als die meisten ahnen.
"(...) Das dritte Gebiet, auf dem wir etwas wissen müssen, ist das politische. Wir leben in einer Demokratie, und Demokratie heißt dem Namen nach Volksherrschaft. Also das Volk soll an der Herrschaft beteiligt sein, und zwar in der mittelbaren Demokratie durch seine Vertreter. Die vom Volk gewählten Vertreter sollen in seinem Namen das Volk regieren.
Wir haben also in einem gewissen Umfang Verantwortung für das politische Geschehen. Verantwortung kann man nur ausüben, wenn man das erforderliche Wissen besitzt. Man muß sich Kenntnisse verschaffen von der Politik.
Die Politiker arbeiten meistens mit Schlagworten. Schlagworte sind griffige Parolen, die die Dinge vereinfachen, ja oft verfälschen. Diese Schlagworte muß man entlarven. Entlarven kann man sie nur, wenn man über genügende Kenntnisse verfügt. Die meisten Politiker arbeiten mit zwei Methoden, nämlich mit Abschrecken und Versprechen. Abschrecken, indem man alles mögliche Ungünstige über den politischen Gegner erzählt, und versprechen, indem man möglichst viel Günstiges von sich selbst aussagt.
Diese primitiven Methoden des politischen Kampfes müssen wir durchschauen und müssen wir durch die Kenntnisse, die wir uns erworben haben, ad absurdum führen. So einfach liegen die Dinge nicht, daß auf der einen Seite alles schwarz und auf der anderen Seite alles weiß ist. Die Dinge sind gewöhnlich so gemischt, daß man sie als grau bezeichnen muß. Aber das können wir nur, wenn wir uns Wissen erwerben.
Kurz vor dem Abitur schrieben wir einen Aufsatz mit dem Thema: „Was halten Sie von einem Menschen, der keine Zeitung liest?“ Das Lesen der Zeitung* ist ein Mittel der politischen Bildung. Man muß orientiert sein, um mitsprechen und vor allem mitentscheiden zu können. Wie will man bei einer Wahl die Stimme verantwortungsbewußt abgeben, wenn man nicht weiß, was von den einzelnen Parteien und ihren Versprechungen zu halten ist?
Politische Bildung ist uns von Gott auferlegt, weil wir Anteil haben an der Verantwortung für das Gemeinwesen. (...) Quelle
* Lesen der Zeitung ist heute nur noch bedingt zu empfehlen, demnächst mehr dazu.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen