Dienstag, 17. Dezember 2013

Erzbischof Müller: Novus Ordo ist wirksames Mittel gegen Kultur ohne Gott und Liturgiereform ist gelungen

Erzbischof Müllers neueste Aussagen zur Liturgiereform haben bei den englischsprachigen Katholiken einiges Aufsehen erregt, daher wurde ich überhaupt erst darauf aufmerksam. (hier und hier)
Beim Googeln stellte ich fest, dass seine Gedankengänge an den deutschsprachigen Katholiken wohl weitgehend verloren gegangen sind. Daher folgen hier Zitate (kursiv) aus dem Bericht über seinen neuesten Vortrag zur Liturgiereform:

Ich meine, dass gerade die in Geist und Ritus erneuerte Liturgie ein wirksames Mittel gegen eine Kultur ohne Gott darstellt“, betonte der Präfekt der römischen Glaubenskongregation in seinem Vortrag. Anlass für den Festakt war das 50. Jubiläum der Veröffentlichung der Konzilskonstitution „Sacrosanctum Concilium“ über die heilige Liturgie am 4. Dezember 1963.  
Warum aber dann der Glaubensschwund, wenn die erneuerte Liturgie ein so wirksames Mittel gegen eine Kultur ohne Gott darstellt?
Gegen „scharfe Kritiker“, die das Konzil und die Liturgiereform für den Glaubensschwund der vergangenen Jahrzehnte und die nachlassende Kirchlichkeit in ehemals christlich geprägten Kulturen verantwortlich machten, hat sich Erzbischof Gerhard Ludwig Müller bei einem Festakt am Mittwoch, 4. Dezember, in der Würzburger Residenz gewandt. Die Krise des Glaubens sei vielmehr die Ursache der nicht noch größeren positiven Wirkung der aktiven, bewussten Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie.
Also, man höre und staune: "Die Krise des Glaubens" kommt laut Erzbischof Müller nicht durch die Liturgiereform, sondern die Krise des Glaubens führt dazu, dass nicht mehr Gläubige eine "größere positive Wirkung" von der aktiven und bewussten Teilnahme an der erneuerten Liturgie haben!

Der hl. Kirchenlehrer Alphons Maria von Liguori hingegen machte grundsätzlich die Priester und vor allem die unwürdige und unehrbietige Zelebration des heiligen Messopfers für Gottlosigkeit unter den Gläubigen - heute genannt "Krise des Glaubens" - verantwortlich und zitiert dazu die Aussagen des Konzils von Trient. (hier und hier)
Argentinische Gläubige nehmen aktiv an der Liturgie teil, 
links Kardinal Bergoglio
Erzbischof Müller: Krise des Glaubens ist „die Ursache
der nicht noch größeren positiven Wirkung
der aktiven, bewussten Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie"
Straßenmessen von Kardinal Bergoglio
Der Kardinal war nicht wie die Piusbrüder aus den Kirchen,
die extra für das hl. Messopfer gebaut wurden, ausgesperrt,
er hat diese Straßenszenen freiwillig aufgesucht
Quelle
Die "erneuerte Liturgie" auf einem Klapptisch
zelebriert von Kardinal Bergoglio
Bildquelle
Die nach dem Konzil erneuerte Liturgie ist für Erzbischof Müller „gekennzeichnet durch eine innere Stimmigkeit und eine äußere Harmonie aller ihrer Aufbauelemente“.
Gegner des Novus Ordo aus der sogenannten "Tradition" leiden nach Erzbischof Müller wohlmöglich an „ideologischer Voreingenommenheit“ und es mangelt ihnen an „theologischen Vernunftgründen“:
„Den beiden entgegengesetzten Reaktionen, denen die Liturgiereform nicht ,weit genug‘ ging, was immer man darunter verstehen mag, und denen, die in ihr einen vollständigen Bruch mit der Tradition sehen oder ihr gar eine Abweichung vom rechten Glauben vorwerfen, kann man den Verdacht ideologischer Voreingenommenheit nicht ganz ersparen.“ Gleichwohl seien die Unsicherheiten und Irritationen ernst zu nehmen, die sich mit dieser Reform ergeben haben. 
Es sei wichtig, den Kritikern der erneuerten Liturgie mit theologischen Vernunftgründen entgegenzutreten. Es reiche nicht, diese nur persönlich als Rückwärtsgewandte abzustempeln, betonte der Präfekt.
Wer also immer noch nicht den Ersatz des traditionellen alten Ritus durch den "Novus Ordo" gut finden kann – wohlmöglich weil ihm noch niemand ausreichend „theologische Vernunftgründe“ präsentieren konnte und auch nie wird präsentieren können  für den ist jetzt die letzte Keule bereit: er denkt und fühlt eben nicht mit der Kirche:
Aufs Ganze gesehen werden nach den Worten des Erzbischofs Katholiken, die mit der Kirche denken und fühlen, die Liturgiereform im Wesentlichen als gelungen bezeichnen.
Frage an Erzbischof Müller: Alle Ecclesia Dei-Gemeinschaften denken und fühlen demnach nicht mit der Kirche?

Vor der hl. Kommunion im Alten Ritus
Diesen "Rückwärtsgewandten" fehlen "theologische Vernunftgründe",
 um "mit der Kirche zu denken und zu fühlen"
Bild gefunden auf dem rückwärtsgewandten Blog
http://arsorandi.blogspot.de/2013/12/collect-of-day-st-damasus-commemoration.html
Meine Schlußfolgerung aus alledem: Wer so wie in dem Video unten den Novus Ordo zelebriert, hat die theologischen Vernunftgründe, die dafür sprechen, verstanden, ist vorwärtsgewandt und denkt und fühlt so mit der Kirche, dass er wenig später sogar Papst werden kann. 
Dass sich sichtbar wenige Gläubige für eine solche erneuerte Liturgie, "gekennzeichnet durch eine innere Stimmigkeit und eine äußere Harmonie aller ihrer Aufbauelemente“, interessieren, kommt eben von der Krise des Glaubens.

Kardinal Bergoglio zelebriert 2011 eine Agitprop-Straßenmesse
Zum Ansehen des Videos Bild anklicken
oder
http://www.youtube.com/watch?v=g8UkGyfLGVo


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