Samstag, 8. Dezember 2012

Gebet des hl. Alphons Maria Liguori am Festtage der Unbefleckten Empfängnis

Unbefleckte Empfängnis
Bildquelle
O meine unbefleckte* Königin Maria, ich freue mich mit dir, dass Gott dich mit so großer Reinigkeit gesegnet hat. 
Ich danke unserm Schöpfer, und nehme mir vor, ihm immer zu danken, dass er dich von aller Sündenmakel befreit hat. 
Ich bin fest von dieser Wahrheit überzeugt und bin bereit, mein Blut dafür zu vergießen. 

Ich wünschte, dass dich die ganze Welt kennen und preisen möchte als jenes schöne Morgenrot, welches immer mit dem göttlichen Lichte geziert ist, 
als jene vollkommene, unbefleckte Taube, für welche dein göttlicher Bräutigam dich selbst erklärt hat, 
als jene weiße Lilie, welche zwischen den Dornen, nämlich den Kindern Adams, wächst, 
welche alle von der Sünde befleckt, in der Feindschaft Gottes geboren werden,
indes du allein ganz rein, ganz heilig, aufs innigste, von deinem Schöpfer geliebt, geboren wurdest. 

O meine süßeste, meine liebenswürdigste, meine unbefleckte Jungfrau Maria, 
o wie schön erscheinst du deinem Gott selbst, 
o blicke mit deinen barmherzigen Augen auf die schrecklichen Wunden meiner armen Seele. 
O Maria, die du vom ersten Augenblicke deines Lebens an ganz rein und ganz schön vor den Augen Gottes erschienen bist, 
erbarme dich meiner, der ich nicht nur in der Sünde geboren, nein, der ich sogar nach der Taufe meine Seele durch Sünden befleckt habe. 

unbefleckte Jungfrau Maria! du musst machen, dass ich selig werde. Mache, dass ich immer an dich denke, dich nie vergesse, und vergiss auch mich nicht. 
Die Zeit wird mir so lang, und es scheint mir, als wären es noch tausend Jahre, ehe ich deine Schönheit im Himmel erblicken werde, wo ich dich noch weit mehr loben und lieben werde, 
meine Mutter, meine Königin, meine geliebte, meine schönste, meine süßeste, meine reinste und unbefleckte Jungfrau Maria!
Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

* "unbefleckt" bezieht sich auf die Erbsünde:
"Von altersher ist es die fromme Meinung der Christgläubigen, dass die Seele der allerseligsten Jungfrau und Mutter Maria im ersten Augenblick ihrer Erschaffung und ihrer Vereinigung mit dem Leib auf Grund einer besonderen Gnade Gottes und eines besonderen Vorzuges im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes Jesus Christus, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von aller Makel der Erbsünde rein bewahrt wurde; in diesem Sinne begeht man in feierlicher Weise das Fest ihrer Empfängnis."
 siehe das entsprechende Dogma hier

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