Donnerstag, 7. Februar 2013

Leserbriefe

(...) Ein ganz wich­ti­ger Bei­trag zur mis­sio­na­ri­schen Seel­sorge, meine Freunde, den jeder leis­ten kann, sind Briefe an die Redak­tio­nen von Rund­funk, Fern­se­hen und Presse. 
Dadurch wird den Mana­gern der öffent­li­chen Mei­nung der Glaube der Kir­che zu Gehör gebracht. Sie wer­den, ob sie wol­len oder nicht, mit der Über­zeu­gung des gläu­bi­gen Teils der Bevöl­ke­rung kon­fron­tiert und müs­sen dazu Stel­lung neh­men. Häu­fig wer­den sol­che Briefe unter­schla­gen, aber nicht immer. 
Manch­mal erschei­nen sie, und dann hat man die Freude, dass Zehn­tau­sende, ja Hun­dert­tau­sende von Men­schen, diese Briefe, die ein Zeug­nis des Glau­bens sind, lesen. Sie fin­den sie unter den Leser­brie­fen, die die Zei­tung in gewis­sen Abstän­den ver­öf­fent­licht. (...)
Das meinte Prof. Georg May in der Predigt Neue­van­ge­li­sie­rung – mis­sio­na­ri­sche Seel­sorge.
Ich habe früher viele Leserbriefe geschrieben, als ich noch nicht katholisch war. Sie wurden auch öfter veröffentlicht, was nicht wenig den Stolz fördert. Die Briefe bzw. E-Mails, die ich geschrieben habe, seit ich katholisch bin, wollte jedoch niemand mehr veröffentlichen, was die Demut fördert. 
Ob Leserbriefe in den Redaktionen wirklich richtig gelesen werden, ist eben immer die Frage. Jeder, der viel lesen muss, so wie die Redakteure, gewöhnt sich an, über den Text hinwegzufliegen, besonders, wenn einen der Inhalt eigentlich nicht interessiert, was man als Schnellleser sehr leicht herausfinden kann.
Daher schreibe ich lieber Blogeinträge, denn wer bei Google etwas sucht und dann auf solche Einträge kommt, will sie dann auch meist lesen.
Aber ansonsten stimme ich Prof. Dr.  May vollkommen zu, dass jeder Katholik heute irgendeinen Beitrag zur Neuevangelisierung leisten
 muss - zusätzlich zum Beten.
"(...) Sagen Sie mir nicht, meine lie­ben Freunde, man kann nur beten. Das kann ich nicht mehr hören. 
Man kann mehr als beten, und man muss mehr tun als beten. Wir kön­nen die große Welt nicht ändern, aber wir kön­nen in unse­rer Umge­bung etwas tun, um dem Pro­zeß der Schrump­fung Ein­halt zu gebie­ten, um einen Ver­wand­ten im Glau­ben zu hal­ten, um einen Nach­barn für die hei­lige Reli­gion zu wer­ben.(...)"
Man muss immer daran denken, dass man über die kostbare Lebenszeit, die Gott jedem gegeben hat, beim persönlichen Gericht wird Rechenschaft geben müssen. Dann wird die Frage sein, habe ich diese Zeit hauptsächlich für mein Vergnügen gebraucht oder zur Arbeit für Gott? 
Daher: wer meint, sonst nichts tun zu können, der schreibe wenigstens Leserbriefe oder auch Kommentare in der Kommentarfunktion großer Tageszeitungen wie Welt und FAZ und Journale wie Spiegel oder Focus. Übung macht den Meister! 
Und man sollte immer bedenken, auch wenn einem - wie vielen anderen Missionaren in der Kirchengeschichte - kein offensichtlicher Erfolg beschieden ist: der liebe Gott sieht alles, was wir für Ihn tun und wir können nicht das Wachstum geben, das kann nur Er, wie und wann Er will. 
Aber Er hat uns gesagt, dass wir säen müssen.


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