Montag, 25. Februar 2013

Von der Nachahmung der Heiligen in der Ausbreitung des heiligen Glaubens

Die drei Kinder des heiligen Königs Richard von England, der heilige Willibald, der heilige Wunibald und die heilige Walburga verließen den königlichen Palast, die königlichen Ehren und Würden, all ihr Vermögen, all ihre Besitzungen und auch ihr Vaterland. Sie setzten über das Meer und zogen nach Deutschland, um dort in Verbreitung und Befestigung des heiligen, katholischen Glaubens dem heiligen Bonifatius, der ebenfalls ein Engländer war, beizustehen. 

Es war dies keine kleine Mühe und Arbeit. Damals herrschte in vielen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes noch das finstere, grausame Heidentum mit all seinen Greueln und selbst die Deutschen, welche das Christenhum schon angenommen hatten, waren roh, unwissend, voll Aberglauben und vielen Lastern ergeben.

Diesen Götzendienst auszurotten, diese Rohheit und Unsittlichkeit zu bändigen, aus den Deutschen wahre Anbeter des gekreuzigten Heilandes zu machen, das kostete gewaltige Anstrengung, harten Schweiß, viele Not und Gefahr: und all diesen Mühen und Gefahren unterzogen sich freudig diese drei Geschwister, selbst die zarte Jungfrau Walburga und ihre Gefährtinnen. 

Was hat sie wohl dazu gedrängt, wer hat ihnen diesen unglaublichen Eifer eingeflößt? Die Liebe zu Jesus und die Liebe zu den Menschen! 
Sie hatten erkannt den unendlichen Wert des Glaubens an Jesus und seine heilige Lehre, ohne welche der Mensch Gott nicht gefallen, niemals selig werden kann; sie erkannten zugleich den Wert der menschlichen Seele, für welche Jesus all sein Blut vergossen, sein Leben hingegeben; sie hörten, wie viele Tausende noch im Gräuel des Götzendienstes begraben lägen und unter dem Joche des Satans seufzten, und wie diese alle ohne Erkenntnis des Namens Jesu verloren gehen würden, und so ließ ihnen denn die Liebe zu Jesus und ihren armen Mitmenschen keine Ruhe, sie zogen fort vom teueren Vaterland, um den heidnischen Deutschen den Glauben an Jesus zu bringen. 
Ohne diese Helden des Glaubens und der Liebe, was wäre wohl aus Deutschland geworden!! Bedenke dieses und danke Gott dafür, dass  er diese Heiligen in unser Vaterland gesendet, halte sie hoch in Ehren und ahme sie nach.

Ja, nachahmen sollst du sie, christliche Seele! Wie aber? Du kannst nicht in ferne Länder ziehen und dort den Glauben verbreiten, aber du kannst in deiner Umgebung, in deinem Hause unter den Mitmenschen, mit denen du lebst und umgehst, guten Samen heilsamer Ermahnungen und guter Lehren ausstreuen; du kannst, wenn du eifrig bist und die Liebe Jesu in dir glüht, m
anche, die kalt und lau in der Übung der heiligen Religion sind, aufwecken, ermuntern, anfeuern zum Eifer; du kannst manche wieder durch gute Worte auf den rechten Weg zurückführen; du kannst auch deinen heiligen Glauben gegen Spötter und Lästerer verteidigen und wenn du das tust, dann ahmst du diese Heiligen nach!

O bitte doch Gott, dass Er dir den Glauben vermehren, dass Er dich im Glauben recht befestigen, dass Er in dir die Liebe zu Seiner heiligen Kirche entflammen möge!
Gebet. O Herr Jesu Christe, gib mir die Gnade, dass ich ein treues Kind Deiner heiligen Kirche sei und bleibe, dass ich Deinen heiligen Namen überall bekenne und nach Kräften mich bemühe, dass auch meine Mitmenschen Dich erkennen und lieben. Amen.
alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858



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