Samstag, 8. Dezember 2012

Welche Ehrentitel die hl. Kirchenväter und Kirchenlehrer der Unbefleckten Empfängnis gaben

Maria, die "neue" Eva,
auch ohne Erbsünde geschaffen,
wie jene,
jedoch Gott vollkommen gehorsam
siehe auch hier
Die Feier dieses Festes beruht auf einer doppelten Freude des katholischen Volkes: erstens, über den Augenblick, wo die heilige Mutter Anna aus besonderer Gnade Gottes in ihrem hohen Alter die allerseligste Jungfrau und Mutter unseres Herrn Jesu Christi empfangen hat; zweitens, dass die heilige Mutter Anna nicht bloß die allerseligste Jungfrau empfangen, sondern dass dieselbe auch unbefleckt, das heißt, frei vom Makel der Erbsünde empfangen hat. 

Schon seit den Zeiten der ersten Christen bildete sich unter den Gläubigen, in deren Herzen eine besondere Liebe und Verehrung zur heiligsten Jungfrau glühte, die fromme Meinung, dass Maria niemals von der Makel der Erbsünde befleckt worden, wie alle übrigen Menschen. 

Sie konnten sich nicht denken, dass die Empfängnis derjenigen, welche Mutter des Sohnes Gottes werden sollte, je von der Sünde befleckt worden sei, dass die hoch begnadigte Jungfrau, welche auserwählt war, der Schlange den Kopf zu zertreten, jemals nur einen Augenblick unter der Gewalt des Teufels gestanden habe. Dieser Meinung huldigten die gelehrtesten und frömmsten Männer schon in den ersten Zeiten der Kirche. 

Die heiligen Kirchenväter und Kirchenlehrer geben der allerseligsten Jungfrau in Bezug auf ihre ganz sündenreine, makellose, unbefleckt Empfängnis die allerschönsten Ehrentitel und sprechen von ihr in den erhabensten Ausdrücken

Sie nennen sie
Ganz unbefleckt und ohne Makel, durchaus unberührt, vollkommen unverletzt, — gänzlich unversehrt, durchaus unverderbt! 
Die allerreinste Jungfrau, die heilige, unbefleckte und unversehrte Maria!  Die Makellose, die Unberührte, die Schuldlose, die Unschuldige, die Reine, die Schöne; die Schönheit der Unschuld, die unschuldigste Wohnung der Unschuld, das Fundament der Heiligkeit, zehntausendfältig rein, über unschuldig, ganz und gar über unschuldig, alles Lob, alle Glorie, alles Wunderbare übersteigend. — 

Sie vergleichen sie mit den übrigen heiligen Menschen und sagen von ihr: 
Sie sei heiliger als die Heiligen, als die Patriarchen, als die Propheten, als die Apostel, die erste und die allererste unter den Heiligen; erhabener, schöner, strahlender, geheiligter als die Engel, reiner als die Cherubim und Seraphim, ausgezeichnete, reiner, heiliger, unschuldiger, glorreicher als alles, was geschaffen ist.

Sie nennen sie die Heiligkeit selbst, die Reinheit selbst, die Schönheit selbst, reiner als die Reinheit, schöner als die Schönheit, heiliger als die Heiligen, so rein, dass sich ihre Unschuld mit dem Verstand nicht fassen, noch durch Worte würdig genug ausdrücken läßt. 

Sie nennen sie ferner: Fülle des Lichtes, Aufenthalt des Lichtes, leuchtenden Palast, strahlendste Leuchte, ohne Schatten, unendlich reiner als die glänzende Sonne, Rosenzweig ohne Dornen, Lilie, unberührter Zweig, unberührte Blume, unschuldigste, heiligste, fleckenlose Taube, Tempel der Jungfräulichkeit, Gnadenhütte, Wohnung des heiligen Geistes, unverdorbenstes Gefäß, Purpurmantel von Gott selbst gewebt! —


Alle aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

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