Freitag, 1. Februar 2013

Welch ein Übel die Glaubensspaltung ist - zum Fest des hl. Ignatius von Antiochien

Passende Heiligenlegende hier und Brevierlesung hier
Der hl. Ignatius war der erste, der die Bezeichung "katholisch" verwendete. Siehe hier und hier
Am 20. Dezember 107 kam er in Rom an und wurde sogleich in das Schauspielhaus geführt, in denen die Spiele abgehalten wurden, und eine ungeheure Menge Menschen versammelt war. — 
Als er in den Kreis eingetreten war, und aus den nahen Gefängnissen das Gebrüll der Löwen vernahm, kniete er sich nieder und rief aus: "Ich bin der Weizen des Herrn; ich muss durch der Tiere Zähne gemahlen werden, um ein reines Brot Christi zu werden." Kaum hatte er ausgeredet, als die losgelassenen Löwen ihn wütend anfielen, zerfleischten und von seinem Körper nichts übrig ließen, als die größten Knochen, welche die Christen sammelten, in ein Reliquienkästchen legten und nach Antiochien sandten, wo man sie als kostbaren Schatz aufbewahrte und verehrte.
Der heilige Ignatius wird abgebildet in bischöflicher Kleidung, Löwen neben sich.
Welch ein Übel die Glaubensspaltung ist

Für Jesus zu leiden und zu sterben, das war der innigste Wunsch, das einzige Ziel, nach welchem der heilige Ignatius strebte. Süß war ihm dieser Tod für Jesus, mit Freude dachte er an die Stunde, wo sein Wunsch erfüllt werden sollte. 

Nur etwas trübte seine Freude: der Gedanke nämlich, es möchte unter den Christen eine Spaltung im Glauben eintreten; es möchte die heilige, von Christus so sehnlich gewünschte und erbetene Gemeinschaft zwischen Bischof und Gemeinde zerrissen werden. 

Deshalb schrieb er in einem Brief an die Philadelphier (Anmerk.: Philadelphia war der früher Name eines Ortes in der heutigen Türkei) Folgendes: 

„Fliehet jede Spaltung, jede Ketzerei. Diese sind die verderblichen Pflanzen, welche Jesus Christus nicht pflegt, weil sie nicht von des Vaters Hand gepflanzt sind. Wer wahrhaft Gott und Jesus Christus zugehört, bleibt fest an den Bischof angeschlossen. 

Wer ein Anhänger der Spaltung und des Irrtums ist, der wird kein Erbe des Reiches Gottes werden. 
Genießt eine und dieselbe Himmelsspeise; denn es gibt nur ein Fleisch unseres Herrn Jesu Christi und nur einen Kelch, der uns alle in seinem Blute vereinigt, es gibt nur einen Altar, sowie nur ein Bischof ist mit der Versammlung der Priester und der Diakonen. 

Tut nichts ohne den Bischof, bewahrt eueren Leib wie den Tempel Gottes; liebet die Einigkeit, fliehet die Spaltungen, und seid Nachahmer Jesu Christi, wie er selbst Nachahmer seines Vaters war. 
Ich habe alles, was ich konnte, getan, als einer, der die Einigkeit und den Frieden liebt; „denn wo Trennung und Zorn herrscht, da wohnt Gott nicht." 

Du siehst also, christliche Seele, wie sehr diesem heiligen Bischof, der noch ein Jünger des heiligen Evangelisten Johannes war*, die Einigkeit im Glauben und der Liebe, das treue Zusammenhalten mit dem Bischof und den Priestern am Herzen lag. 

Nimm seine Worte zu Herzen und lass dich nicht irre machen von denen, welche in den christlichen Gemeinden zwischen Pfarrer und Gläubigen Unfrieden stiften; lass dich nicht von denen verführen, welche, obschon sie katholische Christen sind, doch über den heiligen Glauben ihren Tadel aussprechen, Glaubenslehren anstreiten, heilige Geheimnisse des Glaubens, z. B. das heilige Sakrament der Buße, des Altars leugnen oder verwerfen, welche für aufgeklärt gelten wollen und sich deshalb über die Vorschriften der Kirche hinwegsetzen, die Lehren und Mahnungen des Bischofes oder Pfarrers verachten. 

Diese alle zerreißen das Band der Einigkeit, sind Feinde Jesu und gehen zu Grunde. 
Bedenke, was Christus sagt: „Wer euch, nämlich die Bischöfe und Priester, hört, der hört mich, wer euch verachtet, der verachtet mich." 
Was geschieht aber demjenigen einst am Tage des Gerichtes, der Jesum, den Sohn Gottes, verachtet?!!

alles aus Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Georg Ott, 1858, Regensburg, New York, Friedrich Pustet Verlag  


*und ein Freund des hl. Polykarp

Natürlich müssen auch die Bischöfe treu mit dem Bischof von Rom, das heißt dem Papst, zusammenhalten.

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