Donnerstag, 17. Januar 2013

Hl. Antonius der Große - Die wahre Frömmigkeit macht nicht finster und menschenscheu

Das Fest des heil. Antonius des Großen, eines der Väter des Mönchtums ist am 17. Januar. Die passende Brevierlesung mit vielen Informationen über sein Leben gibt es hier, die passende Heiligenlegende hier, wie er mit dem Teufel kämpfen musste und siegte hier, und wie er den hl. Einsiedler Paulus aufsuchte hier.
Wer sein ganzes Leben , die Vita Antonii, lesen möchte, kann das hier tun.

Die wahre Frömmigkeit macht nicht finster und menschenscheu 
Der hl. Antonius liebte die Einsamkeit so sehr, dass er 90 Jahre in derselben z
ubrachte, ohne eine Sehnsucht nach der Welt und dem Umgang mit Menschen in sich zu fühlen; immer tiefer und tiefer zog er sich in die Wüste zurück, je mehr sein Ruf sich verbreitete. 
Man sollte also meinen, er sei von Menschenscheu erfüllt gewesen oder er habe in dieser Trennung von allem geselligen Umgange alle Heiterkeit des Gemütes verloren.

Dem war aber nicht so. Der heilige Antonius scheute das Antlitz der
Menschen nicht; er war durchaus kein finsterer, unduldsamer Mensch, er war nicht immer traurig und betrübt; sondern auf seinem Gesichte zeigte sich immer eine himmlische Heiterkeit, ein seliger Friede, eine herzgewinnende Sanftmut, so oft er mit seinen Brüdern oder mit anderen Menschen redete. 

Die Frömmigkeit macht nicht menschenscheu; die wahre Tugend macht vielmehr das Herz fröhlich, das Gemüt heiter und nimmt alle Traurigkeit hinweg. In einem wahrhaft frommen Herzen wohnt ja der Heilige Geist und dieser ist ja ein Geist der Sanftmut, der Menschenfreundlichkeit, des Friedens! 

Man stellt sich unter den Klosterleuten gewöhnlich traurige, unduldsame, unzufriedene Menschen vor: aber gerade in den Klöstern, wo ein eifriges Streben nach Vollkommenheit herrscht, da ist wahre Heiterkeit, der wahre Friede zu finden, weil in aller Herzen die Liebe Gottes herrscht. 

O christliche Seele, lass dich also durch das Geschrei der Welt nicht abhalten, nach der wahren Frömmigkeit zu streben, die du aber im Geräusche der Welt, im eitlen Umgänge der Menschen nicht findest, sondern nur in einem zurückgezogenen Leben, im Umgang mit Gott, in Gebet und Betrachtung, in treuer Erfüllung deiner Pflichten.—
Hast du nur einmal die Freuden dieses Umgangs genossen, dann wird dir die Welt zum Ekel und du wirst erst den wahren Frieden
und die wahre Heiterkeit finden.
Gebet. O gütigster Jesus, der du selbst die heilige Einsamkeit so sehr geliebt hast, lehre mich die geräuschvolle Welt fliehen und in einem zurückgezogenen Leben im Umgänge mit Gott wahre Freude und Frieden finden, der du lebst und regierst in Ewigkeit. Amen. 

Kurze Lebensregeln des heiligen Antonius 

Die ganze Wissenschaft und Weisheit des Menschen besteht darin, dass er Gott liebe. 

Menge dich nicht unter Menschen, die nach der Welt leben und ahme denen nicht nach, die nur vor der Welt fromm sein wollen. 

Bereue Tag und Nacht deine Sünden; fülle deine Lampe mit Augenöl, nämlich mit Tränen der Reue.
Esse nie bis zur Ersättigung. 

Schlafe wenig und mit Maß; die Engel werden dich besuchen. 

Meide jeden Wortstreit.


Behalte nicht mehr für dich, als du brauchst, teile aber nicht mehr aus, als du vermagst. 

Siehst du einen Bruder zum Tode sündigen, so verachte und verdamme ihn nicht. 

Denke bei dir: ich habe nicht in dieser Welt zu bleiben, vielleicht diesen Tag nicht mehr, und du wirst nicht sündigen. 

Sei in allen deinen Handlungen bescheiden. 

Stirb täglich, damit du lebst. 

Traue nicht allen, denn die Welt ist voll Trug. 

Folge nicht jedem deiner Gedanken. 

Hast du eine Sünde getan, so verheimliche sie nicht deinem Beichtvater. 

O freue dich der Trübsale, sie bringen dir herrliche Früchte. 

Gehorsam ist die Vollkommenheit des Kampfes.

alles aus Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Gorg Ott, 1858, Regensburg, New York, Friedrich Pustet Verlag


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